Daniel Baumann leitet die Kunsthalle Zürich  |  | Daniel Baumann wird Direktor der Kunsthalle Zürich | |
Daniel Baumann ist der neue Direktor der Kunsthalle Zürich. Der Künstler und Kunsthistoriker folgt auf Beatrix Ruf, die am 1. November als Direktorin zum Stedelijk Museum nach Amsterdam wechselt. Mark Reutter, Präsident der Findungskommission und des Kunsthallenvereins, gab heute die die einstimmig erfolgte Wahl bekannt und kommentiert diese: „Daniel Baumann gehört zu den innovativen und im nationalen wie internationalen Umfeld weit respektierten Kuratoren. Er verfügt über profunde Kenntnisse der zeitgenössischen Kunst und kann auf eine reiche Praxis der Zusammenarbeit mit Künstlern und einen großen Erfahrungsschatz künstlerischer und institutioneller Kenntnisse bauen. Baumann hat in seiner kuratorischen Laufbahn immer wieder Projekte mit Vorbildcharakter initiiert und umgesetzt. Ich denke dabei an die Reihe von Ausstellungen, die er in Tiflis, Georgien, initiiert hat, an den weit ausstrahlenden Off Space New Jerseyy in Basel und insbesondere an die 2013 realisierte Carnegie International in Pittsburgh, die von der sonst kritischen New Yorker Presse einhellig gefeiert wurde. Baumann verfügt sowohl über internationale Weitsicht wie über ein Sensorium für den Ort und die Lokalität und deren Möglichkeiten und Potentiale. Genau das deckte sich mit unserer Vorstellung einer international führenden und lokal relevanten Kunsthalle.“
Der 1967 in San Francisco geborene Baumann hat in Genf Kunstgeschichte und deutsche Literatur studiert. Seit 1996 ist er der Kurator der Adolf Wölfli-Stiftung im Kunstmuseum Bern. 2003 gestaltete er die Ausstellung „Junge Szene“ in der Secession in Wien unter anderem mit Valentin Carron, Trisha Donnelly, Wade Guyton, Lucy McKenzie, Mai-Thu Perret und Michael Riedel. Von 2003 bis 2010 war er verantwortlich für die „Kunsttangente“, ein Projekt für Kunst im öffentlichen Raum in Basel. 2004 initiierte er eine Ausstellungsreihe in Tiflis, die Georgien zurück auf die kulturelle Landkarte setzte. Zusammen mit Tobias Madison, Emanuel Rossetti und Dan Solbach gründete er 2008 in Basel den Ausstellungsraum „New Jerseyy“, der in kurzer Zeit zu einem Szenetreffpunkt wurde und international für Aufsehen sorgte.
Daneben kuratierte Daniel Baumann Ausstellungen in Asien, Europa und den USA, beriet die Frieze Art Fair in London bei der Gründung ihrer neuen Sektion „Frame“ und schrieb als Kritiker für Zeitschriften wie Artforum, Kunstbulletin, Mousse, Parkett, Piktogram, Tate etc. und Spike Art. 2013 kuratierte er am Carnegie Museum of Art in Pittsburgh gemeinsam mit Dan Byers und Tina Kukielski die 2013 Carnegie International, die wichtigste internationale Biennale für zeitgenössische Kunst der USA. Baumann tritt den Direktorenposten in der Kunsthalle Zürich im November zunächst in einer halben Stelle, ab 1. Januar 2015 dann in einer vollen Stelle an. |