Kader Attia kuratiert kommende Berlin Biennale  |  | Kader Attia ist zum Kurator 12. Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst ernannt | |
Kader Attia wird als Kurator die 12. Berlin Biennale im Jahr 2022 verantworten. Die Entscheidung für den 1970 als Kind algerischer Eltern nördlich von Paris geborenen Künstler traf eine siebenköpfige, international besetzte Kommission, der die Künstlerin Yael Bartana, die Kunstgeschichtsprofessorin Beatrice von Bismarck, die indische Malerin und Kuratorin Anita Dube, Krist Gruijthuijsen, Direktor der KW Institute for Contemporary Art in Berlin, der iranischstämmige amerikanische Kurator Sohrab Mohebbi, die Künstlerin und Kunstvermittlerin Gabi Ngcobo aus Johannesburg und Gabriela Rangel, Direktorin des Museo de Arte Latinoamericano de Buenos Aires, angehörten.
In seinen Skulpturen, Fotografien, Videos und Installationen beschäftigt sich Kader Attia mit der kolonialen Vergangenheit Europas und ihren Folgen für die heutige Zeit. Dabei arbeitet er mit dem Begriff des „Repair“ und untersucht die Dialektik zwischen Zerstörung und Reparatur, wobei er „Reparatur“ als eine Möglichkeit kulturellen Widerstands sowie als Mittel für eine Gesellschaft oder ein Subjekt zur Wiederaneignung der eigenen Geschichte und Identität versteht. Attia studierte Philosophie und Kunst in Paris und Barcelona, verbrachte mehrere Jahre im Kongo, in Venezuela, Mexiko und Spanien und lebt heute in Berlin und Paris. 2016 gründete Attia in der französischen Hauptstadt „La Colonie“ als Raum für den Austausch von Ideen und für Diskussionen mit dem Fokus auf die Dekolonialisierung – nicht nur von Menschen, sondern auch von Wissen, Geisteshaltungen und Praktiken. Dabei treibt ihn die Dringlichkeit sozialer und kultureller Wiedergutmachung mit dem Ziel an, Zerbrochenes oder Auseinanderdriftendes wieder zu vereinen.
Attias Schaffen war auf den wichtigsten Kunstschauen weltweit zu sehen, etwa bei der Shanghai Biennale in China, der Gwangju Biennale in Korea, der Manifesta in Palermo, der Biennale in Venedig oder der Documenta in Kassel. Einzelausstellungen führten ihn unter anderem ins Kunsthaus Zürich, ins Musée cantonal des Beaux-Arts nach Lausanne, ins Middelheimmuseum nach Antwerpen, ins Museo de Arte de São Paulo oder ins Beirut Art Center. 2016 wurde Kader Attia mit dem Prix Marcel Duchamp ausgezeichnet, im Jahr 2017 folgten der spanische Premio Joan Miró und der koreanische Yanghyun Prize. |