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Düsseldorfer und Kölner Galerien eröffnen gleichzeitig

Kannibalismus am Rhein



Norbert Tadeusz, Vielfigurig, 2002

Norbert Tadeusz, Vielfigurig, 2002

Köln und Düsseldorf sind sich als Nachbarstädte traditionell nicht besonders grün. Obwohl lediglich eine halbe Stunde Autofahrt voneinander entfernt gelegen, findet in manchen Bereichen erstaunlich wenig Austausch statt. So sind die Kulturszenen deutlich voneinander getrennt. Das geht so weit, dass die beiden Rheinmetropolen sich gegenseitig Konkurrenz machen anstatt in gemeinsamen Anstrengungen Berlin Paroli zu bieten. So geschehen dieses Wochenende, an dem in Köln und Düsseldorf mangels Absprache die Galerien gleichzeitig ihre neuen Ausstellungen eröffnet haben.



Dabei hatten die Düsseldorfer deutlich die Nase vorn. Ihre Veranstaltung war eingebettet in die „Quadriennale 06" und deren Motto: „Der Körper in der Zeitgenössischen Bildenden Kunst“. Ganz glücklich war die Wahl nicht, denn bereits die "Q 06" leidet mit ihrer Handvoll teilnehmender Institutionen schon unter dem etwas gewollt wirkenden Oberthema. Die Unmöglichkeit eines solchen Vorhabens zeigt sich vollends bei dem Versuch, mehrere Dutzend völlig verschiedener Galerien auf Linie zu bringen.

Die Galerie Ludorff mit ihrer Themenausstellung "Kinder in der Kunst" hat es leicht: sie kann aus einem riesigen Fundus Moderner Kunst schöpfen. Remmert und Barth, die "Körper - Körper - Körper" zeigen, bieten mit Jankel Adlers Gemälde "Soldat im Bordell" (Preis 14.000 EUR) eine kleine Holztafel, die kaum treffender ausgewählt sein könnte. Bei Konrad Fischer wird Thomas Schütte über mehrere Etagen geradezu museal mit seinem gesamten Spektrum präsentiert, zu dem neben Modellen und einer Wohnungseinrichtung aus Auflagenmöbeln eben auch einige seiner bekannten keramischen Köpfe beitragen. Galerien wie Lausberg mit ihrem konsequent abstrakten Programm haben es da schwerer. Die Gemälde von Michael Burges (Preise 5.000 bis 14.000 EUR) sind dem Blick nicht direkt zugänglich. Sie können nur durch geriffeltes Glas - eine so genannte Diffusorscheibe - betrachtet werden und entziehen sich der Aneignung.

Nebenan hat Wolfgang Gmyrek mit "Body Scenes" einen themenbezogenen Überblick über das eigene Repertoire seit den 1980er Jahren zusammengestellt. Zwei Jahrzehnte trennen die beiden großformatigen Gemälde "Graues Atelier" (Preis 94.000 EUR) und "Vielfigurig" (Preis 87.000 EUR) von Norbert Tadeusz. Während die Atelierszene aus dem Jahr 1985 an einem Porno-Set zu spielen scheint, wirken die vor dunklem Hintergrund aufgereihten Akte aus dem Jahr 2002 wesentlich abgeklärter.

Als Pionier der künstlerischen Fotografie setzt sich Jürgen Klauke seit den 1970er Jahren in seinen Selbstinszenierungen mit Rollenzuweisungen, Identitätskrisen und Neurosen auseinander. Kaum ein männlicher Künstler hat den eigenen Körper derartig thematisiert wie er. Seine neuen großformatigen Fotos mit dem Titel "Ästhetische Paranoia" bei Hans Mayer überraschen durch noch größere formale Strenge, die neben dem schwarz gekleideten Klauke selbst (mit meterlanger schwarzer Perücke) lediglich ein weißes Bett vor dunkelgrauem Hintergrund zulässt (3er-Auflage, Preise 22.000 und 40.000 EUR).

Bereits vor über 60 Jahren provozierte die Auseinandersetzung der Italienerin Carol Rama mit Geschlechteridentität und Gewalt. Ihr freizügiges Aquarell "Dorina" aus dem Jahr 1940, in dem einem breitbeinig sitzenden Frauenakt mit Lorbeerkranz eine Schlange aus dem Schritt gleitet, soll bei der Galerie Ute Parduhn 50.000 Euro kosten. Jüngere Arbeiten in surreal dadaistischer Tradition sind ab 5.300 Euro zu haben.

Neu in Düsseldorf ist die TZR Galerie, die vor zehn Jahren in Bochum gegründet wurde und jetzt ihren Kunden entgegenkommt. Mit den verfremdeten und auf Glasplatten belichteten Arbeiten Tobias Trutwins setzt sie Akzente. Biblische Themen und die christliche Kunst gehören zum Fundus des in Berlin lebenden Künstlers, Jean Fouquets bekannte Antwerpener "Madonna mit Kind und Engeln" bildet die Vorlage für eine erst bei genauem Hinsehen dreifache Selbstinszenierung Trutwins (5er-Auflage, Preis 4.500 Euro).

Kölns Galerien eröffneten wie gehabt - Innenstadt am Freitagabend, Südstadt am Samstagnachmittag, mit einigen Ausreißern. Der „Schwabenbunker“ An der Schanz mit seinen fünf Galerien folgt eine Woche später. Neuzugang Christian Lethert, der bereits im August im belgischen Viertel seine Pforten geöffnet hatte, zeigte zu seiner Ausstellung mit Arbeiten von Lutz Fritsch die Projektion „Ferne Nähe“. Heinz Holtmann, im August aus der Innenstadt an die Peripherie in den neuen Rheinauhafen umgezogen, folgte am Sonntag mit Arbeiten von Camill Leberer.

Sehenswert ist Beat Zoderer bei Fiedler Contemporary, der die gesamten Galerieräume inklusive Wände mit Schlaufen, Kreissegmenten und Blechknäulen als Skulpturen und Wandobjekte bespielt (Preise 3.800 bis 16.000 EUR). Klassische Malerei ist bei Martin Kudlek von Hans Schulte zu sehen, der allerdings die mit Kunststoff verspachtelten Bildträger zunächst mit der Schleifscheibe bearbeitet, bevor er seine Landschaften in zurückgenommener Farbigkeit komponiert (Preise 2.900 bis 4.700 EUR).

In ironisierendem Nonfinito präsentiert hinegegen Bas de Wit seine verkehrte Welt bei Figge von Rosen, in der unter anderem Affen von Menschen frisiert werden (Preise für großformatige Gemälde 3.200 bis 4.200 EUR, Skulpturen 3.500 bis 9.500 EUR). Auf andere Weise verdreht ist die Welt bei dem japanischen Fotografen Izima Kaoru, der in seiner neuen Serie „Hashimoto Reika wears Milk“ den Tod an verschiedenen Orten inszeniert. Zu sehen ist sie in der Van der Grinten Galerie (Preise 2.050 bis 7.600 EUR).


www.koeln-galerien.de

www.galerienduesseldorf.de

Kontakt:

Galerie Gmyrek

Mühlengasse 5

DE-40213 Düsseldorf

Telefax:+49 (0211) 133993

Telefon:+49 (0211) 327770



04.09.2006

Quelle/Autor:Kunstmarkt.com/Stefan Kobel

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