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Marktberichte |
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Diesmal stehen bei Koller in Zürich antike Artefakte an der Spitze der Auktion „Decorative Arts“. Doch auch die Möbel, Fayencen und Hinterglasbilder beeindrucken   
Die Kykladenidole sind Zeugen einer untergegangenen Kultur und geben den Forschern seit ihrer Wiederentdeckung im 19. Jahrhundert immer noch Rätsel auf. Die stark abstrahierten menschlichen Figuren, die in der Jungsteinzeit und der frühen Bronzezeit wohl vorwiegend auf der griechischen Inselgruppe der Kykladen aus Marmor gefertigt ...mehr | 25.03.2025  |
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 Junge figurativ-abstrakte Malerei konnte Sotheby’s gut absetzen. Deutsche Kunst tat sich in London bei den Auktionen mit Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts hingegen schwer   
Gerhard Richter zählt zu den bekanntesten lebenden Malern weltweit, seine Kunst ist eigentlich eine sichere Bank. Doch schon vor der „Modern & Contemporary Evening Auction“ bei Sotheby’s in London wollte der Funke nicht überspringen. Interesse an seinem abstrakten Rakelbild „Heu“ von 1995 hatte anscheinend niemand. Die helle, fast metallische Oberfläche, die mit ihren grünen und blauen Verwischungen eine lichtvolle Ahnung der Natur suggeriert, war wohl doch etwas zu spröde. Außerdem hatten die Experten die Schätzung für das Mittelformat ganz schön angezogen: 2010 wurde es bei Christie’s für 1,2 Millionen Pfund netto verkauft, jetzt sollten es schon 5 bis 7 Millionen Pfund werden. Daher entschlossen sich der Einlieferer und Sotheby’s, Richters Gemälde aus der Auktion zu nehmen. Das gleiche Schicksal ereilte Albert Oehlens großformatige abstrakte Leinwand „Ömega Man 15“: Das mit dem Nachnamen des Künstlers und dem Apokalypse-Film „The Omega Man“ spielende Werk aus dem Jahr 2021 wurde bei einer Schätzung von 600.000 bis 800.000 Pfund ebenfalls zurückgezogen. ...mehr |
23.03.2025  |
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 Wieder einmal Nachschub aus adeligem Hause: Neumeister versteigert in seiner Frühjahrsrunde den Nachlass von Alexander Eugen Herzog von Württemberg   
Alexander Eugen Herzog von Württemberg war ein Bildungsbürger par excellence und genoss das Schöne und Geistvolle. Der 1933 geborene Enkel von Zar Ferdinand von Bulgarien wuchs in den geschichtsträchtigen Schlössern seiner Familie in Lindach und Altshausen auf, begann nach seinem Abitur 1954 eine Ausbildung zum Archivar, studierte in Tübingen, Bonn und München Kunstgeschichte, Archäologie und Historische Hilfswissenschaften und wurde zum Doktor der Philosophie promoviert. Er war zunächst im Bibliothekswesen tätig, arbeitete später dann für das Auktionshaus Christie’s, beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege, im Bayerischen Nationalmuseum und in der Bayerischen Schlösserverwaltung. Die Interessen des Bücherwurms waren vor allem kunsthistorischer und historischer Art, was sich auch in seiner Sammeltätigkeit niederschlug: Mit Portraitminiaturen, Tafelsilber, Porzellan, Ornamentgrafik des Rokoko, Gemälden, historischen Möbeln, bulgarischen Trachten und über Generationen in der Familie gehüteten Spitzengeweben hielt er nicht zuletzt sein dynastisches Erbe in Ehren. ...mehr |
13.03.2025  |
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 Sechs Lose in Millionenhöhe, das Interesse an Alter Kunst steigt wieder, besonders Niederländer kamen bei dem Publikum gut an: Resultate für die Alten Meister bei Christie’s in New York   
König Carol I. von Rumänien aus dem Hause Hohenzollern-Sigmaringen erwarb 1898 El Grecos „Heiligen Sebastian“. Im folgenden Jahr wurde das um 1600 entstandene Gemälde der rumänischen Krone vermacht, 1947 an König Michael von Rumänien übertragen und blieb bis 1976 im Land, als es in den Besitz der Galerie Wildenstein & Co in New York überging. Letztmals kam es 2010 auf den Markt: Ein privater Kunde erwarb den schönen leidenden Heiligen bei der international tätigen Kunstberatung Giraud Pissarro Segalot. Nun sollte der sanfte Jüngling, gefesselt an einem Baumstamm und durchbohrt von mehreren Pfeilen, bei Christie’s versteigert werden und war mit einer Schätzung von 7 bis 9 Millionen US-Dollar das Top-Los bei den Alten Meister. Doch die rumänische Regierung machte dem einen Strich durch die Rechnung, Ansprüche auf das Werk geltend, da es nach ihrer Auffassung rumänisches Kulturerbe sei, und leitete rechtliche Schritte ein. Daher verzichteten der Einlieferer und Christie’s auf einen Verkauf und nahmen den Favoriten aus der Auktion. Bis Ende Juni wollen beide Seiten nun klären, wer der rechtmäßige Besitzer ist. ...mehr |
11.03.2025  |
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 Kunst zu sammeln, war in der DDR ein Risiko. Das Auktionshaus Schmidt in Dresden löst nun eine private Kollektion auf, die diese finsteren Zeiten überdauert hat   
In der DDR war das private Kunstsammeln schwierig, bisweilen sogar riskant und unmöglich. Der Erwerb von Kunst entsprach nicht der Ideologie des Regimes. Kultur wurde vor allem als Waffe im Klassenkampf verstanden, weniger als handelbare Ware. Zudem war eine Vermögensbildung im Arbeiter- und Bauernstaat verpönt. Dennoch konnte man mit Kunst Geld verdienen und vor allem Devisen beschaffen. Das ließ sich der Staat nicht entgehen: Der staatliche verordnete Kunstraub in der DRR hatte System. Eine erste großangelegte Aktion fand im Jahr 1962 unter dem Namen „Licht“ statt. Die Stasi ließ mehr als 21.000 Bankschließfächer aufbrechen, plünderte deren Inhalt und übergab ihn dem DDR-Ministerium für Finanzen. In den 1970er Jahren rückten dann Kunsthändler und private Sammler in den Fokus der Staatssicherheit und wurden ausspioniert. Mit der falschen Behauptung, gewerblichen Handel mit Antiquitäten zu treiben, wurden hohe Steuerschulden konstruiert, ihnen der Kunstbesitz als „Hehlerware“ abgepresst und in den Westen verkauft. So soll der staatliche Kunstraub rund zehn Millionen D-Mark jährlich in die Kassen der DDR gespült haben. ...mehr |
06.03.2025  |
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Die TEFAF in Maastricht prunkt wieder mit Kunstwerken von der Antike bis zur Gegenwart und lässt Welten aus vergangenen Zeiten aufleben. Morgen schließt die Kunstmesse   
Sie beeindruckt schon beim Betreten der Messehallen: die TEFAF in Maastricht. Es ist der Blumenschmuck, der heuer wie eine gewaltige, doch gleichzeitig gläserne und bunt eingefärbte Glocke über den Besuchern schwebt, zum Fotografieren einlädt und sich im Innern in kleinen Glöckchen fortsetzt. The European Fine ...mehr | 19.03.2025  |
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 Die 22. Ausgabe der Art Karlsruhe hat ihre Tore geöffnet: Die Klassiker sind sehenswert, bei den Zeitgenossen tummelt sich immer noch viel zweite Wahl   
Ein Gefühl wohltuender Erleichterung überkommt den Besucher auf der 22. Ausgabe der Art Karlsruhe. Gleich mehrere Gründe tragen dazu bei. Das neue Corporate Design, das sanft zwischen den badischen Landesfarben Rot und Gelb wie ein Zeitstrahl chargiert, ist überall präsent. Es soll für die Vielfalt der Messe sowie für die variantenreiche Kunst aus den letzten 120 Jahren stehen. In der zweiten von ihnen verantworteten Ausgabe wollte das neue Leitungsduo aus Olga Blaß und Kristian Jarmuschek nach zwanzig Jahren ein deutliches visuelles Zeichen kontinuierlicher Weiterentwicklung setzen. Das neue Logo wirkt locker, macht neugierig und geht einher mit einer weiteren Maßnahme, die bei allen Beteiligten ein spürbares Aufatmen zu angespannten Zeiten bewirkt: Die nun endgültig bewerkstelligte Senkung der Mehrwertsteuer für Galerien auf sieben Prozent. Stolz wird verkündet, dass die Art Karlsruhe als erste Kunstmesse in Deutschland von dieser lange ersehnten und erkämpften Reglung profitiert. Trotzdem überschattet eine verhaltene Stimmung die momentan sehr unsichere wirtschaftliche und politische Gesamtsituation. „Besonders die Ankäufe öffentlicher Museen gehen immer weiter zurück“, stellt Johann Döbele von der gleichnamigen Galerie fest. Und so blicken viele gespannt auf den Wahltag, der mit dem letzten Messetag am Sonntag zusammenfällt. ...mehr  |
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 In Mexiko City laden Anfang Februar die Messe Zona Maco und die Mexico City Art Week zu anregenden Entdeckungstouren ein   
„Die Kunstwoche in Mexiko City ist derzeit wahrscheinlich eine der vielfältigsten und überraschendsten“, sagt Polina Stroganova, die nach Stationen in Hamburg, Berlin und London seit zwölf Jahren als Kuratorin in Mexiko City lebt und arbeitet. „Es ist eine spannende Mischung aus lokal und international. Man taucht ein in eine Vielfalt von lokalen künstlerischen Produktionen und bekommt ein Stück Lateinamerika mit, vor allem auch durch die Galerieauswahl der hiesigen Messen. Kulturgeschichte, Gastronomie, Architektur, Galerien- und Museumslandschaft der Stadt machen die Woche zu einem sehr integralen Moment.“ ...mehr  |
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 Qualität, Schönheit, Opulenz und Harmonie: Die Brüsseler Kunstmesse BRAFA feiert ihre 70. Ausgabe   
Wer unter einer Messe eher so etwas wie eine ungemütliche, zugige und lärmige Industrieschau mit aufgeregt hin- und herlaufenden Firmenvertretern und Einkäufern versteht, wird auf der Brüsseler Kunst- und Antiquitätenmesse BRAFA in eine vollkommen andere Welt hineingestoßen: Eleganz, gedämpfte Atmosphäre und ein ansprechendes kulinarisches Angebot herrschen hier vor. Die beiden Hallen auf dem Expo-Gelände sind komplett mit schalldämpfendem Teppichboden ausgelegt. Das gut gekleidete, überwiegend etwas ältere Publikum gibt sich diskret und kennerhaft. Für neureiche Blender scheint die BRAFA nicht der richtige Ort zu sein. ...mehr  |
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 Die vierte Art Antwerp bietet kurz vor Weihnachten die Gelegenheit zum Kunsterwerb in letzter Minute   
Mittlerweile ist es schon eine Tradition. Seit 2021 lockt kurz vor Weihnachten die letzte größere Kunstmesse des Jahres nach Antwerpen. Für die teilnehmenden Galerien ist der Dezembertermin auch eine Chance: „Der Zeitpunkt der Art Antwerp bietet eine festliche Atmosphäre und die Möglichkeit, noch vor Jahresende Kontakte zu knüpfen“, sagt Aussteller Kristof De Clercq aus Gent. „Allerdings stellt die Nähe zur Ferienzeit auch terminliche Herausforderungen dar.“ Der erfahrene belgische Galerist charakterisiert die Messe folgendermaßen: „Die Stärke der Art Antwerp liegt in ihrer Fähigkeit, den Reichtum der hiesigen Kunstszene hervorzuheben und gleichzeitig ein wachsendes belgisches und internationales Publikum anzusprechen.“ ...mehr  |
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