Cranach-Gemälde für die Kulturstiftung Dessau-Wörlitz
Mit Unterstützung der Kulturstiftung der Länder konnte das Land Sachsen-Anhalt im vergangenen Jahr drei wertvolle Gemälde aus dem Besitz des Herzoglichen Hauses Anhalt erwerben. Die drei Porträts Anhaltischer Prinzen wurden in der vergangenen Woche der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz als Dauerleihgabe des Landes überreicht und sollen im Gotischen Haus in Wörlitz und in Schloss Mosigkau der Öffentlichkeit präsentiert werden. Bei den Gemälden handelt es sich um die Porträts der Fürsten Johann und Joachim aus der Hand Lucas Cranachs d.Ä. (1472-1553) und das Bildnis des Prinzen Albert von Anhalt-Dessau von Christoph Friedrich Reinhold Lisiewsky (1725-1794).
Mit dem Ankauf der beiden Cranach-Bildnisse aus den Jahren 1524 und 1532 kann die Kulturstiftung Dessau-Wörlitz zwei kunsthistorisch, historisch und regional bedeutsame Kunstwerke zurückgewinnen und sie wieder an einem der wichtigsten Sammlungsorte altdeutscher Gemälde aus dem 18. Jahrhundert präsentieren. Fürst Leopold III. Friedrich Franz hatte im Gotischen Haus ein „Geistlichen Kabinett“ eingerichtet und neben vielen anderen Meistern 31 Gemälde von Cranachs beziehungsweise aus seiner Werkstatt vereinigt. Heute verfügt die Sammlung nur noch über 11 Arbeiten der Cranachs, wobei nur drei eigenhändig sind. Deshalb ist für die Stiftung die Rückgewinnung gerade dieser beiden Cranach-Gemälde als wesentliche Originale besonders wichtig.
Das von Christoph Friedrich Reinhold Lisiewsky, einem der bedeutendsten Porträtmaler Norddeutschlands, geschaffene Bildnis des Prinzen Albert von Anhalt-Dessau zählt zu den Meisterwerken der frühklassizistischen Porträtmalerei. Von 1752 an war Lisiewsky für zwanzig Jahre als Hofmaler in Dessau tätig und dokumentierte mit seinen Bildnissen den Fürstenhof in der Frühphase der Regierungszeit des Fürsten Franz von Anhalt-Dessau, des Initiators des Dessau-Wörlitzer Gartenreiches. Insgesamt hingen bis 1945 in den Schlössern Dessau und Ballenstedt 42 Gemälde des Malers, der wohl größte Sammlungsbestand weltweit. Das Porträt des Prinzen Albert, das bis zum Zweiten Weltkrieg zur Ausstattung des Dessauer Residenzschlosses gehörte, wird zukünftig in Schloss Mosigkau hängen.