Hans-Peter Feldmanns „Kunstausstellung“ in Hannover „Kunstausstellung“ ist die Ausstellung überschrieben, die das Sprengel Museum in Hannover seit gestern Hans-Peter Feldmann widmet. Ob das nicht doppelt ausgedrückt ist, mag man sich da fragen. Doch geht es Hans-Peter Feldmann darum, den Bilderkosmos der Kunstgeschichte und auch der Profangeschichte für seine Arbeit in Anspruch zu nehmen. Der 1941 in Hilden bei Düsseldorf geborene Künstler lässt sich von der Idee leiten, dass ihm alle vorhandenen Bilder in gleicher Weise zur Verfügung stehen. Wichtig wird jedes Bild dadurch, dass es etwas erzählt, was anders nicht zu erzählen, zu erinnern ist. Man kann sein Schaffen mit dem 1964 entstandenen Film „Außenseiterbande“ von Jean-Luc Godard vergleichen: Die Protagonisten des Film erproben, in wie viel Sekunden sie durch den Louvre kommen, wie lange es maximal dauert, die Weltkunst hinter sich zu lassen. Nichts anderes scheinen Hans-Peter Feldmanns Bilder zu versuchen.
So zeigt die Schau etwa seinen Zyklus „100 Jahre“ aus dem Jahr 2000. 101 Fotografien von Kindern, Frauen und Männern aus dem Umfeld des Künstlers reihen sich aneinander. Jede und jeder ein Jahr älter als die oder der Vorgänger. Chronologisch geordnet lässt Feldmann ein Jahrhundert eigene wie auch gesellschaftliche Lebensgeschichte wahr werden. So sammelt Hans-Peter Feldmann Bilder und fügt sie in eine Ordnung. Die, die er nicht findet, aber für seine Arbeit braucht, macht er selber. Manchmal entsteht ein Bild für eine Ausstellung, indem etwa ein Stuhl fotografiert wird, der – umgekehrt auf einen Sockel gestellt – aussieht wie in einer Kneipe, wenn die Gäste gegangen sind. Oder er fotografiert ein Pfund Erdbeeren, jede einzeln, und pinnt die Bilder an die Wand. So eröffnet Hans-Peter Feldmann mit seiner erstmals nun in Hannover vorgestellten, raumfüllenden Installation „Schatten“ die Fantasiewelt einer Laterna Magica besonderer Art.
Die Ausstellung „Hans-Peter Feldmann – Kunstausstellung“ ist bis zum 22. Juli zu sehen. Das Sprengel Museum hat täglich außer montags von 10 bis 18 Uhr, dienstags zusätzlich bis 20 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt 7 Euro, ermäßigt 4 Euro.
Sprengel Museum Hannover
Kurt Schwitters Platz
D-30169 Hannover
Telefon: +49 (0)511 – 168 438 75
Telefax: +49 (0)511 – 168 450 93 |
Aktuelles:
