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Landschaft an der Nidda, 1898 / Hans Thoma

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© Kunsthandel Ron & Nora Krausz


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Interieur – Asia Porcelain – Asiatisches Porzellan, um 1911/12 / Joseph Oppenheimer

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Aktuellzum Archiv:Auktions-Nachbericht

Glas bei Fischer in Heilbronn mit guten Ergebnissen

Ein behänder Reutter



Nuppenbecher, Deutschland, um 1600

Nuppenbecher, Deutschland, um 1600

Das ging ja gut los im Heilbronner Auktionshaus Jürgen Fischer am 18. Oktober: 14.000 Euro spielte bereits die Nummer 8 der fast 1150 Lose ein, ein deutscher Nuppenbecher um 1600 mit einem Schätzpreis von gerade einmal 2.500 Euro. Offenbar ließen sich die Sammler und Experten reichlich von Seltenheit und Erhaltungszustand dieses schönen Stücks betören. Aber es sollte nicht das letzte Mal bleiben, dass sie so kraftvoll anzogen. Die Nummer 172 setzte noch einen drauf: Gehandelt wurde jetzt – allerdings schon bei 17.000 Euro – ein ebenfalls mit „bedeutend“ titulierter Humpen böhmischer Herkunft samt der Jahreszahl 1599. Dargestellt ist auf der Wandung in bunten Emailfarben ein zeittypisch gekleideter Reiter nach einem Holzschnitt aus Jost Ammans 1584 erschienenem Buch „Kunstreiche Figuren zu der Reutterey“. Mit 22.000 Euro wurde dieses Glas schließlich das teuerste Objekt der ersten tausend Auktionslose.


Im Fahrwasser brachten es gleich darauf ein mitteldeutscher Humpen mit Darstellung einer Tuchfärberwerkstatt von 1724 auf taxgerechte 4.800 Euro und ein sächsisches Spielkarten-Passglas etwa derselben Zeit auf 5.000 Euro (Taxe 1.900 EUR). Bei 4.200 Euro schloss auch ein Becher auf drei Kugelfüßen des Nürnberger Meisters Heinrich Schwanhardt um 1690 hervorragend ab (Taxe 3.500 EUR). 850 Euro erwartungsgemäß zu gering war die Bewertung für einen Becher des beliebten Wieners Anton Kothgasser um 1818 mit der Aufschrift „Meine Bitte“ und niedlichen aufgemalten Vergissmeinnicht. 5.500 Euro klingen angemessener. Das immer noch recht günstige böhmische Glas des mittleren 19ten Jahrhunderts repräsentierte ein prächtiger Deckelpokal aus weißem Alabasterglas für 3.000 Euro (Taxe 2.400 EUR).

Der Historismus machte sich bald darauf bemerkbar etwa im orientalistischen Dekor eines 1871 datierten Pokals des Pariser Meisters Philippe-Joseph Brocard für 2.000 Euro (Taxe 1.900 EUR) oder auch bei zwei frühen Produkten von Emile Gallé um 1880 für bis zu 1.700 Euro (Taxen 300 und 600 EUR). Ansonsten reihte sich Gallé natürlich in die Riege der vielen Jugendstilwerke ein, vor allem durch eine Schale mit Venusschuh aus der frühen, aber bereits deutlich progressiveren Phase um 1882, die sich von 2.700 auf 8.000 Euro verbesserte. Manch anderes Stück des avantgardistischen Stils blieb allerdings unveräußert stehen, so eine mit Wasserpflanzen geschmückte Vase von Burgun, Schverer & Co. aus Meisenthal um 1895 (Taxe 15.000 EUR) oder Daum Frères’ Vase mit Narzisse, um 1919 entworfen von Henri Bergé und/oder Emile Wirtz (Taxe 9.500 EUR).

Dafür kletterten günstigere Arbeiten ein bisschen hinauf, so Bergés Vase „Anémones“ von 5.200 auf 6.000 Euro und eine große Vase mit Elsbeerenzweigen und -früchten von 4.500 auf 5.000 Euro, oder die Art Déco-Vasen René Laliques wie seine „Épicéa“ des Jahres 1923 von 1.300 auf 2.200 Euro. Verreries Schneider steuerten aus etwa der gleichen Zeit eine Vase „Papillons“ für 3.300 Euro bei (Taxe 2.900 EUR), die österreichische Firma Lötz Witwe einen ganzen Waggon voll meist mit einfachen Vasen für bis zu 1.700 Euro. Besonderen Anklang fanden die einzelnen Fachschulen. So zum Beispiel die in Haida, deren Jugendstil-Deckelpokal von 1916 sich erst bei 5.500 Euro verabschiedete (Taxe 1.800 EUR), während Heinrich Strehblows Entwurf einer Jardinière für dieselbe Firma um 1907 5.600 Euro umsetzte (Taxe 2.700 EUR). Ob die Fachschule Steinschönau oder die Gräflich Schaffgotsch’sche Josephinenhütte für zwei Vasen mit reichlich kitschigem Dekor des späten 19ten Jahrhunderts verantwortlich gemacht werden müssen, ist nicht ganz klar, zu 4.000 und 4.300 Euro betörten die beiden Damen auf den über vierzig Zentimeter hohen Behältern dennoch (Taxen je 2.800 EUR).

Eher mager war die Ausbeute bei den italienischen Gläsern der Moderne, große Lücken mit Namen wie Ercole Barovier, Pollio Perelda, Fulvio Bianconi und Dino Martens verunzieren hier die Ergebnisliste. Überraschungssieger wurde Napoleone Martinuzzi, dem der Entwurf für eine Vase „Pasta vitrea“ aus der Zeit um 1934 zugeschrieben wird. Die klassische Balusterform dieser Vase in ihrem opak-olivgrünen Glanz bestach die Kundschaft zu einer Steigerung von 1.100 auf 6.500 Euro. Platz zwei ging mit 4.500 Euro an die Kopfbüste, die Egidio Costantini 1962 nach einem Entwurf des französischen Künstlers Jean Cocteau ausführte (Taxe 4.800 EUR). Drücken konnte aber auch der eher flaue Absatz dieser Sparte das insgesamt erfreuliche Ergebnis nicht. Die Gesamtquote lag bei gut 44 Prozent und damit für eine Glasauktion im akzeptablen Rahmen.

Die satten Preise ließen bis zum Schluss auf sich warten. Mit jeder Saison erweitert sich Fischers Angebot an zweckfreien Glasskulpturen tschechischer Meister, allen voran vom Künstlerpaar Stanislav Libensky und Jaroslava Brychtová. Sämtliche hochpreisigen Stücke jenseits der Vierstelligkeit sind als verkauft gelistet, auf oder im Umkreis ihrer Schätzungen: Der rot schimmernde „Kuss“ von 1958 für 18.000 Euro, das „Grüne Auge der Pyramide“ von 1993 bei 28.000 Euro, die „Queen“ und „Head V“, beide von 1987, bei 35.000 und 23.000 Euro, der ein Jahr ältere „Kopf-Mond“ mit 29.000 Euro und als teuerstes Stück eine 165 Zentimeter hohe Stele mit 68.000 Euro. Auch ein zehn Jahre altes Schalenobjekt Frantisek Vízners in schimmernden Blautönen landete bei 10.000 Euro (Taxe 10.500 EUR), und die modischen Arbeiten „Yellow Sliced Descending Form“ und Rotated Ellipsoid“ von Harvey K. Littleton aus den frühen 1980er Jahren fanden bei 16.000 bis 10.000 Euro zu guten Preisen Abnehmer (Taxen 15.000 und 6.500 EUR), ebenso wie zwei „Cocoons“ Steve Tobins für jeweils 8.000 Euro (Taxen je 7.800 EUR).

Alle Preise verstehen sich Zuschläge ohne das Aufgeld.

Kontakt:

Dr. Jürgen Fischer Heilbronner Auktionshaus

Elbinger Straße 11

DE-74078 Heilbronn

Telefax:+49 (07131) 15 55 720

Telefon:+49 (07131) 15 55 70

E-Mail: info@auctions-fischer.de

Startseite: www.auctions-fischer.de



27.10.2008

Quelle/Autor:Kunstmarkt.com/Johannes Sander

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Veranstaltung vom:


18.10.2008, Europäisches Glas - Studioglas

Bei:


Dr. Jürgen Fischer Heilbronner Auktionshaus

Bericht:


Unbekannte Größen

Kunstwerk:

Spielkartenpassglas, Sachsen, 1. Viertel 18. Jahrhundert
Spielkartenpassglas, Sachsen, 1. Viertel 18. Jahrhundert

Kunstwerk:

Anton Kothgasser, Becher „Meine Bitte. Vergissmeinnicht“, Wien um 1818
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Kunstwerk:

Alabaster-Deckelpokal, Böhmen, Mitte 19. Jahrhundert
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Kunstwerk:

Emile Gallé, Bechervase mit Hirschjagd, Nancy um 1880
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Kunstwerk:

Henri
 Bergé, Vase „Anémones“, 1905
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Kunstwerk:

Emile Gallé, Schale mit Venusschuh, Nancy um 1882
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Fachschule Haida, Deckelpokal, 1916

Fachschule Haida, Deckelpokal, 1916

Taxe: 1.800,- EURO

Zuschlag: 5.500,- EURO

Losnummer: 685

Heinrich Strehblow,  Jardinière, um 1907

Heinrich Strehblow, Jardinière, um 1907

Taxe: 2.700,- EURO

Zuschlag: 5.600,- EURO

Losnummer: 686

Spielkartenpassglas, Sachsen, 1. Viertel 18. Jahrhundert

Spielkartenpassglas, Sachsen, 1. Viertel 18. Jahrhundert

Taxe: 1.900,- EURO

Zuschlag: 5.000,- EURO

Losnummer: 174

Emile Gallé,  Bechervase mit Hirschjagd, Nancy um 1880

Emile Gallé, Bechervase mit Hirschjagd, Nancy um 1880

Taxe: 600,- EURO

Zuschlag: 1.400,- EURO

Losnummer: 464

Harvey K. Littleton,  Yellow Sliced Descending Form, 1982

Harvey K. Littleton, Yellow Sliced Descending Form, 1982

Taxe: 15.000,- EURO

Zuschlag: 16.000,- EURO

Losnummer: 1044

Jaroslava Brychtová, Stanislav Libensky und  Queen, 1987

Jaroslava Brychtová, Stanislav Libensky und Queen, 1987

Taxe: 35.000,- EURO

Zuschlag: 35.000,- EURO

Losnummer: 1003

Emile Gallé,  Schale mit Venusschuh, Nancy um 1882

Emile Gallé, Schale mit Venusschuh, Nancy um 1882

Taxe: 2.700,- EURO

Zuschlag: 8.000,- EURO

Losnummer: 532

Philippe-Joseph Brocard, Orientalisierender Pokal, Paris 1871

Philippe-Joseph Brocard, Orientalisierender Pokal, Paris 1871

Taxe: 1.900,- EURO

Zuschlag: 2.000,- EURO

Losnummer: 401

Jean Cocteau,  Vase „Tre Occhi“, 1962

Jean Cocteau, Vase „Tre Occhi“, 1962

Taxe: 4.800,- EURO

Zuschlag: 4.500,- EURO

Losnummer: 944

Anton Kothgasser,  Becher „Meine Bitte. Vergissmeinnicht“, Wien um 1818

Anton Kothgasser, Becher „Meine Bitte. Vergissmeinnicht“, Wien um 1818

Taxe: 850,- EURO

Zuschlag: 5.500,- EURO

Losnummer: 225

Frantisek Vízner,  Schalenobjekt, 1998

Frantisek Vízner, Schalenobjekt, 1998

Taxe: 10.500,- EURO

Zuschlag: 10.000,- EURO

Losnummer: 1033

Humpen, mitteldeutsch, 1724

Humpen, mitteldeutsch, 1724

Taxe: 4.800,- EURO

Zuschlag: 4.800,- EURO

Losnummer: 173




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