Marian Goodman schließt Dependance in London  |  | Marian Goodman gibt ihre großzügigen Räume in London auf | |
Nach sechs Jahren gibt Marian Goodman aufgrund des Brexit und der Corona-Pandemie ihren Standort in London auf. Dies teilte die renommierte Galerie mit Stammsitz in New York Ende letzte Woche mit. Am Jahresende soll mit der Ausstellungstätigkeit im Stadtteil Mayfair Schluss sein. Die 92jährige Goodman erklärte, dass diese Entscheidung auf den Brexit und die zukünftig weniger wichtige Rolle Großbritanniens innerhalb des EU-Marktes zurückzuführen sei. Durch die Pandemie hätten zwar Online-Verkäufe zugenommen, jedoch bremse das Virus den persönlichen Kontakt aus. Für London sei in Zukunft eine „flexiblere Ausstellungsstrategie“ unter dem Titel „Marian Goodman Projects“ geplant. Ein Team soll vor Ort bleiben und die Arbeit mit Londoner Kunden und Künstlern aufrechterhalten.
Ihre Galeriestandorte in New York und Paris versteht Marian Goodman als „starke Präsenz“. So sei Paris seit 25 Jahren der Knotenpunkt für Aktivitäten in Europa. In einem Interview mit der Zeitschrift Art News sagte die Galeristin, dass der Brexit die Rolle von London in der internationalen Galerieszene verändert habe. Diese hätten keine Wahl und wären gezwungen, in Städte der Europäischen Union zu wechseln. Gerade Paris sei in den letzten Jahren zu einem globalen Zentrum zeitgenössischer Kunst aufgestiegen.
Ihre ersten Erfahrungen im Kunsthandel sammelte Marian Goodman seit 1965 mit einem eigenen Geschäft für Künstlereditionen, Multiples und Bücher. 1977 eröffnete sie dann die Marian Goodman Gallery, 1995 kam Paris als weitere Dependance hinzu. Marian Goodman vertritt Künstler wie Maurizio Cattelan, Gerhard Richter, Nan Goldin, Thomas Struth, Tacita Dean, Steve McQueen, Giuseppe Penone und Julie Merehtu und die Nachlässe von John Baldessari oder Chantal Akerman. |