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Landschaft an der Nidda, 1898 / Hans Thoma

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Interieur – Asia Porcelain – Asiatisches Porzellan, um 1911/12 / Joseph Oppenheimer

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Aktuellzum Archiv:Auktions-Vorbericht

Ob’s diesmal eine Milliarde wird: Zeitgenössische Kunst bei Christie’s in New York

Auf neuem Rekordkurs



Es gab ja einige Aufregung um die beiden Andy Warhols, von denen sich der Casino-Betreiber Westspiel in Nordrhein-Westfalen zugunsten seiner derzeit etwas klammen Kassen trennen möchte. Vertreter aus Politik, Medien und Kulturszene protestierten gegen diesen „Ausverkauf“ der in den 1970er Jahren mit öffentlichen Mitteln erworbenen Kunstschätze, doch die Landesregierung zeigte sich ungerührt und erteilte die notwendigen Ausfuhrgenehmigungen. Nun also sind die beiden Bilder über den Großen Teich und kommen – wenn nicht in letzter Minute noch etwas Unvorhergesehens geschieht – am 12. November bei Christie’s unter den Hammer. Als Losnummern 9 und 10 werden sie direkt hintereinander aufgerufen. Erwartet wird ein Betrag von jeweils um die 60 Millionen Dollar, wobei man hofft, dass der „Triple Elvis“ von 1963 und die „Four Marlons“ von 1966, beide in Schwarz-Weiß, zusammenbleiben dürfen.


Die Versteigerung verspricht ohnehin eine Auktion der Superlative zu werden. Bekanntlich konnte Christie’s im vergangenen Mai ebenfalls mit zeitgenössischer Kunst das höchste Auktionsergebnis aller Zeiten einspielen. Fast 1 Milliarde Dollar kam damals in drei zusammengehörigen Sektionen zusammen. Dieses Ergebnis könnte, wenn Alles nach Plan läuft, nun sogar am Ende eines einzigen Abends stehen. Für 82 Lose erwarten die Experten – einige nicht angegebene Taxen geschätzt – wohl um die 650 bis 900 Millionen Dollar, hinzu kommen die Aufgelder; die Milliarde könnte also tatsächlich voll werden. Ein dreistelliger Millionenbetrag für ein einzelnes Kunstwerk ist zwar nicht angepeilt, dafür aber über zwei Dutzend Zuschläge im zweistelligen Bereich.

Die Giganten kommen überwiegend aus Pop Art und Abstraktion. Allein Andy Warhol besetzt neben den beiden Casino-Leinwänden noch neun weitere Positionen, darunter die Nummer 14 mit einem seiner berühmten Sonnenbrillen-Portraits von 1963/64 in Knallrot für 10 bis 15 Millionen Dollar – vor drei Jahren kostete es noch 6 Millionen Dollar – und die Nummer 55 mit einem der noch berühmteren Selbstportrait mit Perücke von 1986, vor dessen Entstehung der Künstler offenkundig in eine Steckdose gefasst hat (Taxe 25 bis 35 Millionen USD). Roy Lichtenstein ist siebenmal dabei, wobei Christie’s die Schätzungen für zwei seiner Hauptlose nicht verrät. „Reflections on the Prom“ mit in Rasterpunkten zerlegten Tanzpaaren aus der späten Wiederholungswerkserie von 1990 konnte der Einlieferer vor gut sechs Jahren am selben Ort für 7,8 Millionen Dollar netto ersteigern. Die „Keds“ dürften wegen ihrer frühen Entstehung 1961 etwas teurer sein. Dass die Turnschuhe in Schwarz, Weiß und Gelb aber am bisherigen Lichtenstein-Auktionsrekord von netto 50 Millionen Dollar kratzen werden, ist aber unwahrscheinlich. Weitere 15 bis 20 Millionen Dollar stehen auf dem Etikett seiner 1977 in kubistisch-surrealen Formen à la Picasso gehaltenen „Landscape with Figures“, die sich seit 1978 in derselben Sammlung befindet. Und 12 bis 18 Millionen sollen es nochmal für Lichtensteins „Sunrise“ von 1965 in Panoramaformat sein.

Ein Abklatsch von Lichtensteins „Frighten Girl“, geschaffen 1966 von Elaine Sturtevant, liegt bei 600.000 bis 800.000 Dollar – für die im Mai verstorbene Appropriation Art-Vertreterin immerhin ein neuer Höchstpreis und auf einer Christie’s-Abendauktion eine Premiere. Ed Ruschas „Smash“ von 1963 mit gelbem Schriftzug auf blauschwarzem Grund für 15 bis 20 Millionen Dollar ist ein weiterer Rekordanwärter. Jeff Koons, Pop Art-Meister der zweiten Generation, schickt für 20 bis 30 Millionen Dollar seinen fast sechs Meter hohen „Balloon Monkey“ in der orangefarbenen Fassung in die Auktion und für 8 bis 12 Millionen Dollar seinen etwas obszönen „Pink Panther“ von 1988. Gegenständlich auf andere Weise zeigen sich Francis Bacons rotes Papstbildnis „Seated Figure“ von 1960 für 40 bis 60 Millionen Dollar, Lucian Freuds Doppelbildnis „Julie and Martin“ mit de Frau als liegendem Akt von 2001 (Taxe 15 bis 20 Millionen USD) und Peter Doigs geheimnisvoll anmutendes „Pine House (Rooms for Rent)“ von 1994. Man darf es wohl mit etwa 10 bis 15 Millionen Dollar veranschlagen, wenn schon Doigs eher unspektakuläres Interieur „Briey“ mit einer Stiege ins Obergeschoss von 1999 schon bei 5 bis 7 Millionen Dollar antreten darf.

Die Abstraktion vertreten etwa Franz Kline mit seinen gewaltigen Balkenformationen „King Oliver“ aus dem Jahr 1958 für 25 bis 35 Millionen Dollar, Robert Rymans minimalistisches „Link“ mit dick und wulstig aufgetragenem Weiß von 2002 für rekordverdächtige 8 bis 12 Millionen Dollar oder Arshile Gorkys zarte, nur mittelgroße Komposition „Child’s Companions“ von 1945 für 4 bis 7 Millionen Dollar. Von Willem de Kooning gibt es die beiden in schwungvollen Pinselbahnen gestalteten Spätwerke „Untitled III“ von 1978 (Taxe 12 bis 18 Millionen USD) und „Untitled XXIV“ von 1982 (Taxe 9 bis 12 Millionen USD). Mehr als diese zwei Gemälde zusammen – 25 bis 35 Millionen Dollar – ist sein 1972 in Bronze gegossener knorpeliger „Clamdigger“ wert, eines von zwei Künstlerexemplaren aus einer Edition von insgesamt neun Stücken, das aus dem Nachlass der 2012 verstorbenen Tochter Lisa de Kooning stammt. Cy Twombly, aus dessen Nachlass auch einige Pop Art-Bilder kommen, ist mit einer großformatigen Kringelzeichnung in Weiß auf tafelgrauem Grund von 1970 vertreten, die mit Marktfrische glänzt und mit 35 bis 55 Millionen Dollar in etwa doppelt so viel einspielen soll wie das bisher teuerste Twombly-Werk.

46 bis 65 Millionen Dollar werden für vier Arbeiten Gerhard Richters erwartet. Um 14 bis 18 Millionen Dollar soll sein „Abstraktes Bild“ mit der Werknummer 774-4 den Etat der Linda Pace Foundation aufstocken, in deren Besitz das vertikal rhythmisierte Zwei-Meter-Hochformat 1993 ein Jahr nach seiner Entstehung gelangte. 20 bis 30 Millionen werden für sein noch etwas größeres stimmungsvolles „Abstraktes Bild“ Nummer 648-3 von 1987 erwartet. Ein neuer Auktionsrekord könnte für Martin Kippenberger drin sein: Im vergangenen Mai erzielte ein unbetiteltes Selbstportrait in Unterhose von 1988 ebenfalls bei Christie’s mit Aufgeld 16,5 Millionen Dollar. Ein formatgleiches Exemplar derselben Serie dürfte jetzt kaum geringer ausfallen (Taxe 15 bis 20 Millionen USD). Auch Georg Baselitz’ neoexpressionistischer und auf den Kopf stehender „Brückechor“ in Nolde-Manier von 1983 ist mit seinen 5 bis 7 Millionen Dollar auf Rekordkurs. Nach vergangenem Mai steht erneut ein Exemplar von Thomas Schüttes „Großem Geist Nr. 6“ aus dem Jahr 1998 bereit (Taxe 3,5 bis 4,5 Millionen USD).

Jüngere Künstler haben es übrigens nur ganz am Rand in die Abendauktion geschafft. Dem 1973 in Jerusalem geborenen Seth Price kommt mit seinem vergoldeten „Vintage Bomber“ von 2006 immerhin die Ehre des Eröffnungsloses zu. Die veranschlagten 50.000 bis 70.000 Euro nehmen sich fast putzig aus. Etwas mehr, 2 bis 3 Millionen Dollar, visiert Christie’s mit Julie Mehretus filigraner und mehrschichtiger Zeichnung „Back to Gondwanaland“ von 2000 an. Und Robert Gober soll sich für seine an ein Readymade gemahnende Wandinstallation „Three Urinals“ in Weiß von 1988 über 3,5 bis 4,5 Millionen Dollar und vielleicht auch seinen neuen Auktionsrekord freuen. Aber er ist mit seinem Geburtsjahr 1954 ja schon etwas älter.

Kontakt:

Christie’s Rockefeller Center

20 Rockefeller Plaza

US-NY 10020 New York

Telefon:+1 (212) 6362000

Telefax:+1 (212) 6362399

E-Mail: info@christies.com

Startseite: www.christies.com



11.11.2014

Quelle/Autor:Kunstmarkt.com/Johannes Sander

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