Skulptur Tony Craggs in Salzburg der Öffentlichkeit übergeben Ob sich Salzburg diesmal wieder aufregt? Nach Markus Lüpertz’ Mozart, dem „Arc de Triomphe“ der Künstlergruppe Gelatin und Paola Pivis fluguntauglichen Hubschrauber, die in den letzten Jahren die Gemüter der barocken Musenstadt gelegentlich so hoch hat schlagen lassen, könnte nun Tony Cragg Gegenstand neuer Aufregung werden. 6,2 Tonnen wiegt seine Bronzeskulptur „Caldera“, fünf Meter ist sie hoch und steht – als bizarre, auf drei Stelzen in die Höhe ragende Mondlandschaft auf dem Makartplatz direkt neben dem Mirabellgarten. „Caldera“ bedeutet „vulkanischer Kraterkessel“ und versteht sich, so der künstlerische Leiter der Salzburg Foundation, Walter Smerling, als „mentale Landschaft, als Raum und Materie voller Energie und Emotion“. Ziel des Projekts sei es festzustellen, wie die bedeutendsten Gegenwartskünstler auf die kulturgeschichtliche Metropole eingehen, wohingegen der in Wuppertal lebende Künstler selbst betont, dass sein im Atelier entstandenes Werk für die Aufstellung in Salzburg nicht mehr wesentlich geändert wurde und damit unabhängig vom Aufstellungsort sei.
Die am heutigen Freitag enthüllte Skulptur ist das siebte von zehn Kunstwerken eines international renommierten Künstlers, das die Salzburg Foundation in einem Zehn-Jahres-Projekt im öffentlichen Raum der Stadt Salzburg initiiert und kuratiert. Nach Anselm Kiefer, dessen Skulptur im Furtwänglerpark 2002 die Serie eröffnete, und Arbeiten unter anderem von Mario Merz, James Turrell und zuletzt Stephan Balkenhol sind für die kommenden Jahre Christian Boltanski mit einer Installation – wenn denn die noch bestehenden baulichen Probleme gelöst werden können – in der romanischen Krypta des Salzburger Domes sowie 2010 ein chinesischer Künstler vorgesehen. Den Abschluss sollen 2011 drei Österreicher bestreiten. Die rund 500.000 Euro, die für Craggs Projekt notwendig waren, stellte die Credit Suisse bereit – aus werbetechnischen Gründen, versteht sich: Salzburg sei eine „europäische Plattform für das Privatkunden-Geschäft“, so der Finanzdienstleister. |