Geboren am 31. Dezember 1881 in Eckersbach bei Zwickau, gestorben am 29. Juni 1955 in Berlin Deutscher Maler, Hauptvertreter des deutschen Expressionismus
Max Pechstein wurde am 31. Dezember 1881 in Zwickau geboren. Nach einer Lehre als Dekorationsmaler von 1896 bis 1900 in seiner Geburtsstadt besuchte er bis 1902 die Kunstgewerbeschule in Dresden. Anschließend studierte er bis 1906 an der Akademie der Bildenden Künste als Schüler von Otto Gußmann. Nach der Begegnung mit Erich Heckel und Ernst Ludwig Kirchner schloss er sich 1906 der Dresdner Künstlergruppe die „Brücke“ an. Ein Akademiestipendium erlaubte ihm, 1907 nach Italien zu reisen. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland lernte er Kees van Dongen und einige Fauves kennen.
Unter dem Einfluss der Dresdner Freunde und durch die Faszination für Vincent van Gogh und Edvard Munch entwickelte Pechstein seine Malerei. Ist sie am Anfang durch seine akademische Ausbildung noch durch die Zeichnung geprägt und die Farbe stark an den Gegenstand gebunden, wird die Pinselführung später freier und die Farbigkeit kontrastreicher. Seine Bildgegenstände sind mit breiten, dunklen Umrisslinien angelegt. In mehreren Landschaftsmalereien beschäftige sich Pechstein mit der Darstellung der Naturgewalten. Der weiblichen Akt war ein weiteres wichtiges Motiv von Pechstein, wie zum Beispiel „Blauer Tag“ von 1911.
1908 siedelte Pechstein nach Berlin über und wurde dort 1910 Gründungsmitglied der „Neuen Secession“. Zusammen mit Ernst Ludwig Kirchner gründete er das MUIM-Institut (Moderner Unterricht in Malerei). Im Pazifischen Ozean besuchte er 1914 die Palau-Inseln, bis ihn der Ausbruch des ersten Weltkrieges zur Rückkehr zwang. Die ursprünglichen Eindrücke der Reise versuchte er durch eine weitere Vereinfachung seiner Malerei zu verarbeiten, als Beispiel ließe sich „Junge Dame - des Künstlers spätere Frau Martha“ von 1922 anführen. Den Krieg erlebte er von 1916 bis 1917 an der Westfront.
1918 begründete Pechstein den „Arbeitsrates für Kunst“ mit und wurde 1922 Mitglied der Preußischen Akademie der Künste. Neben seiner Malerei arbeitete er auch als Grafiker. Durch seine eingängigere Malerei war Pechstein in den zwanziger Jahren der erfolgreichste Expressionist. Es erschienen zahlreiche Artikel und drei Monographien über ihn. Nachdem die Nationalsozialisten ihn von 1933 an mit einem Arbeitsverbot belegten, wurde er ab 1945 bis zu seinem Tod Professor an der Hochschule der Künste in Berlin. Max Pechstein starb am 29. Juni 1955.
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