Basquiats Krieger bei Christie’s  |  | Jean-Michel Basquiat, Warrior, 1982 | |
Jean-Michel Basquiats „Warrior“ schickt sich an, das teuerste Gemälde aus der westlichen Hemisphäre zu werden, das in Asien über das Auktionspult wandern wird. Der kampfbereite Krieger des 1988 früh verstorbenen Amerikaners steht am 23. März bei Christie’s in Hongkong zum Verkauf. Das signierte und datierte Meisterwerk von 1982 zeugt von einer kreativen Phase des reifen Basquiat und wird auf 240 bis 320 Millionen Hongkong-Dollar, rund 31 bis 41 Millionen US-Dollar, geschätzt. 2012 wechselte es das letzte Mal bei Sotheby’s in London für netto 4,95 Millionen Pfund den Besitzer. Christie’s-Experte Christian Albu schwärmte von der „Energie, die sein Werk ausstrahlt“; hier sei Basquiat auf dem Höhepunkt gewesen.
Der „Warrior“ stammt aus einer zwischen 1981 und 1982 entstandenen Serie, zu der auch die bekannten Gemälde „La Hara“ und „Irony of Negro Policeman“ gehören. Auf der 180 mal 122 Zentimeter großen Leinwand steht als eine Mischung aus Roboter und Mensch ein Kämpfer, der zähnebleckend sein Schwert präsentiert. An rote Laser erinnernde Augen starren aus einem frankensteinartig zusammengesetzten Körper: Rippen und ein menschlicher Fuß sind mit zylindrischen Baustücken kombiniert. Ebenso zusammengewürfelt präsentiert sich der Hintergrund, auf dem sich die vom Androiden ausgehenden Operationsnarben fortsetzen. Eine Flickendecke aus unruhigen Blau- und Beigetönen bildet hier die Basis. Es ist aber nicht nur das kämpferische Bildsujet, das bald einen neuen Rekord erstürmen soll, sondern auch die makellose Provenienz und Ausstellungsgeschichte. Bereits ein Jahr nach seiner Fertigstellung konnte man Basquiats Meisterwerk in einer Ausstellung der Akira Ikeda Gallery in Tokio sehen. Seitdem tourte es durch zahlreiche Museen und machte zuletzt 2019 bei der Blockbusterschau „Jean-Michel Basquiat“ der Brant Foundation in New York City Station. |