Art Alarm in Stuttgart An diesem Wochenende findet in Stuttgart zum 21. Mal der „Art Alarm“ und damit die gemeinsame Eröffnung der Galerien statt. 18 Teilnehmer haben sich zusammengetan, starten in die Herbstsaison und öffnen am Samstag und Sonntag ihre Türen bis in den Abend. Die Galerie Abtart hat sich der Kunst aus Straßburg verschrieben und präsentiert unter dem Titel „Drei elsässische Räuber“ Werke von Tomi Ungerer, Raymond-Émile Waydelich und Marc Felten, die in ihren Arbeiten auch Bezüge zu ihrer Heimat aufgreifen. Allen drei, hauptsächlich dem bekannten, 2019 verstorbenen Illustrator Ungerer, ist ein gewisser Humor zu eigen, mit dem sie auf das alltägliche, politische, wirtschaftliche und kulturelle Leben blicken. Die Galerie Dengler und Dengler lenkt das Augenmerk der Besucher auf Ungarn und gibt aus Anlass des 70. Geburtstages von Gábor Záborszky einen Einblick in dessen Schaffen, der mit sparsamen Mitteln große Gesten in abstrakte Kunstwerke verwandelt.
Die Galerie Klaus Braun widmet sich mit Arthur Aeschbacher einem der weniger bekannten Affichisten. Der 1923 in Genf geborene Künstler schloss sich Ende der 1950er Jahre in Paris seinen Kollegen Mimmo Rotella oder Raymond Hains an und produzierte Kunst aus dem Abriss von Plakatwänden. Heute konzentriert er sich vor allem auf die Wirkung von Buchstaben und zeigt in Stuttgart seinen aktuellen Zyklus „Atlas“, der durch leuchtende Farben und die typografische Schönheit der fragmentarischen Schriftzeichen besticht. Im Mittelpunkt der Galerie Thomas Fuchs steht der 1982 geborene Koreaner Yongchul Kim, der mit grobem expressivem Pinselstrich seine traumhaften figürlichen Szenen und Stillleben schafft und dabei deren Form in Farbfetzen auflöst. Gleichaltrig ist der italienische Fotograf Francesco Neri. Mit seinen Studien von Landwirten seiner Heimat Emilia-Romagna gewann er 2018 den erstmals ausgelobten August-Sander-Preis für Porträtfotografie. Gegenstand der Schau bei Hartmann Projects sind die sorgfältig komponierten kleinformatigen stillen Portraits von Männern, Frauen und Kindern der Familienbetriebe, die gleichermaßen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der immer noch kleinteiligen, familiären, dörflichen Strukturen in der norditalienischen Landwirtschaft spiegeln.
Die Galerien haben am 19. September von 11 bis 21 Uhr, am 20. September von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Die Übersicht über die Teilnehmer, Ausstellungen und die Ausstellungsorte sind unter www.art-alarm.de abrufbar.
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