Düsseldorfer Malertreffen in der Akademie-Galerie Präzis und griffig bietet die Düsseldorfer Akademie-Galerie derzeit ein Panorama konzeptioneller künstlerischer Ansätze der Malerei seit 1986. Die erfrischende Auswahl setzt bewusst zu der Zeit ein, als Mitte der 1980er Jahre die figürliche Malerei weltweit neue Energien entfaltete. Das Spektrum reicht von der streng geometrischen Formensprache einer Tomma Abts, zwischen Zeichnung und Malerei oszillierenden Sujets von Siegfried Anzinger, auftürmenden Farbmassen eines Herbert Brandl, unscharf-zeitlosen Darstellungen Peter Doigs, architektonischen Formungen von Helmut Federle, feinsinnigen Schichtungen Katharina Grosses, Kombinationen aus radikalen Abstraktionen mit reduzierten Figurationen eines A.R. Penck, schwülstigen, von Licht und Schatten beherrschten Interieurszenen Andreas Schulzes bis hin zu emotionell geprägten Ausdrucksweisen von Markus Lüpertz. Er war es, der 1986 an die Akademie berufen wurde und ihr ab 1988 ihr als Rektor vorstand. Kurz darauf gingen Berufungen an A.R. Penck (1988), Jörg Immendorff (1995), Siegfried Anzinger (1989), Helmut Federle und Albert Oehlen (2000), die alle den Diskurs über Malerei an der Akademie auf hohem Niveau aufrecht erhielten.
Die Ankunft einer international anerkannten neuen Malergeneration repräsentieren dann die 2004/05 berufenen Maler Herbert Brandl, Peter Doig und Tal R. Geprägt von unterschiedlicher Herkunft und individuellen malerischen Ansätzen demonstrieren sie die Bandbreite, die die Malerei fernab jedweder ideologischer Streitereien bereit hält. Seit der Emeritierung von Markus Lüpertz im Jahr 2009 sind Andreas Schulze, Tomma Abts, Katharina Grosse, Eberhard Havekost und Lucy McKenzie als Professoren für Malerei gewonnen worden. Damit eröffnet sich an der Düsseldorfer Kunstakademie ein neuer Zeitabschnitt, auf dessen Entwicklung man gespannt sein darf.
Die Ausstellung mit Gemälden von 15 Professoren, die seit 1986 an die Düsseldorfer Akademie berufen wurden, führt nicht nur die Kraft und Bedeutung der Malerei vor Augen, sondern sie verdeutlicht auch die geschickte Berufungspolitik, die keine Monokultur, sondern eine lebendige Konkurrenzsituation aus selbstbewussten, eigenständigen Malerpersönlichkeiten bringt. Vielfalt, liberales Klima, Öffnung zum internationalen Kunstgeschehen, Kontinuität durch Berufungen ehemaliger Schüler erweisen sich für Düsseldorf als ideale Kriterien, die deutlich wahrnehmbar Inspirationen und fruchtbaren Wettbewerb gleichermaßen fördern.
Die Ausstellung „Rendezvous der Maler II – Malerei an der Kunstakademie Düsseldorf von 1986 bis heute“ ist noch bis zum 15. Juli zu besichtigen. Die Akademie-Galerie hat mittwochs bis sonntags von 12 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt 5 Euro, ermäßigt 3 Euro. Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen, der an der Museumskasse 24 Euro kostet.
Akademie-Galerie
Burgplatz 1
D-40213 Düsseldorf
Telefon: +49 (0)211 – 13 96 223
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