Louvre blickt auf das schwarze Jahr der Pandemie zurück  |  | in der Schau „Körper und Seele: Italienische Renaissance-Skulptur von Donatello bis Michelangelo“ | |
Der Pariser Louvre verzeichnet für das Jahr 2020 einen immensen Besucherrückgang. Kamen 2019 noch 9,6 Millionen Gäste ins Haus, so waren es im vergangenen Jahr nur noch 2,7 Millionen Besucher, was einer Abnahme um 72 Prozent entspricht. Aufgrund der Corona-Pandemie musste der französische Museumskoloss insgesamt sechs Monate lang schließen, zwischen dem 14. März und dem 6. Juli sowie aktuell seit dem 29. Oktober. Dadurch verzeichnete das Musée du Louvre einen finanziellen Verlust von über 90 Millionen Euro, knapp die Hälfte der Summe wurde durch staatliche Beihilfen gedeckt. Museumsdirektor Jean-Luc Martinez bedauerte das Ausbleiben der Besucher und den Anblick der leeren Räume. Trotzdem müsse man optimistisch in die Zukunft blicken und die Mission im Blick haben, „die Schönheit, die über das menschliche Verständnis hinausgeht, allen zugänglich zu machen“.
Großen Erfolg hatte die Ausstellung zu Leonardo da Vincis 500. Todestag, die noch vor der ersten Corona-Schließung 1,1 Millionen Gäste anlockte und in den ersten beiden Monaten die Vergleichswerte von 2019 sogar um 17 Prozent übertraf. 70 Prozent der Besucher kamen im letzten Jahr aus Frankreich, während gewöhnlich 75 Prozent des Publikums aus dem nichteuropäischen Ausland, insbesondere aus Amerika und China, stammen. Aufgrund der Corona-Beschränkungen reisten 2020 nur wenige ausländische Gäste aus Deutschland, den Niederlanden, Spanien, Großbritannien und Italien an.
Die Zeit der Schließung nutzte die Institution für die Renovierung und den Ausbau ihrer Räumlichkeiten, so sollen im kommenden Sommer unter anderem die etruskischen und italienischen Säle in den ehemaligen Königsappartements und im September das der künstlerischen und kulturellen Bildung gewidmete „Studio“ eröffnet werden. Außerdem machte die Restaurierung der Tuilerien Fortschritte. Das Programm wurde überarbeitet, um erfolgreiche, aber durch den zweiten Lockdown früh geschlossene Ausstellungen wie „Körper und Seele: Italienische Renaissance-Skulptur von Donatello bis Michelangelo“ mit bisher 19.000 Besuchen und „Albrecht Altdorfer: ein deutscher Meister der Renaissance“ mit 31.000 Gästen zu verlängern. Das digitale Angebot mit virtuellen Besuchen, Live-Konferenzen und Podcasts verfolgten im vergangenen Jahr 9,3 Millionen Abonnenten, rund 1 Million mehr als im Vorjahr. Die Website des Hauses verzeichnete 21 Millionen Besuche. Derzeit wird sie überarbeitet und eine Datenbank eingerichtet, um die Sammlungen für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. |