Die Kunst, online zu lesen.

Home


Magazin

News


Marktberichte


Ausstellungen


Journal


Portraits


Top Event


Netzkunst





Kunst kaufen
Werben

Translation EnglishFrench

Auktionsanzeige

Am 02.07.2025 Auktion 417: Juli-Auktion

© Neumeister Münchener Kunstauktionshaus

Anzeige

Ländlicher Garten (mit Bauernhaus) / Arnold Balwé

Ländlicher Garten (mit Bauernhaus) / Arnold Balwé
© Kunsthandel Ron & Nora Krausz


Anzeige

Interieur – Asia Porcelain – Asiatisches Porzellan, um 1911/12 / Joseph Oppenheimer

Interieur – Asia Porcelain – Asiatisches Porzellan, um 1911/12 / Joseph Oppenheimer
© Kunsthandel Ron & Nora Krausz


Newsmailer Eintrag

Bestellen Sie bitte hier:


Suchen mit Google

Google
WWW
kunstmarkt.com

Marktberichte

Aktuellzum Archiv:Auktions-Nachbericht

Der Münchner Versteigerer Quittenbaum war mit seiner Henry van de Velde gewidmeten Jugendstil- und Design-Auktion erfolgreich

Koch und Künstler



Henry van de Velde,  Gürtelschließe, 1898/99

Henry van de Velde, Gürtelschließe, 1898/99

Die Rechnung ist aufgegangen: Geschickt hatte sich das Münchner Auktionshaus Quittenbaum vor Weihnachten an den 150. Geburtstag des wohl berühmtesten Designers in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts drangehängt und Henry van de Velde zu Ehren eine eigene Designauktion anberaumt – mit großem Erfolg, wie sich rasch zeigte. Denn obwohl der Belgier von den knapp 150 Positionen der Veranstaltung nur etwa ein Fünftel stellte, erwies sich die Zusammenstellung auch für sich genommen als so qualitätvoll, dass eine losbezogene Zuschlagsquote von rund sechzig Prozent, mehrere fünfstellige, sogar ein sechsstelliger Hammerpreis sowie ein Netto-Gesamtumsatz von über 667.000 Euro die Bilanz verzieren.


Jenen sechsstelligen Wert erzielte Quittenbaum am 10. Dezember mit einer prachtvollen, seltenen und überdies geschichtsträchtigen Vase. Die „Rose de France“ ist nämlich mit einer persönlichen Widmung des französischen Glaskünstlers Emile Gallé an seine Tochter Thérèse vom 28. Dezember 1901 versehen und scheint als die Nummer eins einer Serie ähnlich geschmückter Exemplare in Nancy vom Band gelaufen zu sein. Quittenbaum hatte atemberaubende 120.000 bis 160.000 Euro dafür verlangt und wurde wohl nicht zu sehr enttäuscht, als es schließlich 115.000 Euro wurden. Auf 20.000 Euro aus der Schatulle eines italienischen Sammlers verdoppelte sich der Wert einer weiteren, balusterförmigen Gallé-Vase aus der Zeit um 1895 mit dem Titel „Primevère des jardins“ in leuchtendem Violett.

Ansonsten aber stand auch Henry van de Velde weit oben auf der Zuschlagsliste und das teils deutlich über dem, was Quittenbaum und die Einlieferer sich preislich vorgestellt hatten. So landete sein schwungvoll in die Höhe entwickelter „Havana-Sessel“ von 1897 statt bei 10.000 bis 12.000 Euro bei 38.000 Euro, und ein silbernes Salz- und Pfefferdoppelschälchen von 1900 aus dem Besitz des mit Velde befreundeten Malers Curt Herrmann schaffte 13.000 Euro (Taxe 7.000 bis 8.000 EUR). Das van der Velde-Hauptlos, eine silberne Gürtelschließe in Schmetterlingsform und mit Mondsteinbesatz, die einst dem Industriellenerben und Mäzen Karl Ernst Osthaus gehörte, bestätigte bei 54.000 Euro alle Erwartungen (Taxe 40.000 bis 60.000 EUR).

Überhaupt stellte die Familie Osthaus eine lange Reihe hochkarätiger Objekte zur Verfügung, so van der Veldes Musikschrank aus dem Musikzimmer des Museums Folkwang von etwa 1902 für 21.000 Euro (Taxe 16.000 bis 18.000 EUR) und einen weiteren kleinen Schrank aus Kirschholz in typischer sparsamer Schönlinigkeit um 1905 für 12.000 Euro (Taxe 8.000 bis 12.000 EUR), aber auch Schöpfungen anderer Designer wie eine leicht bauchig geschwungene Deckeldose von 1905 für 10.000 Euro (Taxe 10.000 bis 15.000 EUR) und eine reicher mit Blattmotiven verzierte Schmuckschale von 1911 für 15.000 Euro (Taxe 15.000 bis 25.000 EUR), beides Objekte, die nach Plänen des Österreichers Josef Hoffmann in der berühmten Wiener Werkstätte hergestellt wurden. Als Schülerin Henry van de Veldes konnte Erica von Scheel ihre Kaffeekanne aus grauem Steinzeug mit kobaltblauem Jugendstil-Dekor von etwa 1905 bei 1.300 Euro gewinnbringend absetzen (Taxe 500 bis 600 EUR). Als Keramikerin folgte ihre Trude Petri mit ihrem weißen schlichten Speiseservice „Urbino“ von 1931 bei 1.100 Euro (Taxe 700 bis 800 EUR).

Weitere erfolgreiche Offerten waren Bruno Pauls breitlehniger, schwarzer Sessel „652“ von 1901 für 18.000 Euro (Taxe 18.000 bis 25.000 EUR) und für 16.000 Euro eine Saloneinrichtung, die Richard Riemerschmid 1904 ursprünglich für das Haus Dr. Edel in Dresden-Loschwitz entworfen hat. Sie ging an ein deutsches Museum (Taxe 8.000 bis 12.000 EUR), ebenso wie Ludwig Mies van der Rohes Prototyp des Weißenhof-Sessels „MR 20“ von 1927 bei 8.000 Euro (Taxe 9.000 bis 10.000 EUR). Auch die französische Glas- und Keramikkunst kam noch einmal zum Zuge mit mehreren Art Déco-Produkten von Gabriel Argy-Rousseau aus den 1920er Jahren für bis 8.000 Euro und einer tropfenförmigen Fayencevase René Buthauds aus den 1930er Jahren mit der Darstellung zweier afrikanischer Mädchenakte, die sich anmutig unter Palmen räkeln. Hier wurde die untere Grenze von 12.000 bis 14.000 Euro bewilligt.

Marianne Brandt vertrat mit ihrer runden Deckenleuchte in Aluminiumfassung von 1928/29 bei 10.000 Euro das Dessauer Bauhaus würdig und mit beachtlicher Wertsteigerung (Taxe 3.000 bis 4.000 EUR). Auch an den jüngeren Designobjekten bestand reges Interesse. Ein dem Dänen Flemming Lassen zugeschriebener Armlehnsessel aus den 1940er Jahren mit kuscheligem Schaffellbezug verbesserte sich von 7.000 bis 9.000 Euro auf 13.000 Euro, das einfach-pragmatische Sofa „Clam“ wohl von Philip Arctander um 1944 konnte 12.000 Euro loseisen (Taxe 6.000 bis 8.000 EUR), und aus der dänischen Designproduktion war noch der gemeinsam von Nanna Ditzel und ihrem früh verstorbenen Ehemann Jørgen Ditzel entwickelte Sessel „Oda“ von 1953 bei 7.500 Euro zugegen (Taxe 6.500 bis 7.000 EUR). Für taxgerechte 15.000 Euro ließ sich ein Kunde Le Corbusiers großen Einbauschrank aus der „Unité d’Habitation de Marseille“ von circa 1949 einschlagen.

Der Name des französischen Architekten, und zwar als Auftraggeber, verbindet sich übrigens auch mit einem gut zwei Meter breiten Gobelin, der in betont naiver Weise mit allerlei Tierdarstellungen aus dem indischen Raum verziert ist. Die zeichnerische Vorlage dafür stammt von einem gewissen Bansi Lal, der hauptsächlich als Koch im Haus von Pierre Jeanneret, Le Corbusiers Vetter und Mitstreiter beim Bau der indischen Provinzhauptstadt Chandigarh, tätig war und nur nebenher ein bisschen malte. Das Stück ist also auch ein bemerkenswertes Zeitdokument und konnte wohl nicht zuletzt aus diesem Grund 31.000 Euro verbuchen (Taxe 14.000 bis 15.000 EUR). 32.000 Euro für Gabriella Crespis zweiteiligen, zu einem kompakten Oval zusammenschiebbaren Schreibtisch „Yang Yin“ in Messingfarbe und Schwarz von 1979 setzten einen fulminanten Schlusspunkt der Quittenbaum-Auktion (Taxe 20.000 bis 25.000 EUR).

Alle Preise verstehen sich als Zuschläge ohne das Aufgeld.

Kontakt:

Quittenbaum Kunstauktionen

Theresienstraße 60

DE-80333 München

Telefon:+49 (089) 273 702 125

Telefax:+49 (089) 273 702 122

E-Mail: info@quittenbaum.de

Startseite: www.quittenbaum.de



08.01.2014

Quelle/Autor:Kunstmarkt.com/Johannes Sander

Drucken

zurück zur Übersicht


Empfehlen Sie den Artikel weiter:
an


Weitere Inhalte:

Gesamt Treffer 17

Seiten: 1  •  2

Events (1)Adressen (1)Berichte (1)Kunstwerke (14)

Veranstaltung vom:


10.12.2013, Henry van de Velde

Bei:


Quittenbaum Kunstauktionen

Bericht:


Eine Vase für die Tochter

Kunstwerk:

Henry
 van de Velde, Sessel „Havana“, 1897
Henry van de Velde, Sessel „Havana“, 1897

Kunstwerk:

René
 Buthaud, Vase, 1930er Jahre
René Buthaud, Vase, 1930er Jahre

Kunstwerk:

Josef Hoffmann, Schmuckschale „S 2237“, 1911
Josef Hoffmann, Schmuckschale „S 2237“, 1911

Kunstwerk:

Erica
 von Scheel, Kaffeekanne, um 1905
Erica von Scheel, Kaffeekanne, um 1905

Kunstwerk:

Josef Hoffmann, Deckeldose aus einem Teeservice, 1905
Josef Hoffmann, Deckeldose aus einem Teeservice, 1905

Kunstwerk:

Emile Gallé, Vase „Primevère des jardins“, um 1895
Emile Gallé, Vase „Primevère des jardins“, um 1895







Emile Gallé,  Vase „Rose de France“, 1901

Emile Gallé, Vase „Rose de France“, 1901

Taxe: 120.000 - 160.000 EURO

Zuschlag: 115.000,- EURO

Losnummer: 27

Ludwig Mies van der Rohe,  Armlehnstuhl „Weißenhof – MR 20“, 1927

Ludwig Mies van der Rohe, Armlehnstuhl „Weißenhof – MR 20“, 1927

Taxe: 9.000 - 10.000 EURO

Zuschlag: 8.000,- EURO

Losnummer: 94

(eigentlich Charles Édouard Jeanneret) Le Corbusier, Le Corbusier, Aufbewahrungsschrank aus der „Unité d’Habitation de Marseille“, um 1949

(eigentlich Charles Édouard Jeanneret) Le Corbusier, Le Corbusier, Aufbewahrungsschrank aus der „Unité d’Habitation de Marseille“, um 1949

Taxe: 15.000 - 18.000 EURO

Zuschlag: 15.000,- EURO

Losnummer: 130

Henry van de Velde,  Sessel „Havana“, 1897

Henry van de Velde, Sessel „Havana“, 1897

Taxe: 10.000 - 12.000 EURO

Zuschlag: 38.000,- EURO

Losnummer: 8

Emile Gallé,  Vase „Primevère des jardins“, um 1895

Emile Gallé, Vase „Primevère des jardins“, um 1895

Taxe: 10.000 - 12.000 EURO

Zuschlag: 20.000,- EURO

Losnummer: 5

Henry van de Velde,  Schrank aus Musikzimmer des Museums Folkwang, um 1902

Henry van de Velde, Schrank aus Musikzimmer des Museums Folkwang, um 1902

Taxe: 16.000 - 18.000 EURO

Zuschlag: 21.000,- EURO

Losnummer: 31

René Buthaud,  Vase, 1930er Jahre

René Buthaud, Vase, 1930er Jahre

Taxe: 12.000 - 14.000 EURO

Zuschlag: 12.000,- EURO

Losnummer: 85

Josef Hoffmann,  Schmuckschale „S 2237“, 1911

Josef Hoffmann, Schmuckschale „S 2237“, 1911

Taxe: 15.000 - 25.000 EURO

Zuschlag: 15.000,- EURO

Losnummer: 73

Henry van de Velde,  Salz- und Pfefferschälchen, 1900

Henry van de Velde, Salz- und Pfefferschälchen, 1900

Taxe: 7.000 - 8.000 EURO

Zuschlag: 13.000,- EURO

Losnummer: 17

Josef Hoffmann,  Deckeldose aus einem Teeservice, 1905

Josef Hoffmann, Deckeldose aus einem Teeservice, 1905

Taxe: 10.000 - 15.000 EURO

Zuschlag: 10.000,- EURO

Losnummer: 51

Henry van de Velde,  Kleiner Schrank, um 1905

Henry van de Velde, Kleiner Schrank, um 1905

Taxe: 8.000 - 12.000 EURO

Zuschlag: 12.000,- EURO

Losnummer: 56

Erica von Scheel,  Kaffeekanne, um 1905

Erica von Scheel, Kaffeekanne, um 1905

Taxe: 500 - 600 EURO

Zuschlag: 1.300,- EURO

Losnummer: 60

Bruno Paul,  Sessel „652“, 1901

Bruno Paul, Sessel „652“, 1901

Taxe: 18.000 - 25.000 EURO

Zuschlag: 18.000,- EURO

Losnummer: 32




Copyright © '99-'2025
Kunstmarkt Media
Alle Rechte vorbehalten


Impressum





Zum Seitenanfang Magazin

 Amazon export/import Schnittstelle xt:commerce u. oscommerce  Amazon ebay rakuten yatego meinpaket export/import Schnittstelle xt:commerce u. oscommerce