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Marktberichte

Aktuellzum Archiv:Auktions-Vorbericht

Vorschau: Auktion „Modern Art on Paper“ bei Ketterer in Hamburg

Leda und die sieben Weltwunder



Die Bezeichnung der 249. Auktion bei Ketterer in Hamburg ist ein wenig irreführend, denn bei „Modern Art on Paper“ am 25. November werden auch dreidimensionale Objekte angeboten.


So ist auch das Spitzenlos der Auktion keine zweidimensionale Arbeit auf Papier, sondern nimmt durchaus handfeste Formen an.

Eine Bronzeskulptur von Ernst Barlach erwartet den Auktionsbesucher für 100.000 bis 120.000 Mark. Der „Mann im Stock“ ist eines der seltenen, bei Richard Barth in Berlin gegossenen Werke Barlachs. Die dunkelbraun patinierte Bronze im Hohlgussverfahren zählt zu den Hauptwerken des Künstlers und ist in seiner Schwere und Gedrungenheit ein typisches Beispiel der Kunst Barlachs.

Das Werk Barlachs ist jedoch mit Abstand das kostspieligste der rund 900 ausgerufenen Lose. Ein wenig preisgünstiger, nämlich auf 50.000 Mark, wird ein Werk Gerhard Hoehmes geschätzt. Und auch dieses entspricht nicht ganz den Vorstellungen, die man sich von Arbeiten auf Papier macht: Bei der „Reise nach Stralsund“ von 1963 handelt es sich um eine Arbeit aus Tempera, farbigen Ölkreiden und Collage auf Leinwand. Mit den vibrierenden feinen Linien und den stakkatoartigen Punktierungen auf der Leinwand offenbart es sich als dem Informel zugehörig.

Und endlich – das nächste ausgerufene Highlight der Auktion wird den Erwartungen des Auktionsbesuchers gerecht: Es sind zwei Arbeiten auf Papier, die zwar beide von dem Hamburger Künstler Horst Janssen - er ist auf der Auktion mit über 60 Positionen vertreten – stammen, aber dennoch einen völlig unterschiedlichen Charakter haben. Das Aquarell zu „Vriederich“ (Taxe 36.000 bis 38.000 DM) zeigt eine erotische Interieurszene, die mit ihrer pastellartigen Erscheinung zu einer Serie von Zeichnungen und Aquarellen mit sado-masochistischer Thematik gehört. Der Kontrast zu der freien, expressiven Rohrfederzeichnung „Selbst am 29.11.89“ (Taxe 34.000 bis 36.000 DM), bei der es sich um ein – wie der Titel bereits impliziert – Selbstporträt des Künstlers handelt, könnte nicht größer sein.

Friedensreich Hundertwassers Mappenwerk „Regentag – Look at it on a rainy day“, bestehend aus zehn farbigen Serigrafien aus dem Jahr 1971, besticht durch die satte Farbigkeit und die Poesie, die das Werk zu einem der ausdrucksstärksten und eindrucksvollsten in Hundertwassers Œuvre machen. Die Blätter werden auf 22.000 bis 25.000 Mark geschätzt.

Eine farbige Lithografie von Auguste Renoir zeigt in zarten Pastelltönen „L’enfant au biscuit“. Bei dem hier angebotenen Blatt handelt es sich wohl um einen Probedruck, der außerhalb der Auflage von 100 Stück entstanden ist. Das späte Werk des impressionistischen Meisters aus dem Jahr um 1898/99 wird für 22.000 bis 25.000 Mark ausgerufen.

Neben Barlach ragt aus der Epoche der „deutschen Expressionismus“ eine Arbeit von Otto Mueller heraus. Die Lithografie „Mädchen auf dem Kanapee“ (Taxe 19.000 bis 22.000 DM) ist ein transparenter Druck auf chamoisfarbenen Velin. Der liegende Akt besticht durch die starken hell-dunkel-Kontraste und die harte, eckige Linienführung, wodurch es als typisches Beispiel der expressionistischen Illustrationskunst verstanden werden darf. Zwei Jahre später als Muellers Bild, im Jahr 1924, entstand Rudolf Schlichters „Pflastertreter“. Die auf 13.000 bis 16.000 Mark taxierte Kaffeehausszene, die drei Halbweltfiguren in schwarzer Kreide abbildet, zeigt sich von George Grosz beeinflusst. Mit Max Beckmann wird ein weiterer Vertreter der expressionistischen Kunst an den Start geschickt. „Der Ausrufer“, eine Kaltnadelradierung aus dem Jahr 1921 (Taxe 13.000 bis 15.000 DM), ist eines von insgesamt 75 Exemplaren und das erste Blatt der Serie „Der Jahrmarkt“. Max Beckmann avancierte mit seinem ausdrucksstarken Stil zum führenden Grafiker unter den deutschen Expressionisten.

Die surrealen Tendenzen der zwanziger Jahre werden von Reinhold Nägele vertreten. Das Ölbild „Leda“ (Taxe 12.000 bis 15.000 DM) zeigt eine nächtliche Szene in einer Gebirgslandschaft. Anklänge an die apokalyptischen Züge eines Hieronymus Bosch sind in dem Bild gegenwärtig. Mit den hellen Lichtern, die in die dunkel, überwiegend blau-grün gehaltene Landschaft gesetzt wurden, erhält das Gemälde eine mystisch-dekorative Wirkung.

Mit Roman Opalka gelangt der Auktionsbesucher in die sechziger Jahre. Die meditative Arbeit „Detail – 4871403 – 4873701“ wurde in dem für den Künstler äußerst markanten Jahr 1965 geschaffen. Das Ziel des in diesem Jahr beginnenden, lebenslangen Experiments, ist die Sichtbarmachung der Unendlichkeit in Form von geschriebenen Zahlenkolonnen, die auf der jetzigen Auktion für 13.000 bis 15.000 Mark erstanden werden kann. Ähnlich hoch taxiert, aber in einem völlig anderem Stil sind die Arbeiten Friedrich Mecksepers. Die sieben Aquatintaradierungen mit den sieben Weltwundern aus dem Jahr 1966 zeigen eine naiv-surreal anmutende Ausdrucksform. Alan Davies „Insignias For Late Summer No. 6” aus dem Jahr 1969 zeichnet sich durch die farbenfrohe, an Kinderzeichnungen erinnernde Komposition aus. Das von zwei ornamental gestalteten Figuren dominierte Bild wird zu einem Schätzpreis von 10.000 bis 12.000 Mark angeboten.

Eine zeitgenössische Zeichnung stammt von dem italienischen Künstler Mimmo Paladino. Der Künstler gehört zu den Vertretern der italienischen Transavanguardia. Eine gewisse makabre Wirkung ist der Rohrfederzeichnung, die eine liegende Frau zeigt, die sich an ein Skelett anschmiegt, nicht abzusprechen. Die 1983 entstandene Zeichnung wird zu 8.000 bis 10.000 Mark ausgerufen.

Eine Mappe mit zehn grellbunten Aquatintaradierungen von A.R. Penck ist ein weiteres interessantes Stück aus der zeitgenössischen Kunstszene. In typischer Penck-Manier verteilen sich Figuren und Tiere in Strichmännchen-Art auf den Blättern, die für 12.000 bis 15.000 Mark unter den Hammer kommen sollen.

Obwohl die Fotografie nur einen kleinen Teil des Auktionsangebotes ausmacht, können sich einige interessante Stücke erwerben lassen. Hier stammt das Highlight von Toni Schneiders. Die „Wartende Frau“ von 1951, die hinter einer regenbespritzten Scheibe in der Ecke eines dunklen Raumes melancholisch ins Leere schaut, soll einen Preis von 5.800 Mark einbringen. Von Man Ray kann wohl sein bekanntesten Motivs, „Le Violon d’Ingres“, in einer Auflage der Griffelkunst von 1991 zusammen mit einem Abzug von „Juliet“ erworben werden (Taxe 1.800 DM). „In the Grunewald“ stammt von dem gerade erst 80 Jahre alt gewordenen Helmut Newton. Die beiden abgebildeten, leicht bekleideten Damen werden für 4.800 Mark ausgerufen. Die Fotografin Nan Goldin ist mit den drei Werken „Alf Bold Dead August 18“, „Jimmy Paulette after the parade“ und „Amanda in the locker room“ aus den neunziger Jahren, die zu je 2.000 Mark ersteigert werden können, und mit Interieurszenen vertreten.

Die Vorbesichtigung findet am 16. und 17. November von 11 bis 18 Uhr, am 18. November von 11 bis 15 Uhr und vom 20. bis 23. November von 11 bis 17 Uhr im Hamburger Auktionshaus am Neuen Wall statt. Die Auktion startet am 25. November um 10 Uhr und wird nach einer kurzen Pause um 13:15 Uhr fortgeführt.

Ketterer Kunst Hamburg
Neuer Wall 40
D-20254 Hamburg

Telefon: +49 (0)40 – 37 49 61 0
Telefax: +49 (0)40 – 37 49 61 66



16.11.2000

Quelle/Autor:Kunstmarkt.com/Susan Brooks

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