Bohème-Filme im Museum Ludwig Köln  |  | La Bohème | |
Schön kitschig violett ist der Flyer, den das Museum Ludwig in Köln für sein Sommerfilmprogramm verteilt hat, passend zur „Open-Air Kino“-Reihe unter dem süffigen Thema „Bohème“, die seit gestern über die Eintönigkeit der kommenden Sommerwochen hinweghelfen soll. Dabei darf der Urbegriff aller künstlerischen Auseinandersetzung mit dem intellektuellen Lotterleben der Künstler im Paris des 19ten Jahrhunderts, Giacomo Puccinis Oper „La Bohème“ in einer recht freien Verfilmung des Jahres 1926, nicht fehlen und steht gleich am Anfang der Reihe. In den kommenden Tagen werden dann so unterschiedliche, zum Teil selten gezeigte Streifen präsentiert wie René Clairs leichtfüßige Musical-Kommödie „Le Millon“ von 1931, Ernst Lubitschs intelligentes Dreiecksspiel „Design for Living“, Jean-Luc Godards Drama „Pierrot le Fou“ aus dem Jahr 1965 oder der 1970 gedrehte Thriller „Performance“, in der niemand Geringeres als Mick Jagger eine Hauptrolle spielte. Doch auch ausgesprochene Künstlerportraits sind zu sehen, allen voran Julian Schnabels Hommage an den jung verstorbenen New Yorker Künstler Jean-Michel Basquiat von 1996. Mit diesen Filmen stimmen sich Museum und Publikum auf eine Ausstellung ein, die ab Ende September ebenfalls unter dem Titel „La Bohème“ die Inszenierung des Künstlers in Fotografien des 19ten und 20ten Jahrhunderts unter die Lupe nehmen wird.
Die „Filmbar 2010“ unter dem Titel „Bohème“ findet bis zum 21. August auf der Dachterrasse des Museums Ludwig statt, bei Regen im hauseigenen Kino. Die Vorstellungen laufen jeweils donnerstags, freitags und samstags. Einlass ist jeweils ab 21 Uhr. Die nur an der Abendkasse erhältlichen Eintrittskarten kosten 5 Euro. Die Termine sind unter www.museum-ludwig.de abrufbar. |