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Marktberichte

Aktuellzum Archiv:Messe-Nachbericht

Die 27. Ausgabe der Art Amsterdam schloss ihre Pforten

In Amsterdam gibt’s mehr als Tulpen und Käse



Edo Dijksterhuis ist als Messechef bei weitem nicht so präsent, wie es einst seine quirlige Vorgängerin Anneke Oele war. Aber vielleicht ist das sein Erfolgsgeheimnis. 133 Galerien haben jedenfalls in diesem Jahr an der Art Amsterdam teilgenommen; 44 davon kamen aus dem Ausland. 21.000 Besucher konnte die Messe vom 11. bis 15. Mai verzeichnen, und es wurde Kunst für fünf Millionen Euro gehandelt, was im Durchschnitt pro Aussteller rund 37.500 Euro ausmacht. Eine beeindruckende Bilanz.


Zum dritten Mal nahm Rüdiger Voss an dieser Messe für zeitgenössische Kunst teil und stellte den Amsterdamer Künstler Jurriaan Molenaar vor, der noch nicht lange zum Programm der Düsseldorfer Galerie gehört. Dessen feinsinnige Malereien beschäftigen sich mit architektonischen Strukturen, zeigen Innenansichten von Räumen oder Fassaden von erdachten Gebäuden. Allen Werken gemein ist, dass seine Räume kalt und leer erscheinen. Keine Menschen, keine Requisiten findet man darin. Seine Malerei beschäftigt sich mit dem Nichts. „Tempelhof“ aus dem Jahr 2005 gab es für 5.500 Euro. Neben Claudia Rogge, die in den Niederlanden mit ihren eigenwilligen Fotoarbeiten eine große Fangemeinde hat, überraschte Rüdiger Voss noch mit Giacomo Costa, dem Teilnehmer der Architektur-Biennale des Jahres 2006, und seinen fantastischen Landschaftsutopien, die er als Fotografien am Computer bearbeitet und mit malerischen Strukturen versieht.

Überhaupt war die Fotografie auf dieser Messe weitaus präsenter als in Brüssel oder auf der Art Cologne. So musste die Galerie Art Affairs aus Amsterdam schon am Eröffnungsabend rote Punkte wie Konfetti auf den 5er Auflagen der Berliner Fotokünstlerin Katrin Korfmann anbringen, die mit 6.800 bis 7.000 Euro anschlagt waren. Korfmann hat in Amsterdam ihre künstlerische Ausbildung beendet und arbeitet seit diesem Jahr mit der Galerie Art Affairs zusammen. Sie studiert die Menschen auf der Straße aus der Vogelperspektive, nur dass ihre Perspektive das Dach eines Kiosks oder das zweite Stockwerk eines Treppenhauses bedeutet. Jedes ihrer Bilder enthält eine Zeitangabe, wie lange solch ein Fotoshooting dauerte.

Die Galerie Vous Etes Ici, ebenfalls Amsterdam, war früher in Brüssel tätig und hatte aus dieser Zeit einen deutschen Partner im Gepäck. Michael Sturm aus Stuttgart hatte ebenso vor einigen Jahren Brüssel den Rücken gekehrt und sich neue Märkte in Übersee erschlossen. Er kam aus Mexiko zurück, wo er erfolgreich als deutsche Galerie reüssierte. Amsterdam ist für ihn Neuland, aber mit dem niederländischen Kollegen wollte er die Messe schon bestreiten. Vous Etes Ici widmete dem Niederländer Lieven Hendriks eine Soloshow, Sturm setzte auf eine Rarität: Das Objekt „Windtable“ von Marinus Boezem aus dem Jahr 1968 stammt. Boezem gehört mit Jan Dibbets und Ger van Elk zu den niederländischen Vertretern der Arte Povera der 1960er Jahre. Der „Windtable“, ein Stehtisch mit einem Hauch von Tuch bedeckt, das sich durch den Wind eines altmodischen Ventilators bewegt, ist aus einer niederländischen Sammlung auf den Markt zurückgekehrt und sollte nun 26.000 Euro erbringen. Von Vanessa Henn hatte Sturm neue Handlaufobjekte mitgebracht, die die Blicke auf sich zogen.

Hamish Morrison aus Berlin gab sich am Ende der Messe sehr zufrieden. Er verkaufte über 20 abstrakt-geometrische Farberprobungen allein von Ronald de Bloeme, inklusive des mit 290 auf 570 Zentimeter riesigen Hauptwerks, das an eine niederländische Sammlung ging. Darüber hinaus machte er zahlreiche neue Kontakte zu Museen aus den Niederlanden und auch aus Deutschland. Zum ersten Mal war die Galerie Artfinder aus Hamburg dabei, die sich mit zwei malerischen Positionen für diese Messe beworben hatte. Joachim Grommek, der schon am Eröffnungsabend überzeugte, wählt für seine an die illusionistisch minimalistische Malerei Aluplatten als Untergrund und täuscht den Betrachter durch nachgemalte Folienschriften. Diese trompe l’œil des 21sten Jahrhunderts gab es für 4.100 Euro. Inge Krause setzt dagegen auf Postkartenmotive. Ihre 3.200 Euro teueren Pastellzeichnungen auf Leinwand sind fotorealistisch und durchweg romantisch. Aus Göteborg war die Galerie Thomassen angereist. Mit Vanna Bowles präsentierte sie eine Meisterin des Bleistifts, deren Fantasie über den Bildrand hinauswächst. In „The boy and the budge“ gab sie Einblicke wie durch ein Fernglas.

Stammgast der Art Amsterdam mit gutem Erfolg ist die Galerie Anna Klinkhammer aus Düsseldorf, die auf die Schreckensbilder von Andrea Lehmann ebenso setzte wie auf die passend zur Saison aparten Spargel- und Weinstillleben von Stefan Höller für 2.500 Euro. Das ist jedenfalls schöne Küchenkunst. Hannes Uhlemann ist Inhaber der Galerie Hunchentoot, das klingt zwar Niederländisch, er kommt aber aus Berlin und brachte Werke für den kleinen Geldbeutel mit. Aurelia Gratzers interieurartigen Acryl-Arbeiten auf Papier gab es für 500 Euro, auch große, oft gebäudestrukturelle Linolschnitte von Philipp Hennevogl waren mit 4.800 Euro nicht überteuert. Andreas Binder aus München nahm zum dritten Mal an der Messe teil. Er wartete mit Matthias Meyer auf, der in den Niederlanden schon seine Stammkunden hat. Auch wenn seine halbabstrakten Natur- und Stadtreflexionen zwischen 7.500 und 12.000 Euro liegen, sie wurden verkauft.

Thomas Crämer aus Berlin hat erst vor einem Jahr seine Galerie in der Hauptstadt eröffnet. Es ist seine dritte Kunstmesse, die er bestreitet, und er ist stolz darauf. Das Kaufverhalten der Niederländer fand er sehr direkt und spontan. Diskussionen, so sagt er, sind nicht die Sache der Niederländer. In eine Privatsammlung nach Eindhoven verkaufte er fünf Arbeiten von Benny Nero à 1.400 Euro. Für dessen Darstellungen nackter Kinder, übersät mit Tattoos inklusive Hakenkreuz, bedarf es schon eines speziellen Geschmacks. Dass noch mehr für junge Galerien und kleine Geldbeutel getan wurde, bewies die Art Amsterdam mit einer Nebenmesse „We like Art“, deren Name Programm war. 150 Kunstwerke gab es zwischen 100 und 1.500 Euro. 55 Kunstwerke fanden ihren Käufer. Und noch etwas ist neu: eine Online-Kunstmesse in Kooperation mit der Art Amsterdam. Bis zum 30. Juni kann man sich noch unter www.openartcollection.com einklicken und hat die Chance, Kunstwerke auch nach der Messe noch einmal anzusehen und zu kaufen.



19.05.2011

Quelle/Autor:Kunstmarkt.com/Marianne Hoffmann

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