Adolf Luther im Garten des Städels Ab Mitte Juni wird das Städel Museum Installationen des Lichtkünstlers Adolf Luther aus den 1970er und 1980er Jahren in seinem Garten präsentierten. Die Freiluftausstellung „Adolf Luther. Architektur als Licht und Spiegelung“ ist Teil der neu ins Leben gerufenen Reihe „Im Städel Garten“, mit der das Frankfurter Museum seine Gartenflächen für wechselnde Installationen der Gegenwartskunst und Performances öffnen will. Insgesamt vier raumgreifende, bis zu zehn Meter breite und sechs Meter hohe Arbeiten, von Luther als „Integrationen“ betitelt, sind dann zu sehen. So werden im vorderen Teil des Städel Gartens eine Hängebrücke aus beweglichen Hohlspiegeln von 1979 und an der Außenwand des Ausstellungshauses im hinteren Bereich die „Integration Sphärische Hohlspiegelwand“ von 1985 aufgebaut. Luthers minimalistische, interaktive Objekte sollen in ihrer visuellen Flüchtigkeit nachhaltig die Wahrnehmung der Umwelt verändern.
Der 1912 in Krefeld geborene und dort 1990 verstorbene Adolf Luther, Zeitgenosse der Düsseldorfer Gruppe ZERO, arbeitete mit Licht als Objekt und Spiegelung, als Raum und Bewegung und gehörte damit zu einer europäischen Bewegung, die sich ab Ende der 1950er Jahre von traditionellen Bildformen löste und mit neuen Techniken und Materialien experimentierte. Als studierter Jurist und künstlerischer Autodidakt befasste sich in seiner Kunst stets mit Licht als ästhetischem Phänomen. Er wollte Licht physisch erlebbar machen. Dafür gestaltete er seit den 1960er Jahren Linsen-, Glas- und Hohlspiegelobjekte. 1962 entstanden die ersten Lichtobjekte aus zerschlagenem Glas. Ab Mitte des Jahrzehnts übernahmen hochwertige optische Materialien wie Brillengläser, Prismen sowie konkav oder konvex gewölbte Hohlspiegel die Funktion, das Licht im Raum sichtbar zu machen. In den 1970ern und 1980ern gestaltete Luther Lichtwände in architektonischen Dimensionen und verstand seine Integrationen als Vervollkommnung der sie umgebenden Architektur. Daher fand er Weggefährten vor allem unter Ingenieuren, Wissenschaftlern und Architekten, wie Helmut Hentrich und Günter Behnisch, bot aber auch jüngeren Künstlern wie Alicja Kwade Inspiration für ihre Arbeit. |