Mudam in Luxemburg eröffnet Mit einem Aufgebot an europäischem Hochadel ist am Sonntag das Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean – kurz Mudam – in Luxemburg eröffnet worden. Es soll nun zu einem Zentrum für Kunst der Gegenwart werden. Der neue, 88 Millionen Euro teuere Museumskomplex trägt den Namen des früheren luxemburgischen Großherzogs Jean, der im Jahr 2000 nach 25 Jahren Herrschaft abgedankt hat. Entworfen hat den Neubau der chinesisch-amerikanische Stararchitekt Ieoh Ming Pei, der etwa auch den Erweiterungsbau des Deutschen Historischen Museums in Berlin oder die Glaspyramide im Pariser Louvre realisiert hat. Im dreigeschossigen Mudam stehen nun 4.800 Quadratmeter für die ständige Sammlung und die Wechselausstellungen zur Verfügung. Der Rest der Gesamtfläche von 9.000 Quadratmetern entfallen auf Verwaltungsbereiche, ein Auditorium, das Café und den Museumsshop. Der Neubau mit seinen geschlossenen, trutzigen Formen, den markanten Glasdächern und kleinen Türmen gleicht einer Burg. Ließ Ieoh Ming Pei sich doch von der Festungsanlage Thüngen inspirieren, auf deren Grundmauern von 1732 der Museumsbau steht.
Geleitet wird das erste luxemburgische Museum für Zeitgenössische Kunst von der Französin Marie-Claude Beaud, die auch schon in den vergangenen zehn Jahren für den Aufbau der Sammlung zuständig war. Bisher sind hier 120 Künstler vertreten, die alle Gattungen und Medien der aktuellen Kunstproduktion abdecken. Malerei, Skulptur und Grafik finden sich ebenso wie Klangkunst, Video und Multimedia, Fotografie, Design, Architektur und Mode, unter anderem von Tony Cragg, Hussein Chalayan, Marina Abramovic, Imi Knoebel, Shirin Neshat, Thomas Ruff, Cy Twombly, Doris Drescher, Andreas Gursky, Thomas Struth, Julian Schnabel, Tina Gillen, Günther Förg, Helmut Federle, Franz West, Wolfgang Tillmans, Peter Halley, João Penalva, M/M, Didier Vermeiren, Joan Hernández Pijuan, Jack Goldstein oder Laure Tixier.
Die erste Ausstellung mit dem Titel „Eldorado“ stellt Teile aus dem eigenen Bestand und eigens für die Eröffnung geschaffene Werke vor. Unter den 60 Künstlern und Designern sind Ronan & Erwan Bouroullec, James Coleman, Richard Deacon, Wim Delvoye, Gaylen Gerber, Cai Guo-Qiang, Mark Lewis, Pipilotti Rist, Fernando Sánchez Castillo, Bert Theis, Nari Ward, Konstantin Grcic oder Tobias Putrih. Dreimal im Jahr soll die Schausammlung wechseln. An weiteren Programmpunkten sind für das Jahr 2007 Ausstellung zu dem 2002 tödlich verunglückten, jungen luxemburgischen Maler Michel Majerus, „Tomorrow Now“ mit Design und Science-Fiction und eine Werkschau zu dem Amerikaner Glenn Ligon geplant.
Die Ausstellung „Eldorado“ ist bis zum 20. November zu sehen. Das Museum hat täglich außer dienstags von 11 bis 18 Uhr, mittwochs zusätzlich bis 20 Uhr geöffnet.
Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean - Mudam Luxembourg
3, Park Dräi Eechelen
L-1499 Luxembourg
Telefon: +352 - 45 37 851 |