Geboren am 15. April 1886 in St.-Quentin, gestorben am 4. Mai 1966 in Cannes Französischer Maler und Kunstschriftsteller, Mitbegründer des Purismus
Amédée Ozenfant studierte Architektur und Malerei und ging anschließend an die Académie de la Palette. 1915 gründete er die Zeitschrift „L’Élan“. Mit Charles-Édouard Jeanneret – besser bekannt unter dem Namen Le Corbussier – verfaßte er 1918 den Essay „Après le cubisme“ (Nach dem Kubismus), in dem sie ihr Konzept des Purismus darlegten, das sie aus der Kritik des synthetischen Kubismus gewonnen hatten. In diesem Manifest forderten sie die absolute Rationalität des Kubismus, frei von allen emotionalen oder dekorativen Auswüchsen.
1930 eröffnete Amédée Ozenfant die Académie Ozenfant. Im Jahr 1939 siedelte er nach New York über, wo er die Ozenfant School of Fine Arts gründete. Die Werke, die in den ersten zehn Jahren nach Herausgabe des Essays entstanden, sind ausschließlich industriell hergestellte Gebrauchsgegenstände.
Die Kompositionen seiner späteren Bilder sind streng und präzise aufgebaut, die Farbgebung harmonisch-gedämpft. 1926 erscheinen die ersten menschlichen Figuren in seinem Werk. Die Bedeutung Amédée Ozenfants beruht auf seiner Tätigkeit als Kunstschriftsteller und Pädagoge, die einen großen Einfluß auf die moderne Kunst hatte. Im Jahr 1955 kehrte er nach Paris zurück und starb dort 1966.
S.B.
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