Oscar für Steve McQueen Das Sklavendrama „12 Years a Slave“ von Steve McQueen hat gestern Abend bei der 86. Verleihung der Academy Awards den Oscar als „Bester Film des Jahres“ erhalten. McQueen ist damit der erste schwarze Oscar-Gewinner in der Königsdisziplin und der erste Bildende Künstler, dem diese Auszeichnung zuteil wird. Der Oscar für die „Beste Nebendarstellerin“ ging an die Schauspielerin Lupita Nyong’o. Außerdem gewann das Drama über die wahre Geschichte von Solomon Northup den Oscar in der Kategorie „Bestes adaptiertes Drehbuch“. „Meine Vorfahren waren Sklaven“, sagte der Regisseur. Es sei ihm wichtig gewesen, dieses dunkle Kapitel auf die Leinwand zu bringen. Bisher hat sich kein Filmemacher in dieser Weise mit dem düstersten und bis heute nur unzureichend aufgearbeiteten Kapitel der Sklaverei auseinandergesetzt, wie McQueen.
Der 1969 in London geborene Steve McQueen studierte am Chelsea College of Art and Design, am Goldsmiths College in London und an der Tisch School in New York City. In seinen Arbeiten behandelt er Themen wie Politik, Religion, Gewalt, Körper und ethnische Fragen. Dafür erhielt er 1999 den Turner Prize. 2003 wurde McQueen vom britischen Imperial War Museum aufgrund seines Projekts „Queen and Country“ zum offiziellen Kriegskünstler für den Irakkrieg ernannt. Bei den internationalen Filmfestspielen von Cannes stellte McQueen 2008 seinen ersten Spielfilm „Hunger“ vor. 2009 vertrat er Großbritannien bei der Biennale in Venedig. Im vergangenen Jahr folgte die auf realen Ereignissen basierende Literaturverfilmung „12 Years a Slave“ mit Chiwetel Ejiofor als Hauptdarsteller in der Rolle des Sklaven Solomon Northup sowie Benedict Cumberbatch und Michael Fassbender, die beide jeweils als sadistische Plantagenbesitzer auftreten. McQueens Lebensgefährtin stieß bei der Suche nach einem passenden Filmstoff eher zufällig auf den in Vergessenheit geratenen Erfahrungsbericht von Northup. |