Reiches Erbe für das Museum Folkwang  |  | Aus der Griese-Schenkung: Ernst Ludwig Kirchner, Sitzender Akt auf orangem Tuch, 1909 | |
Der Essener Folkwang-Museumsverein, der das gleichnamige Museum mitfinanziert, darf sich über ein Millionenerbe freuen. Wie es die Stifter, Walter Griese, 1999 verstorben, und seine im April 2016 verschiedene Frau Liselotte Griese, wünschten, kommt ihr Nachlass einer wertvollen Kunstsammlung, darunter 20 expressionistische Arbeiten auf Papier, an Immobilien und Wertpapieren dem Museum Folkwang zugute. Das kinderlose Ehepaar war ein langjähriges Mitglied im Museumsverein und hatte bereits 2001 dem Museum Folkwang sieben wichtige expressionistische Bilder geschenkt, darunter Ölgemälde von Ernst Ludwig Kirchner, Alexej von Jawlensky, Erich Heckel und Ludwig Meidner.
„Eine solch großzügige Zuwendung hat das Museum seit Jahrzehnten nicht gesehen. Wir sind dem Ehepaar zu außerordentlichem Dank verpflichtet“, freut sich Museumsdirektor Tobia Bezzola. Laut der 1997 verfügten Entscheidung, das Erbe dem Museum zuzuführen, solle das Vermögen nach Möglichkeit für Werke aus der Zeit des Expressionismus oder der unmittelbar nachfolgenden Zeit verwendet werden. Doch bei den Marktpreisen für diese Epochen sei der Erwerb von Gemälden des Blauen Reiters oder der Brücke, wie sie im Museum Folkwang zu sehen sind, nur mit einem großzügigem Entgegenkommen erhältlich, so Bezzola weiter. Realistischer sei der Ankauf von Kunst der Neuen Sachlichkeit oder aus dem Gebiet expressionistischer historischer Plakate, Fotografien oder Grafik.
Die Sammlung des Museums Folkwang befindet sich seit 1922 im gemeinsamen wirtschaftlichen Eigentum der Stadt Essen und des Folkwang-Museumsvereins zu gleichen Teilen. Erwerbe gleich welcher Seite werden nach gängiger Praxis mit Beschluss des Museumskuratoriums in das gemeinsame Eigentum eingebracht. |