Museumsfensterbummel mit Erika Hock in Marl  |  | vor der Ausstellung „Erika Hock – Female Fame“ | |
Trotz des coronabedingten Lockdowns ist die aktuelle Ausstellung zu Erika Hock im Skulpturenmuseum Glaskasten Marl präsent. Denn durch die großen Fensterfronten können Besucher die Schau, in der Hock Werke aus dem Sammlungsdepot mit eigenen Arbeiten kombiniert, weitgehend einsehen. Dafür hat sie Arbeiten von Künstlerinnen ausgewählt, die von der Nachkriegsskulptur bis zur zeitgenössischen Kunst reichen. Vor allem die Beleuchtung sowie die farbenfrohen Fadenvorhänge, die Hock selbst entworfen hat und die sie als „Hosting Structures“ bezeichnet, leiten den Blick durch die Fenster. Bereits von weiter weg scheint sich der Besucher an Anna Debskas ruhig stehendem, aber wachsamem „Taurillon“ um 1960 heranzupirschen, während hinter dem Jungbullen in abstrahierten Formen mit überlängten Beinen Hocks bunte Farbspiele in Schnüren lautlos herabprasseln.
Mit ungewöhnlichen Sichtachsen inszeniert die 1981 in Kirgisistan geborene Künstlerin unter anderem Werke von Gerlinde Beck, Dorota Buczkowska, Ingrid Dahn, Madeleine Dietz, Lena Henke, Rebecca Horn, Melanie Manchot, Anne Pöhlmann, Johanna Reich, Tisa von der Schulenburg, Brigitte Schwacke, Rosemarie Trockel und Nico Joana Weber. Mit ihren eigens entworfenen Sockeln generiert Hock neue Blickwinkel auf Altbekanntes. So lässt etwa Germaine Richiers spindeldürrer, metallischer „Don Quichotte“ von 1950/51 vor einem goldenen Gespinst seine Lanze kraftlos zu Boden sinken, während rechts neben ihm die geometrisch abstrakte „Attika“ von Brigitte und Martin Matschinsky-Denninghoff aus dem Jahr 1965 auf Hocks Pop Art-ähnlichem Piedestal beinahe zu schweben scheint.
Die Ausstellung „Erika Hock – Female Fame“ läuft noch bis zum 28. März und ist nach dem Lockdown dienstags bis freitags von 11 bis 17 Uhr, am Wochenende bis 18 Uhr geöffnet.
Skulpturenmuseum Glaskasten Marl
Creiler Platz
D-45765 Marl
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