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 |  | Dalou, Aimé-Jules | Geboren am 31. Dezember 1838 in Paris, gestorben 15. April 1902 in Paris Französischer Bildhauer
Nach der Ausbildung in der Petite Ecole wechselte Aimé-Jules Dalou in das Atelier des „Realisten“ Jean-Baptiste Carpeaux und kurz darauf zur École des Beaux-Artes in Paris. Hier scheiterte Dalou bei mehreren Versuchen im Rom-Wettbewerb. In den 1860er Jahren arbeitete er für verschiedene Goldschmiede und später für Bildhauer, denen er bei der Dekoration verschiedener Stadthäuser (Menier, Païva) in Paris assistierte.
Nachdem sich Dalou 1871 am Aufstand der Kommune beteiligt hatte, mußte er Frankreich verlassen. In London fanden seine realistischen Interieurszenen Beachtung. Hier erhielt er bedeutende Aufträge, unter anderem von Königin Victoria für das Mausoleum ihrer verstorbenen Enkelkinder in der Kapelle von Frogmore. Nach der Amnestie von 1897 kehrte Dalou nach Frankreich zurück. Der künstlerische Durchbruch gelang 1879 mit der lebensgroßen „Brodeuse“ („Stickerin“). Nach seiner Rückkehr beteiligte sich Dalou unter anderem an der Ausschreibung für das Denkmal auf dem Place de la République. Obwohl sein Entwurf nicht realisiert wurde, zeigte sich die Jury beeindruckt, so dass er den Auftrag für den Place de la Nation erhielt. Die folgenden Jahre waren für Dalou ein Zeitabschnitt intensiver Tätigkeit. Nach der Weltausstellung 1889 erhielt er den Großen Preis.
In Arbeiten wie „Triomphe de Silène“ von 1884 oder den öffentlichen Monumenten zeigte sich Dalou als Anhänger der neoklassizistischen Tradition der französischen dekorativen Skulptur. Die privaten Aufträge wie den Grabfiguren von Blanqui 1885 oder Victor Noir 1890 waren durch einen künstlerischen Realismus gekennzeichnet, den er in den Dienst seiner politischen Ansichten stellte. Seine letzten Lebensjahren widmete Dalou der Ausarbeitung des „Monument aux travailleurs“ („Denkmal für die Arbeiter“), von dem der „Grand Paysan“ („Der große Bauer“) die einzige in endgültiger Größe ausgeführte Figur blieb. Zahlreiche Zeichnungen dokumentieren diesen Werkprozess. 1905 wurde der gesamte Atelierbestand dem Museum des Petit Palais übergeben.
V.V.
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