geboren am 10. Februar 1935 in Düsseldorf, gestorben am 30. Juli 2023 in Düsseldorf Deutscher Maler der Neuen Figuration
Konrad Peter Cornelius Klapheck wurde 1935 in Düsseldorf geboren. Von 1954 bis 1958 studierte er dort an der Akademie bei Bruno Goller. Schon früh setzte er sich mit dem Surrealismus auseinander und besuchte 1954 Max Ernst. Seit 1961 pflegte er engen Kontakt zum Pariser Surrealistenkreis um André Breton. Durch die Beschäftigung mit seinem Lehrer, der Alltagsgegenstände isoliert darstellt und monumental ins Bild setzt, ermutigt, findet Klapheck schon früh zu seinem Thema.
1955, in der Hauptzeit der informellen Malerei in Deutschland, malt er das Bild „Schreibmaschine“, auf dem in realistisch übersteigerter Weise eine Schreibmaschine vor schlichtem Hintergrund dargestellt ist. Seine Malweise ist dabei sehr exakt und vermittelt den Eindruck extrem glatter Oberflächen. In den folgenden Jahren behält Klapheck die hyperrealistische Malweise bei, steigert die dargestellten Gegenstände aber zu einer bedrohlichen Monumentalität. In dem Bild „Soldatenbräute“ von 1967 wird die überwältigende Wirkung durch die Untersicht auf sieben stilisierte Nähmaschinen erzeugt, die nach hinten gestaffelt ein großes Feld zu besetzen scheinen. Auch in diesem Bild ist der Hintergrund schlicht und könnte einen ins Künstliche verfremdeten Himmel darstellen.
Mit der gleichen Kühle gemalt, aber etwas kleinteiliger sind die Darstellungen auf den Bildern „Autobiographie“ (1983) und „Die Jagd nach dem Glück“ (1984), die beide ein Motorrad zeigen. Weitere wichtige Elemente in seinen Bildern sind technische Geräte wie Telefone, Wasserhähne oder elektrische Stecker. Seine Malerei kann als Metapher für eine gesichtslose, unsoziale Massengesellschaft gelesen werden. Neben Gemälden entstanden von Klapheck besonders in den späten siebziger Jahren zahlreiche Radierungen. 1968 nahm Klapheck an der documenta 4 in Kassel teil und zwei Jahre später veranstaltete die Kestner-Gesellschaft in Hannover die erste Retrospektive. 1979 erhielt Klapheck eine Professur an der Kunstakademie Düsseldorf und unterrichtete dort bis 2002.
L.B.
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