Preis der Kunsthalle Wien vergeben  |  | Preis der Kunsthalle Wien 2020: Abiona Esther Ojo | |
Abiona Esther Ojo und Huda Takriti erhalten dieses Jahr den Preis der Kunsthalle Wien. Die 1992 geborene Oberösterreicherin Ojo, die Bildhauerei und Raumstrategien an der Wiener Kunstakademie bei Monica Bonvicini und Stefanie Seibold studierte, wurde für ihre Diplomarbeit „Die Magie steckt in jeder Strähne“ ausgezeichnet. „Unter Einsatz skulpturaler, analog-reproduzierender und digitaler Medien gelingt es ihr, die mit Wissen, kollektiver Erinnerung, mit Ritualen und intimen Prozessen verbundene Praxis des Kreierens von Afro-Frisuren mit generellen Fragen nach Identität und Repräsentation zu verknüpfen“, so die Jury. Die von Iman Issa betreute Arbeit sei ein herausragender künstlerisch-poetischer Beitrag zu einem kultursoziologisch international aktuellen Thema.
Preisträgerin der Universität für angewandte Kunst Wien ist die 30jährige Huda Takriti, die in Syrien und Wien lebt. Nach einem Studium der Malerei und Grafik in Damaskus erhielt sie den Master in der Abteilung TransArts in Wien. Ihre Abschlussarbeit überzeugte die Jury, da „ihre perfekt ausgeführte Multimedia-Installation ‚of cities and private living rooms‘ faktische und fiktionale Elemente verwebt“. Private und kollektive Archive, analoge und digitale Bilder verknüpfe Takriti zu einer polyphonen Erzählung, die wie ein politisches Unterbewusstsein funktioniert. In ihrer Arbeit versucht Huda Takriti, die Komplexität von Migrations- und Diasporageschichten, geopolitischen Realitäten und Identitätsprojektionen zu entwirren.
Der mit jeweils 3.000 Euro dotierte Preis der Kunsthalle Wien wurde dieses Jahr zum sechsten Mal vergeben. Er geht an Absolventen und Absolventinnen der Akademie der bildenden Künste und der Universität für angewandte Kunst in Wien. Da mit dem Preis viele junge Talente gefördert werden sollen und die Werke der Absolventen qualitativ sehr hoch sind, stellt die Jury diesmal weitere Kommilitonen von Ojo und Takriti heraus: Julia Goodman, Hyo Lee, Igor Ripak, Myles Starr, Sara-Lisa Bals, Anastasia Jermolaewa und Sebastian Supanz. Die Werke der Preisträgerinnen werden in der Kunsthalle Wien von 25. November bis Ende Februar 2021 zu sehen sein. Dazu erscheint ein Katalog mit Interviews und Textbeiträgen der Jurymitglieder. |