Stuttgarter Grafiksammlung digital erschlossen  |  | Die Staatsgalerie Stuttgart hat den hat den Bestand ihrer Graphischen Sammlung einer Generalinventur unterzogen | |
Nach dem Verlust fast aller Inventarbücher aufgrund eines Bombenangriffs im Jahr 1944 ist die Graphische Sammlung der Staatsgalerie Stuttgart nun vollständig digital erschlossen. Seit Mai 2014 erstellte ein Team aus vier Mitarbeitern gemeinsam mit Wissenschaftlern unter der Führung von Elke Allgaier die Gesamtübersicht der Bestände. Das Projekt begann mit 28.305 Datensätzen, die bis Dezember vergangenen Jahres auf 229.989 Datensätze mit Abbildungen der Werke erweitert wurden. So konnten mehr als 500 Blätter der Graphischen Sammlung, die in den letzten Jahrzehnten international als Kriegsverluste gesucht wurden, vor Ort nachgewiesen werden. Die Staatsgalerie Stuttgart kann nun ihre Fehlermeldungen beim Deutschen Zentrum Kulturgutverluste in Magdeburg auf den neusten Stand bringen. Darüber hinaus erlaubt der neue umfassende und strukturierte Datenpool „Fragen zum Sammlungsbestand präziser als je zuvor zu beantworten“, so die Mitteilung des Hauses.
Christiane Lange, Direktorin der Staatsgalerie, erklärte: „Nach dem Verlust der Inventarbücher im Jahr 1944 wurde das Wissen um die Werke der Sammlung an die jeweils nächste Generation auf verschiedenen Wegen weitergegeben, dabei wurde oft improvisiert. Auch muss man sagen, dass die Archivierung von Sammlungen früher nicht so präzise war, wie man es heute erwartet. Daher sind wir sehr dankbar, dass wir die Möglichkeit zu dieser großen Inventur hatten. Jetzt haben wir eine wissenschaftliche Datenbank zu unserem gesamten Bestand, die uns ganz neue Möglichkeiten zu spannenden Forschungsthemen in den kommenden Jahren bietet.“ Das sechs Jahre andauernde Projekt geht auf einen Landtagsbeschluss im Jahr 2012 zurück, alle Vermögenswerte des Landes zu inventarisieren. Daher unterstützte Baden-Württemberg die Staatsgalerie Stuttgart bei der Bestandsaufnahme. |