Doppelter Mies van der Rohe in New York  |  | Ludwig Mies van der Rohe, Bismarck-Denkmal, 1910 | |
Gleich zwei Ausstellungen widmen sich dem Werk des 1886 in Aachen geborenen Architekten Ludwig Mies van der Rohe. Zum einen zeigt das Museum of Modern Art in „Mies in Berlin“ unter anderem den mit 20 Jahren ausgeführten ersten Bauauftrag Mies van der Rohes, das Haus Riel aus dem Jahre 1906. Pläne, Modelle und Fotografien dokumentieren die frühen Bauten, so zum Beispiel die Berliner Häuser Haus Perls (1911-1912), Haus Werner (1912–1913) und Haus Urbig (1915-1917).
Zu den nicht ausgeführten ausgestellten Projekten des Architekten zählen das Bismarck-Denkmal von 1910, ein für die Friedrichstraße geplantes gläsernes Hochhaus (1922), sowie ein Entwurf für ein sechsstöckiges Bürohaus von 1923. Über 300 Skizzen und 15 Modelle illustrieren das Frühwerk Mies van der Rohes. Anschaulich gemacht werden diese Pläne und Bauprojekte durch virtuelle Besichtigungen und digital bearbeitete Fotografien von Mies von der Rohe Bauten von Thomas Ruff.
Die Direktorin des Kanadischen Architekturzentrums, Phyllis Lambert, widmet Mies van der Rohes Exilzeit in Amerika die Zweite Ausstellung unter dem Titel “Mies in America”.
Lambert hatte ihrem Vater 1954 Mies van der Rohe als Architekten für das Seagram-Building in der Park Avenue in New York vermittelt. Bis dahin hatte Mies zum Beispiel das Farnsworth House (1945–1951), eine Glas–Stahlkonstruktion, den Entwurf für den Campus des Illinois Institute of Technology in Chicago (1939–1946), sowie die Hochhäuser am Chicogoer Lake Shore Drive (1948–1951) ausgeführt. Es folgten die Crown Hall in Chicago (1950–1956) und die Neue Nationalgalerie in Berlin (1962–1968). Skelettkonstruktionen aus Glas und Stahl sind die prägnanten Merkmale des Architekten, der nach einer neuen Sprache und Grammatik der Architektur suchte.
„Mies in Berlin“ läuft noch bis zum 11. September im Museum of Modern Art, ab dem 14. Dezember ist sie im Alten Museum in Berlin zu sehen (Katalog bei Prestel, 148 Mark), „Mies in Amerika“ läuft im Whitney Museum noch bis zum 23. September (Katalog 50 Dollar).
Museum of Modern Art
und
Whitney Museum
New York |