Große Kunstschenkung für Dresden  |  | Eva-Maria Stange, Erika Hoffmann und Marion Ackermann bei der Übergabe der Schenkung | |
Mit der Sammlung Hoffmann erhalten die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden eine Schenkung mit rund 1.200 Werken moderner und zeitgenössischer Kunst. Das Spektrum des Konvoluts reicht über verschiedene Medien wie Malerei, Fotografie, Zeichnung, Skulptur, Installation, Film und Video ab den 1910er Jahren bis in die Gegenwart. Das Ehepaar Erika und Rolf Hoffmann trug die Werke seit den 1960er Jahren zusammen und interessierte sich dabei besonders für künstlerische Regelverletzungen und Grenzüberschreitungen. Seit 1997 ist die Sammlung in den Räumen einer ehemaligen Nähmaschinenfabrik in den Sophie-Gips-Höfen in Berlin-Mitte untergebracht. Nach dem Tod ihres Mannes im Jahre 2001 führte Erika Hoffmann ihre Tätigkeit weiter und legte einen neuen Schwerpunkt auf Osteuropa.
Marion Ackermann, die Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen, freute sich über die Schenkung: „Die Sammlung Hoffmann ist eine Ausnahmeerscheinung unter den großen privaten Kunstsammlungen der Welt. Nicht zuletzt zeichnet sie sich durch den offenen Blick und die philosophische Reflektion der beiden Sammler aus. Wichtige Werke sind so vertreten von regionalen als auch internationalen, von männlichen als auch weiblichen und von bekannten als auch unbekannteren Künstlern, die alle kleine Schätze darstellen, Lücken in der Kunstgeschichtsschreibung schließen und unseren eigenen Blick erweitern. Für Dresden, den Freistaat Sachsen und darüber hinaus ist diese Sammlung ein Gewinn von unermesslichem Wert.“ Das Konvolut enthält unter anderem Arbeiten von Jean-Michel Basquiat, Tracey Emin, Félix González-Torres, On Kawara, Julie Mehretu, François Morellet, Bruce Nauman, Ernesto Neto, Hermann Nitsch, Sigmar Polke, Thomas Ruff, Anri Sala, Frank Stella, Hiroshi Sugimoto, Wolfgang Tillmans, Cy Twombly und Andy Warhol.
Kurz nach der Wende überlegten Erika und Rolf Hoffmann schon einmal, ihre Sammlung nach Dresden zu geben und dafür eigens eine Kunsthalle einzurichten, die dann auch internationale Leihgaben präsentieren sollte. „Damals scheiterte dieses Projekt. Wir freuen uns außerordentlich, dass es nun gelungen ist, diese einzigartige private Sammlung als Teil der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden in den Freistaat Sachsen zu holen und sie einem breiten und überregionalen Publikum zugänglich machen zu können“, erläutert Eva-Maria Stange, die sächsische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst. „Es ist ein wesentliches Anliegen von Erika Hoffmann und mir, dass diese Sammlung nicht separiert präsentiert, sondern im Gegenteil über Forschungs- und Ausstellungsprojekte in allen unseren Museen integriert wird und neue Konstellationen und Entdeckungen ermöglicht“, erklärt Ackermann die geplante Präsentation. Dies „erfüllt den ursprünglichen Wunsch nach einem Dialog mit der Kunst über Grenzen und Generationen hinweg, wie ich ihn seit über zwanzig Jahren im privaten Rahmen in Berlin ausprobiere“, unterstützt Erika Hoffmann das Vorhaben. |