Konstantin Grcic erhält den Kulturpreis Bayern Der Sonderpreis des Kulturpreises Bayern, den das Bayerische Kunstministerium gemeinsam mit dem Energieversorger Bayernwerk vergibt, geht an Konstantin Grcic. Der 1965 in München geborene Künstler und Industriedesigner serbischer Abstammung darf sich nun über 5.000 Euro freuen. Kunstminister Ludwig Spaenle erklärte, dass Grcic einer der einflussreichsten Designer unserer Zeit sei; seine Leuchte „Mayday“ gehöre zu den Designklassikern. In der Begründung heißt es weiter: „Seine Entwürfe finden sich in den bedeutendsten Museen und Designsammlungen der ganzen Welt, darunter zum Beispiel im Museum of Modern Art in New York. … Als Designer und Künstler versteht er es, nützlichen Gegenständen eine derart kunstvolle Form zu geben, dass sie immer auch Kunstobjekte sind.“
Konstantin Grcic absolvierte von 1985 an zunächst eine Ausbildung zum Möbelschreiner an der „The John Makepeace School for Craftsmen in Wood“ in Dorset. Es folgte drei Jahre später das Studium des Industriedesigns am Royal College of Art in London. Nach seinem Abschluss arbeitete er als Assistent von Jasper Morrison und gründete 1991 in München das Designbüro „Konstantin Grcic Industrial Design“. Im Auftrag zahlreicher Hersteller entwarf er Möbel, Leuchten und Accessoires, die neue Materialien und Produktionstechniken nutzen und zu überraschende Ergebnissen führen, etwa in der offenen Sitzstruktur „Osorom“ von 2002 aus Hirek-Kunststoff. Die Leuchte „Mayday“ für das Haus Flos von 1999 gehört gemeinsam mit dem 2004 für Magis geschaffenen „Chair One“ zu den wichtigsten Entwürfen des Designers. Grcic erhielt unter anderem 1999 den Modernism Award For Young Designers des New Yorker Brooklyn Museum of Art und 2004 den Nombre d’Or des Salon du Meuble in Paris. Seine Arbeiten waren in internationalen Ausstellungen zu sehen, darunter im Grassi Museum für Angewandte Kunst in Leipzig und dem Design Museum in London.
Im Bereich der Skulptur erhält Toni Scheubeck den Kulturpreis Bayern. Der 1948 im oberpfälzischen Arnschwang geborene Bildhauer studierte von 1969 bis 1973 an der Akademie der Bildenden Künste in München. Seit 1978 ist er als Steinbildhauer tätig, ab 1999 nahm er Holz in sein Materialrepertoire auf. Seine abstrakte und klare Formensprache illustrieren Arbeiten wie „Zweiklang“ von 2015, die Serie der „Adersteine“ oder die Holzskulptur „Liegende“ von 2000. Er stellte in deutschen und tschechischen Galerien aus wie auch im Luftmuseum Amberg oder dem Haus Europa in Pilsen.
Die Bayernwerk AG, eine Tochter der E.ON AG, vergibt seit 2005 jährlich den Kulturpreis Bayern. In der Sparte Kunst erhalten Kunst- und Kulturschaffende aus jedem der sieben bayerischen Bezirke die Auszeichnung. Daneben geht der Kulturpreis Bayern auch an die besten Absolventen der bayerischen Kunsthochschulen, der Hochschulen für angewandte Wissenschaften und an die besten Doktoranden der bayerischen Universitäten. Die Preisverleihung findet am 26. Oktober in Veitshöchheim bei Würzburg statt. |