Edward Hopper in Lausanne Edward Hopper zieht diesen Sommer über mit seinen kühlen, distanzierten Großstadtbildern in die malerisch gelegene Fondation de l’Hermitage ein. Das zwischen 1842 und 1850 errichtete Herrenhaus in einem Park über Lausanne präsentiert von diesem Wochenende an immerhin 160 Werke aller Schaffensperioden und Techniken des amerikanischen Kultmalers und ist damit deutlich umfangreicher bestückt, als die letzte große Retrospektive im deutschsprachigen Raum Ende 2004 in Köln. Dabei kann sich die Fondation hauptsächlich auf das Whitney Museum of American Art in New York stützen, dessen Geschichte in enger Beziehung zu Hoppers eigenen steht. Die Ausstellung ist sowohl chronologisch als auch thematisch gegliedert und reicht von den Pariser Ansichten über die typischen Szenen der neuen Welt bis zu den emblematischen Bildern des reifen Werkes.
Edward Hopper gilt als nüchterner Beobachter der amerikanischen Gesellschaft und der geografischen sowie emotionalen Erschütterungen, die den Kontinent im frühen 20sten Jahrhundert bewegen. Früh hat er sich einer realistischen Malerei verschrieben und Kompositionen in kühler Präzision geschaffen. Die stark konstruierten, in ein kontrastreiches Licht getauchten Szenen sind von einer gewissen Fremdartigkeit und Melancholie geprägt. Die Einsamkeit und Selbstbeobachtung des Menschen in den immer größer werdenden Städten sind Hauptthemen seiner Bilder. Eine Aura seltsamer Beziehungslosigkeit umgibt seine Gestalten und steht für die zwischenmenschliche Entfremdung und großstädtische Isolation. Die Ausstellung enthält zudem Zeichnungen, Grafiken und Aquarelle, die das kreative Schaffen Hoppers von den ersten Studien bis zum vollendeten Gemälde veranschaulichen.
Die Ausstellung „Edward Hopper (1882-1967)“ läuft vom 25. Juni bis zum 17. Oktober. Die Fondation de l’Hermitage hat dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr und donnerstags zusätzlich bis 21 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt für Erwachsene 18 Franken, für Rentner und Invalide 15 Franken, Studenten, Auszubildende und Arbeitssuchende zahlen 7 Franken, und für Jugendliche unter 18 Jahren ist der Eintritt frei. Parallel zur Ausstellung wird vom 30. Juni bis 14. August im Schweizer Filmarchiv in Lausanne ein Filmzyklus zum Thema Hopper und das Kino gezeigt.
Fondation de l’Hermitage
Route du Signal 2
CH-1000 Lausanne
Telefon: +41 (0)21 – 320 50 01
Telefax: +41 (0)21 – 320 50 71 |