 |  | Mario Schifano (1934-1998), Compagni Compagni, Mischtechnik,‘67 | |
Der Begriff steht für eine pluralistische Grundhaltung, die sich seit den 1960er Jahren als Phänomen in Kunst, Architektur, Philosophie, Soziologie und Literatur verbreitete. Kennzeichnend für die Postmoderne ist eine Ablehnung der als monoton empfundenen Ideologie der Moderne mit ihrer Forderung nach ständiger Erneuerung. Allerdings stellt die Strömung keine Anti-Moderne, sondern vielmehr eine Fortführung der Geschichte der Moderne dar.
Die Bezeichnung Postmoderne prägte die amerikanische Literaturkritik seit 1959. Im Jahr 1975 wurde der Terminus durch den Architekturtheoretiker Charles Jencks auf die Gegenwartsarchitektur übertragen, die mit ihrer schmucklosen Zweckmäßigkeit eine Auflösung des dogmatisch fixierten Formenkanons in Rationalismus und Funktionalismus anstrebte.
In der bildenden Kunst ersetzte der Kunsthistoriker Achille Bonito den Begriff durch die Bezeichnung Trans-Avantgarde, für die eine radikale Individualität von Einzelwerken sowie das Einfließen einer persönlichen Mythologie charakteristisch ist. Repräsentiert wurde diese Tendenz durch die Arte Cifra in Italien, die Neuen Wilden in Deutschland und die Bewegung des New Image Painting in den USA.
S.H.
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