Geboren am 28. Oktober 1909 in Dublin, gestorben am 28. April 1992 in Madrid Britischer, expressionistischer Maler
Geboren in Dublin siedelte Francis Bacon 1925 nach London über, wo er als Innenarchitekt und Möbeldesigner tätig war. Neben dieser Tätigkeit begann er, ab 1930 autodidaktisch zu malen. Angeregt vom Surrealismus und Kubismus entstehen erst Ölbilder. Unzufrieden mit den Ergebnissen widmete er sich erst wieder 1944 vollkommen der Malerei, nachdem er 1942 einen Grossteil seiner bis dahin geschaffenen Werke zerstörte.
Er ist neben Graham Sutherland der bedeutendste Vertreter einer visionären, vom Surrealismus beeinflussten Malweise in England. Sein zutiefst empfundener Pessimismus liefert die Grundstimmung für seine Malerei. Seine Bilder sind Ausdruck tiefster Hoffnungslosigkeit und Todesangst. Die dargestellten Figuren scheinen sich auf Bühnen, in Käfigen und Arenen zu befinden und verkörpern die Verwundbarkeit des Menschen und seine angeborene Grausamkeit. Sie wirken auf unheimliche Weise bis zur Unkenntlichkeit verzerrt und verstümmelt („Kreuzigungs-Tripychon“, 1965).
In seinen Portraitserien stellt er den Menschen in das Spannungsfeld zwischen Gewalt und Verzweiflung, Aggression und Schmerz („Two Studies for a Portrait of George Dyer“, 1968). Sie sind Studien der gesellschaftlich erlittenen Deformation des Individuums. Bacon selbst sah sich als Realist, als Darsteller tatsächlicher Gegebenheiten. Die Tatsache der Geburt empfindet er als etwas Grausames und das Leben besteht für ihn nur aus Hoffnungslosigkeit. Er beeinflusste die zeitgenössische Kunst in England stark. Bereits zu Lebzeiten wurden ihm viele Retrospektiven gewidmet, die erste 1955 in London. Es folgten 1963 bis 1964 das Guggenheim Museum, 1962 die Tate Gallery in London und 1985 die Nationalgalerie in Berlin.
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