Campagne Première zeigt neue „Prints“ von Christoph Girardet Neue Arbeiten des deutschen Videokünstlers Christoph Girardet präsentiert seit diesem Wochenende die Berliner Galerie Campagne Première. Im Mittelpunkt stehen diesmal allerdings nicht komplexe Langfilme, mit denen sich der Künstler in der Vergangenheit einen Namen machte, sondern kleinformatige Filmstills, die in seinem jüngsten Schaffen eine eigene Werkgruppe bilden. Das Vorgehen ist das gleiche wie in den bisherigen Arbeiten: Girardet verwendet überwiegend zufällig gefundenes oder auch bewusst recherchiertes Fremdmaterial aus Spielfilmen der 1950er und 1960er Jahre, zerschneidet es, kombiniert und komprimiert es zu neuen Szenen und macht gerade durch diese Destruktion des narrativen Fadens die grundsätzlichen Strukturen der Filme erst eigentlich vollkommen sichtbar. Diese Zerlegung eröffnet folglich immer auch die Möglichkeit einer Freilegung des Wesentlichen seiner Vorlagen. In Form der „Prints“ wird dieses Vorgehen in eigenen kleinen Bildern dauerhaft fixiert, wobei ein Gesamtzusammenhang auch zwischen ihnen besteht.
Christoph Girardet, der 1966 in Langenhagen bei Hannover geboren wurde, arbeitet seit den späten 1980er Jahren professionell als Kunstfilmemacher. Sein Studium in der Filmklasse der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig schloss er 1994 als Meisterschüler ab. 2000 erhielt er ein Stipendium für das International Studio and Curatorial Program in New York und 2004 das Villa Massimo-Stipendium in Rom. Neben zahlreichen anderen Auszeichnungen war er ebenfalls 2004 einer der Gewinner des 11. Marler Video-Kunst-Preises, 2010 wurde ihm der mit 10.000 Euro dotierte Kunstpreis der Sparkasse Hannover verliehen. Auf internationalen Filmfestivals gilt Girardet als eine der profiliertesten Erscheinungen der gegenwärtigen Videokunst. Einzelausstellungen wie 1999 in der Kunsthalle Bielefeld, 2006 im Sprengel Museum Hannover, 2007 im Walker Art Center in Minneapolis oder 2009 im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg stehen Beteiligungen an zahlreichen Gruppenausstellungen renommierter Institutionen in aller Welt zur Seite.
Die Ausstellung „Christoph Girardet. The Prints“ läuft bis zum 23. Februar. Geöffnet ist dienstags bis samstags von 11 bis 18 Uhr. Die Grafiken sind jeweils in einer Auflage von fünf Exemplaren erschienen und kosten zwischen 800 Euro für ein einzelnes Blatt wie „Diver“ von 2009 und 3.800 Euro für die Serie „Seven Strokes“ von 2008.
Galerie Campagne Première
Chausseestraße 116
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