Die Kunst, online zu lesen.

Home


Magazin

News


Marktberichte


Ausstellungen


Journal


Portraits


Top Event


Netzkunst





Kunst kaufen
Werben

Translation EnglishFrench

Auktionsanzeige

Am 28.11.2025 126. Auktion: Zeichnungen des 16. bis 19. Jahrhunderts

© Galerie Bassenge Berlin

Anzeige

Landschaft an der Nidda, 1898 / Hans Thoma

Landschaft an der Nidda, 1898 / Hans Thoma
© Kunsthandel Ron & Nora Krausz


Anzeige

Interieur – Asia Porcelain – Asiatisches Porzellan, um 1911/12 / Joseph Oppenheimer

Interieur – Asia Porcelain – Asiatisches Porzellan, um 1911/12 / Joseph Oppenheimer
© Kunsthandel Ron & Nora Krausz


Newsmailer Eintrag

Bestellen Sie bitte hier:


Suchen mit Google

Google
WWW
kunstmarkt.com

Chantal Akerman gestorben

Chantal Akerman ist tot. Die belgische Filmemacherin und Videokünstlerin starb am Montag überraschend in Paris. Sie wurde 65 Jahre alt. Akerman, die 1950 in Brüssel zur Welt kam, war eine unangepasste Künstlerin, die mit ihren Filmen gesellschaftliche und politische Strukturen sichtbar machen, darüber aufklären und sie verändern wollte. Als „Widerstandskämpferin gegen das Kino der Gefälligkeiten“, wie Jean-Luc Godard sie bezeichnete, fand Akerman das große Publikum selten. Dafür war sie in Kunstkreisen umso mehr geschätzt. So nahm sie 2002 an der Documenta 11 in Kassel mit ihrer Filminstallation „From the other side“ teil. Die Arbeit spielt an der Grenze zwischen Mexiko und den USA und behandelt das Elend der Menschen, die versuchen, nach Nordamerika einzuwandern.

Für ihren Beitrag „Woman Sitting After Killing“ zur Biennale in Venedig 2001 verwendete Chantal Akerman die Schlussszene aus ihrem Schlüsselwerk „Jeanne Dielman, 32 Quai de Commerce, 1080 Bruxelles“ von 1975. Darin beschreibt sie das Leben einer verwitweten gutbürgerlichen Mutter in Belgien, die nichts mehr von ihrem Leben erwartet. Die täglichen Pflichten bestimmen zwanghaft ihr geordnetes Dasein, verleihen ihm aber keinen Sinn. Und weil das Geld nicht reicht, verdingt sie sich nebenbei als Prostituierte, was sie genauso geschäftsmäßig und unberührt abwickelt wie die anderen Tätigkeiten des Alltags. Zum Schluss sitzt sie am Küchentisch und holt tief Luft, kurz nachdem sie ihren Freier umgebracht hat.

Der Film erkläre sich weniger aus Handlung und Dialogen als aus dem Zwang seiner Bilder und den sich daraus ergebenden emotionalen Sogwirkungen, so das Lexikon des internationalen Films. Dies gelang Akerman durch eine fast bewegungslose Kamera, die in ungewöhnlich langen Einstellungen das Leben der Mutter fokussiert. Ihr Handwerk, das sich radikal vom unterhaltenden Erzählkino unterschied, erlernte sie weniger in klassischen Ausbildungsstätten. So verließ sie belgische Filmschule noch vor dem Ende des ersten Semesters. Es waren vielmehr Michael Snow und Jonas Mekas, die ihr Werk beeinflussten. Sie lernte die amerikanischen Experimentalfilmer zu Beginn der 1970er Jahre während eines zweijährigen Aufenthaltes in New York kennen.

Akermans Blick war zumeist auf die Frau und ihre Rollen in der Gesellschaft gerichtet, auch wenn sie selbst einmal sagte: „Ich mache keine Frauenfilme, ich mache Chantal Akerman-Filme“. Doch zugleich sah sie in „Jeanne Dielman“ einen feministischen Film, „weil ich hier etwas Raum gebe, das sonst fast nie gezeigt wird: den täglichen Gesten einer Frau“. Auch in ihrem letzten Film „No Home Movie“, den sie im August beim Filmfestival in Locarno dem Publikum präsentierte, geht es um eine Frau: Er handelt vom Sterben ihrer Mutter, einer Holocaust-Überlebenden von Auschwitz. Im März dieses Jahres erhielt Akerman den Bielefelder Friedrich Wilhelm Murnau Filmpreis für „ihr individuelles, streng persönliches Schaffen, mit dem sie dem europäischen Autorenkino seit über 40 Jahren eine einzigartige Stimme schenkt“.


06.10.2015

Quelle: Kunstmarkt.com/Ulrich Raphael Firsching

Zurück

Drucken

zurück zur Übersicht


Empfehlen Sie den Artikel weiter:
an




Weitere Inhalte:

Künstler:

Chantal Akerman








News vom 14.11.2025

Bartels-Gemälde für Schwaan

Bartels-Gemälde für Schwaan

Lygia Clark im Kunsthaus Zürich

Lygia Clark im Kunsthaus Zürich

Hiscox Kunstpreis für Junya Fujita

Hiscox Kunstpreis für Junya Fujita

Bjarke Ingels gewinnt Wettbewerb für Hamburger Opernhaus

Bjarke Ingels gewinnt Wettbewerb für Hamburger Opernhaus

Bonn zeigt künstlerische Auseinandersetzung mit Arbeitswelten

Bonn zeigt künstlerische Auseinandersetzung mit Arbeitswelten

News vom 12.11.2025

Bayerischer Kunstpreis für Christoph Kürzeder

Bayerischer Kunstpreis für Christoph Kürzeder

Loriot wird Frankfurter

Loriot wird Frankfurter

Stolze Millionenschätzungen bei Christie’s in New York

Stolze Millionenschätzungen bei Christie’s in New York

Berlinische Galerie feiert Jubiläum mit Raoul Hausmann

Berlinische Galerie feiert Jubiläum mit Raoul Hausmann

News vom 11.11.2025

Erik Bulatov gestorben

Erik Bulatov gestorben

Rembrandt-Rarissima bei Karl & Faber

Rembrandt-Rarissima bei Karl & Faber

Kunstpreis Ruth Baumgarte an Eva Beresin

Kunstpreis Ruth Baumgarte an Eva Beresin

Altmeister-Schenkung für das Herzog Anton Ulrich-Museum

Altmeister-Schenkung für das Herzog Anton Ulrich-Museum

 zur Monatsübersicht



Anzeigen

Marktspiegel

News

Kunsthaus Lempertz - Christian Wilhelm Ernst Dietrich, gen. Dietricy, Feine Gesellschaft im Park

Eine galante Gesellschaft: Alte Meister und Gemälde des 19. Jahrhunderts in der Herbstauktion bei Lempertz
Kunsthaus Lempertz

Neumeister Münchener Kunstauktionshaus - Vintage Schminkkoffer von Maria Schell, Louis Vuitton, Paris

Yes, we Schell! Eine Hommage an Maria Schell
Neumeister Münchener Kunstauktionshaus

Kunsthaus Lempertz - Verdure

Fabelwesen und fabelhafte Sammlungen in den Auktionen Silber, Kunstkammer und Möbel sowie Keramik & Porzellan
Kunsthaus Lempertz

Grisebach GmbH - Katalog zur Auktion

Wiederentdeckt: Die Sammlung Walter Bauer bei Grisebach
Grisebach GmbH

Grisebach GmbH - Katalog der Auktion

Meisterwerke und spektakuläre Entdeckungen im Zusammenklang der Epochen – Grisebachs Winterauktionen 2025
Grisebach GmbH

Kunsthaus Lempertz - Aristide Maillol, Pendule, dite Les Deux Soeurs, 1902

Frühe Maillol-Bronzen einer bedeutenden Sammlung im Herbst bei Lempertz
Kunsthaus Lempertz





Copyright © '99-'2025
Kunstmarkt Media
Alle Rechte vorbehalten


Impressum





Zum Seitenanfang Magazin

 Amazon export/import Schnittstelle xt:commerce u. oscommerce  Amazon ebay rakuten yatego meinpaket export/import Schnittstelle xt:commerce u. oscommerce