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Aktuellzum Archiv:Auktions-Nachbericht

Fischer in Luzern frohlockt mit Albert Anker

Dosenrummel



Albert Anker,  Stillleben mit Kaffee, 1882

Albert Anker, Stillleben mit Kaffee, 1882

In den Schweizer Auktionen läuft derzeit nichts ohne Albert Anker. Auch das Auktionshaus Fischer in Luzern konnte in seiner umfangreichen Versteigerungsrunde von Kunst und Antiquitäten Mitte Juni ein kapitales Werk des Schweizer Realisten offerieren. Schließlich stand mit 2 Millionen Franken Ankers „Stillleben mit Kaffee“ einsam an der Spitze der Zuschlagsliste und spülte sogar mindestens 500.000 Franken mehr als erwartet in die Kassen des privaten Einlieferers. Das bereits in seinem Entstehungsjahr 1882 erstmals in Neuchâtel ausgestellte Gemälde war im Vorhinein schon als das Toplos der Veranstaltung gehandelt worden. Dass es darum unter den Alten und Neueren Meistern schließlich so einsam werden sollte, war allerdings nicht zu ahnen. Aber schon ein weiteres Werk Ankers, der ins Dreiviertelprofil gerückte Charakterkopf des Mechanikers Jean-Jacques Küffer, versagte bei 250.000 bis 450.000 Franken seine Dienste. Und bei den frühesten Kunstwerken konnte sich eine mythologische Szene Erasmus Quellinus’ II. mit Zeus, Semele und Hera bei 150.000 bis 180.000 Franken nicht durchsetzen.


Alte und Neuere Meister

Ganz bescheiden im mittleren bis niedrigen fünfstelligen Bereich hielten sich die Zuschlagspreise bei den Alten Meistern am 13. Juni. Jean Raoux’ Inszenierung einer jungen Frau der vornehmen Pariser Gesellschaft als Clio, die nachdenklich sinnende und schreibende Muse der Geschichte, schaffte mit 50.000 Franken zur unteren Taxgrenze den Absprung. Jörg Breus d.Ä. Bildnis eines Augsburger Patriziers aus der Zeit um 1520 erzielte 36.000 Franken (Taxe 30.000 bis 40.000 SFR) ebenso wie eine etwa im selben Zeitraum entstandene Weltlandschaft wohl von Herri met de Bles mit Szenen aus dem Leben Johannes des Täufers inmitten der Wälder, Hügel und Gewässer (Taxe 35.000 bis 42.000 SFR). Den gleichen Preis erzielte eine Darstellung der Auffindung des Moses durch die Frauen am Nil, die – von Fischer noch Hendrik van Balen zugeschrieben – durch den belgischen Galeristen Jan de Maere zwischenzeitlich als Frans Wouters identifiziert wurde (Taxe 35.000 bis 45.000 SFR).

Ebenfalls geändert hat sich die Autorschaft einer Versöhnung zwischen den alttestamentlichen Persönlichkeiten Jacob und Esau: Nicht mehr Eduard Julius Friedrich Bendemann, sondern Richard Petri soll laut neu entdeckter Signatur für das breitformatige Ölbild von 1846 verantwortlich sein, das nun bei 22.000 Franken den Besitzer wechselte (Taxe 10.000 bis 15.000 SFR). Landschaftliches wurde in Form von zwei Ansichten des Vierwaldstättersees honoriert, einmal von Johann Gottfried Steffan in romantischer Idylle von 1855 für 25.000 Franken und einmal von Johannes Bartholomäus Duntze mit modernem Dampfschiff in den unruhigen Wogen von 1870 für 15.000 Franken (Taxen zwischen 14.000 und 18.000 SFR). Alexandre Calame gab seinen bewaldeten Teich mit zwei Kühen und kleiner Hirtin an einem leicht bewölkten Sommertag erst bei 15.000 Franken ab (Taxe 8.000 bis 12.000 SFR).

Ein Milchmädchen mit zwei Kühen auf der Weide von Julien Dupré umwarben die Bieter mit 11.000 Franken, einen pittoresken Markttag in Stein am Rhein von Karl Weysser aus dem Jahr 1861 dann mit 13.000 Franken (Taxen je 6.000 bis 8.000 SFR). Als Tiermaler weckte Albrecht Adam mit seinen 1856 abkonterfeiten Pferden auf einer Weide einige Begehrlichkeiten, die sich in 26.000 Franken niederschlugen (Taxe 15.000 bis 20.000 SFR). Bei Otto Pilny war es ein dahinsausendes Kamel in einem Wüstensturm, das die Käufer auf seinem Gemälde „Attaque“ von 1899 zu 28.000 Franken begeisterte (Taxe 15.000 bis 20.000 SFR). Das Genre vertrat vor allem Felix Schlesinger mit seinen anmutigen Interieurs „Mädchen mit Hund“ für 32.000 Franken (Taxe 28.000 bis 35.000 SFR) und „Drei Generationen in der Kirche“ für 26.000 Franken (Taxe 25.000 bis 28.000 SFR).

Moderne und zeitgenössische Kunst

Bei der modernen und zeitgenössischen Kunst gab es am 14. Juni einige prominente Rückgänge, wie Pierre-Auguste Renoirs kleinformatige „Femme à la robe noire“ für 600.000 bis 800.000 Franken, Camille Pissarros etwas unentschlossene „Baigneuses assises au bord d’une rivière“ von 1901 für 350.000 bis 450.000 Franken und Lucio Fontanas einfach durchbohrtes „Concetto spaziale“ von 1962 in Rosa für 400.000 bis 600.000 Franken, aber auch manchen Zuschlag in den höheren Regionen. Pablo Picassos kubistisches Stillleben „Corbeille et fruits“ von 1920, bestehend aus wenigen konturierten und übereinanderliegenden Farbflächen, setzte sich bei taxgerechten 420.000 Franken an die Spitze, gefolgt von Augusto Giacomettis emailartig schimmerndem „Tabernakel“ von 1923 für 240.000 Franken (Taxe 220.000 bis 320.000 SFR), einer unbetitelten abstrakten Collage Jurij Annenkows von 1922 mit einem kleinen Falschenstillleben für 130.000 Franken (Taxe 100.000 bis 160.000 SFR) und Ernest Bielers stark grafischem „Bildnis Freda Streiff“ von 1909 für zur unteren Schätzung von 100.000 Franken.

Ferner sind Maxime Maufras bewegtes Seestück „Les pyramides de Port Coton – Belle Ile en mer“ von 1905 für 28.000 Franken (Taxe 20.000 bis 30.000 SFR), Gottardo Segantinis mosaikartige Morgenstimmung am Silsersee von 1943 für 62.000 Franken (Taxe 25.000 bis 35.000 SFR) und ein informell wirkender „Konstruktionsentwurf“ aus Jean Tinguelys vorletztem Lebensjahr 1990 für 26.000 Franken zu nennen (Taxe 12.000 bis 16.000 SFR). Die Schweizer Abteilung ergänzten Giovanni Giacometti mit einem ruhigen Aquarell vom Silsersee mit Piz Corvatsch bei 26.000 Franken (Taxe 20.000 bis 30.000 SFR), Cuno Amiet mit dem fauvistischen Porträt seines Schülers Marc Gonthier aus dem Jahr 1918 zur unteren Schätzung von 18.000 Franken oder Maurice Barrauds Akt im Garten bei „Sieste“ unter einem Sonnenschirm bei 24.000 Franken (Taxe 20.000 bis 25.000 SFR). Für Félix Vallottons blaue Kreidestudie „Trois nues debout“, aufgestellt wie drei ins Alter gekommene Grazien, wurden 4.200 Franken gezahlt (Taxe 2.000 bis 3.000 SFR).

Von dem inzwischen 103jährigen Hans Erni waren zwei Gemälde aus dem Jahr 1950 zu haben, die in ihren Sujets „Gesprächsrunde“ und „Vier Steinmetze bei der Arbeit“ sowie in der Malweise der Kunst des sozialistischen Realismus nahestehen. Sie konnten ihren Wert auf 17.000 Franken und 15.000 Franken jeweils ungefähr verdoppeln. Eine der größten Steigerungen von 6.000 bis 8.000 Franken auf 32.000 Franken legte Béla Kádárs weich und farbenreich geformte Landschaft mit Pappeln und Festung hin, in dessen Vordergrund eine madonnengleiche Figurengruppe mit Hund und Ochse zu sehen ist. Von einer umfangreichen Skulpturenserie Rolf Brems wurde eine bronzene „Begegnung“ zwischen zwei Mädchen in einem Türstock auf hoher Stele von 1984 mit 32.000 Franken am höchsten beboten (Taxe 10.000 bis 15.000 SFR). Außer der Reihe tanzte ein eigenhändiger Brief Albert Einsteins an Walther Rathenau von 1917, den Fischer den Arbeiten auf Papier vorangestellt hatte. Er ließ einige Sammlerherzen höher schlagen und eroberte schließlich 145.000 Franken (Taxe 25.000 bis 35.000 SFR).

Kunsthandwerk und Design

Zu den begehrten Kostbarkeiten des alten Kunsthandwerks gehörte eine Reihe edler Dosen überwiegend des 19ten Jahrhunderts: Eine goldene Tabatiere mit Diamantrosen und Monogramm aus der Zeit um 1860 wurde von 15.000 bis 20.000 Franken auf 34.000 Franken gehoben, ein klassizistisches Stück mit einer weiten Parklandschaft samt Schloss in Hintergrund in Mikromosaiktechnik um 1800 sogar von 10.000 bis 15.000 Franken auf 70.000 Franken. Bei den Skulpturen reüssierte eine spätgotische Mondsichelmadonna fränkischer Herkunft bei 11.000 Franken (Taxe 6.000 bis 8.000 SFR). Teuerstes Möbel wurde eine französische Kommode des Spätrokoko zur unteren Grenze von 20.000 bis 30.000 Franken. Höhepunkte des modernen Design bildeten ein „Comitee table“, den die Architekten Le Corbusier und Pierre Jeanneret für die Verwaltungsgebäude im indischen Candigarh entwarfen, für 36.000 Franken (Taxe 30.000 bis 50.000 SFR), und die bis zu fünf Meter lange „Tabula rasa“ des deutschen Büros Ginbande aus dem Jahr 1987 für 18.800 Franken (Taxe 25.000 bis 35.000 SFR). Franz Wests quietschblauer „Haini“-Stuhl, 2003 anlässlich seiner Personale im Kunsthaus Bregenz 60 Mal aufgelegt, ging zur unteren Schätzung von 3.500 Franken weg.

Alle Preise verstehen sich als Zuschläge ohne das Aufgeld.

Kontakt:

Galerie Fischer Auktionen AG

Haldenstrasse 19

CH-6006 Luzern

Telefax:+41 (041) 418 10 80

Telefon:+41 (041) 418 10 10

E-Mail: info@fischerauktionen.ch

Startseite: www.fischerauktionen.ch



04.07.2012

Quelle/Autor:Kunstmarkt.com/Johannes Sander

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