Schwarzer Stift auf graubraunem Papier, verso weitere Studie zu der Schwebenden, ebenfalls in schwarzem Stift. 45,4 x 31,8 cm. 1897-98. |
Losnummer: 6890
Gemeinsam mit Franz von Matsch wurde Gustav Klimt beauftragt, die vier Gemälde zur Ausschmückung der Decke des Großen Festsaals der Universität Wien an der Ringstraße auszuführen. Die Gemälde sollten in allegorischer Weise die vier klassischen Fakultäten einer europäischen Universität Philosophie, Medizin, Jurisprudenz und Theologie darstellen. Franz von Matsch übernahm die "Theologie", während Klimt sich den drei übrigen Motiven widmete. 1894 begann Klimt mit Studien für das Bild "Medizin", das er, mehr als 10 Jahre später, schließlich im Jahr 1907 den Auftraggebern präsentierte. Das symbolistische Gemälde zeigt rechts ein Knäuel von Menschen - Frauen, Männer, Kleinkinder, ineinander verwoben, dazu ein Skelett. Davor steht eine mythische weibliche Gestalt, die Medizin, mit Schale, um deren Arm sich eine Schlange windet. Die linke Bildhälfte nimmt ein weiblicher Frauenkörper ein, der geradezu schwerelos im Äther zu schweben scheint. Klimt hat dieses Werk in zahlreichen Entwürfen vorbereitet, wobei er seine Aufmerksamkeit besonders auf die Schwebende links im Bild richtet. Das Motiv des dahintreibenden weiblichen Körpers findet sich bei Klimt auch im Gemälde "Bewegtes Wasser" aus derselben Schaffensphase (1898). - Die Zeichnung wird von Dr. Marian Bisanz-Prakken in den Supplementband des Catalogue Raisonné von Gustav Klimt aufgenommen werden.
Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers (mit dessen Nachlassstempel Lugt 1575).
Janet und John E. Marquesse.
George E. Jordan, New Orleans.
Picadilly Gallery, London.
Spencer A. Samuels & Company, New York.
Christie's, New York, Auktion am 4. November 2010, Los 139.
Privatsammlung Schweiz
Ausstellung: D. H. Lawrence & the Visual Arts, Nottingham Castle Museum, Nottingham, 7.-28. September 1985, S. 21, Nr. 39.
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