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Kunst und Antiquitäten bei Fischer in Luzern

Der Schatz vom Silsersee



Albert Anker,  Stillleben mit Kaffee, 1882

Albert Anker, Stillleben mit Kaffee, 1882

Nachdem er schon bei Koller und Sotheby’s in Zürich das Auktionsprogramm dominiert, steht der Schweizer Maler und Zeichner Albert Anker auch bei Fischer in Luzern ganz oben auf der Angebotsliste. Sein „Stillleben mit Kaffee“ aus dem Jahr 1882 ist der einzige Millionenwert dieser umfangreichen Versteigerung Alter und Neuerer Meister, denen sich während der beiden folgenden Tage noch moderne und zeitgenössische Kunst sowie Design, Kunsthandwerk, Kunstgewerbe und Schmuck hinzugesellen. Das mittelgroße Ölbild war bereits in seinem Entstehungsjahr in Neuchâtel einen Monat lang öffentlich ausgestellt, später dann noch mehrmals in Bern, Basel und zuletzt 1991 in Pfäffikon. 1 bis 1,5 Millionen Franken hat Fischer für das aufgeräumte und doch stimmungsvoll arrangierte Gefäßstillleben angesetzt. Kurz vorher wird bereits Ankers Bildnis des Jean-Jacques Küffer aufgerufen, ein ebenfalls mehrmals ausgestelltes Ölbild. Den ehemaligen Mechaniker mit seinem markant geschnittenen Gesicht und dem gedankenverlorenen Blick nahm der Maler häufig auf. 250.000 bis 450.000 Franken erscheinen für die Leinwand relativ günstig.


Alte Meister

Mit seinen Alten Meistern wird Fischer am 13. Juni dagegen wohl nicht die größten Umsätze machen. Es gibt hübsche und interessante Offerten wie das repräsentative Dreiviertelbildnis eines Augsburger Patriziers von Jörg Breu d.Ä. um 1520 (Taxe 30.000 bis 40.000 SFR), Vincenzo Campis großformatige Darstellung des betenden Christi im Garten Gethsemane (Taxe 55.000 bis 75.000 SFR) oder Hendrik van Balens figurenreiche „Auffindung des Moses“ überraschender Weise in einem Waldstück (Taxe 35.000 bis 45.000 SFR). Die ganz dicken Fische sind dem Auktionshaus diesmal allerdings nicht ins Netz gegangen. Einzig eine mehr als zwei Meter breite Leinwand des Antwerpener Barockmalers und Rubens-Schülers Erasmus Quellinus II. stößt in höhere Bereich vor, was angesichts der malerischen Qualität des Zeus, der die fliehende Semele bedrängt und dabei von seiner Gemahlin Hera beobachtet wird, durchaus berechtigt ist (Taxe 150.000 bis 180.000 SFR).

Unter den Landschaften ragt ein weites Panorama über schroffe Felsen und einen sich windenden Fluss hinweg zu den Bergen am Horizont hervor, das in seiner Vielgestaltigkeit für die Niederländer der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts charakteristisch ist. Im Vordergrund tummeln sich Personengruppen, die Geschichten aus dem Leben Johannes des Täufers veranschaulichen, darunter eine Predigt des Heiligen ans Volk. Herri met de Bles oder sein Umfeld kommen als Schöpfer dieser feinen Malerei in Frage (Taxe 35.000 bis 42.000 SFR). Einige Jahrzehnte später dürfte eine Landschaft flämischen Ursprungs entstanden sein, die ebenfalls von erhöhtem Standpunkt aus einen Blick ins Tal preisgibt, sich jedoch großteils in einem Wald verliert. Davor lagert ganz klein die büßende Maria Magdalena (Taxe 50.000 bis 60.000 SFR). Eine weibliche Schönheit der höheren Pariser Gesellschaft dürfte sich im frühen 18ten Jahrhundert durch Jean Raoux als Clio, die Muse der Geschichte, verewigt haben (Taxe 50.000 bis 80.000 SFR).

Neuere Meister

Auch das 19te Jahrhundert sieht die beiden Anker-Bilder recht einsam an der Spitze. Doch scheinen einige Objekte wie Marinus Adrianus Koekkoeks spätromantische Landschaft „Wanderer im Wald“ von 1846 und Alexandre Calames „Hirtin mit Kühen am See“ für jeweils 8.000 bis 12.000 Franken auch recht günstig angesetzt zu sein. Landschaftliches bieten ferner Adolf Liers Blick auf den Starnberger See bei Pöcking mit einer Prozession im Vordergrund (Taxe 20.000 bis 25.000 SFR) sowie Károly Markó d.J. mit einer wilden, aber idyllisch gebändigten Campagna-Gegend um 1850 für 9.000 bis 12.000 Franken. Durch große Klarheit in der Zeichnung und Nüchternheit in der Farbgebung zeichnet sich ein weiblicher Halbakt beim Haareflechten aus. Dabei handelt es sich um ein Frühwerk des dänischen Eckersberg-Schülers Ludvig August Smith aus dem Jahr 1839, gemalt also im Alter von circa 19 Jahren (Taxe 50.000 bis 80.000 SFR).

Ebenfalls 1839 soll Eduard Julius Friedrich Bendemanns breitformatige Bibelszene „Versöhnung zwischen Jakob und Esau“ entstanden und auf einer Ausstellung in Berlin zu sehen gewesen sein. Charakteristisch für den späteren Hauptvertreter der Düsseldorfer Malerschule ist die Orientierung an der Malerei der Nazarener (Taxe 12.000 bis 15.000 SFR). Das Genre wird durch eine dreiköpfige Kinderbande unter dem Titel „Die Plaudertasche“ des Norddeutschen Johann Georg Meyer von Bremen aus dem Jahr 1885 vertreten (Taxe 28.000 bis 35.000 SFR). Mit Meyer recht ähnlich in ihrer wirklichkeitsnahen Malweise und den heimatlichen Motiven sind Felix Schlesingers „Mädchen mit Hund“ und „Drei Generationen in der Kirche“. Die Preise für die drei relativ kleinen Bilder liegen zwischen 25.000 und 35.000 Franken.

Moderne und zeitgenössische Kunst

Bei den Künstlern der Moderne sind die Kostbarkeiten dichter gesät. Als Höhepunkt firmiert Pierre-Auguste Renoirs ebenso rasch wie sicher auf die Leinwand gehauchte „Femme à la robe noire“, die sich ganzfigurig im Profil aus dem wesenlosen rötlich-gelben Fond herausschält. 600.000 bis 800.000 Franken hat Fischer für die gut dreißig Zentimeter hohe Leinwand aus einer Schweizer Privatsammlung veranschlagt. Kurz darauf gelangt für 350.000 bis 450.000 Franken Camille Pissarros duftig auf Seide gemalte Gouache „Baigneuses assises au bord d’une rivière“ von 1901 zum Aufruf. Mit Henri Manguins prosaischer „Nature morte: Le thé“ von circa 1900 und Maxime Maufras bewegter See „Les pyramides de Port Coton – Belle Ile en mer“ von 1905 für je 20.000 bis 30.000 Franken ist auch das Mittelfeld durch die französischen Impressionisten ganz gut besetzt.

Aus der jüngeren Avantgarde stechen Pablo Picassos kubistisches Stillleben „Corbeille et fruits“ von 1920 in Grau, Blau, Rosa, Grün und Gelb (Taxe 380.000 bis 440.000 SFR), das Pendant seines italienischen Kollegen Gino Severinis unter dem Zeitungstitel „Gavroche“ aus dem Jahr 1947 (Taxe 150.000 bis 200.000 SFR) sowie eine Metallplatte hervor, die Le Corbusier 1963 mit einer Kombination zwischen Text und Bild versah und dem befreundeten Schauspieler Jean Martin widmete (Taxe 40.000 bis 60.000 SFR). Auch Russland kommt zum Zuge, insbesondere mit einer unbetitelten, recht abstrakten Collage des im deutschsprachigen Raum wenig bekannten Jurij Annenkow aus dem Jahr 1922. Auf dem internationalen Markt hat der 1889 geborene Künstler schon Millionenpreise erzielt, allerdings nur mit Portraits (Taxe 100.000 bis 160.000 SFR). Mit 400.000 bis 600.000 Franken rangiert ein rosafarbenes, einmal gelochtes „Concetto spaziale“ Lucio Fontanas aus dem Jahr 1962 ebenfalls im oberen Preisbereich.

Die Schweiz schickt unter anderem Gottardo Segantinis neoimpressionistische „Morgenstimmung am Silsersee“ von 1943 (Taxe 25.000 bis 35.000 SFR), Ernest Biélers schönliniges Jugendstilbildnis der Nachbarstochter Freda Streiff von 1909 (Taxe 100.000 bis 150.000 SFR) und Cuno Amiets farbintensives Spätwerk „Weiße Zyklamen“ von 1955 für 25.000 bis 35.000 Franken. Zu den profiliertesten Expressionisten der zweiten Generation zählt Alois Carigiet, dessen charakteristischen flächigen Spätstil mit dünnem Farbauftrag seine „Artisten“ von 1967 präsentieren (Taxe 40.000 bis 60.000 SFR). Fast vollzählig tritt Familie Giacometti an: Giovanni Giacometti mit einem aquarellierten Blick wiederum auf Silsersee und Corvatsch (Taxe 20.000 bis 30.000 SFR), Augusto Giacometti mit der schimmernden Abkonterfaktur eines romanischen „Tabernakel“ von 1923 (Taxe 220.000 bis 320.000 SFR) und Alberto Giacometti mit der schwarz-blauen Kugelschreiberskizze „Intérieur d’un café“ für 120.000 bis 180.000 Franken. Die jüngere Generation aus der Schweiz vertreten Luciano Castelli mit dem neoexpressiven bunten Reklamebombast „Place Pigalle“ von 1994 (Taxe 14.000 bis 17.000 SFR) oder Alois Lichtsteiner mit dem reduzierten, an Sol LeWitt erinnernden Großformat „Mantel“ aus der Serie „Inhalt der Gefäße“ von 1993/94 (Taxe 15.000 bis 25.000 SFR).

Kunsthandwerk und Kunstgewerbe

Beim älteren Kunsthandwerk beeindrucken zwei Möbel des 18ten Jahrhunderts aus Beromünster, ein prächtiger barocker Aufsatzschreibtisch um 1730 mit reichem, floralem Schnitzwerk aus geschwärztem Holz (Taxe 28.000 bis 35.000 SFR) und eine Kommode mit Aufsatz in Bandelwerkdekor für 40.000 bis 50.000 Franken. Von „H Dubois“ gestempelt ist eine hübsche, blumengeschmückte Louis XV-Kommode. Dabei handelt es sich aber wohl nicht um den berühmten Jacques Dubois aus Paris, sondern um einen nicht näher bekannten Namensvetter aus Bordeaux (Taxe 20.000 bis 30.000 SFR). Eine geschlossene Sammlung von Tabatieren und anderen Döschen aus verschienenden Materialien und Zeiten bereichert das Angebot. Mit bis zu 20.000 Franken rangiet hier ein goldenes, mit Diamanten besetztes Exemplar in schwelgerischen neobarocken Formen um 1860 am höchsten. Beim jüngeren Design verdienen ein kantiger Tisch aus Teakholz von Le Corbusier und Pierre Jeanneret, der wohl zur Ausstattung des Verwaltungsgebäudes im indischen Candigarh gehörte (Taxe 30.000 bis 50.000 SFR), die berühmte zusammenklappbare „Tabula rasa“ von Ginbande Design aus dem Jahr 1987 (Taxe 25.000 bis 35.000 SFR) sowie Franz Wests quietschblauer „Hainis“-Stuhl Aufmerksamkeit, den er 2003 anlässlich seiner Personale im Kunsthaus Bregenz 60 Mal im dortigen Erdgeschoss arrangierte (Taxe 3.500 bis 4.500 SFR).

Die Auktion beginnt am 13., 14. und 15. Juni jeweils um 9 Uhr. Die Besichtigung der Objekte ist bis zum 10. Juni täglich von 10 bis 18 Uhr möglich, der Katalog im Internet unter www.fischerauktionen.ch abrufbar.

Kontakt:

Galerie Fischer Auktionen AG

Haldenstrasse 19

CH-6006 Luzern

Telefax:+41 (041) 418 10 80

Telefon:+41 (041) 418 10 10

E-Mail: info@fischerauktionen.ch

Startseite: www.fischerauktionen.ch



08.06.2012

Quelle/Autor:Kunstmarkt.com/Johannes Sander

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