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Journal |
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In Hamburg wurde jetzt der Vonovia Award für Fotografie verliehen. Aus 33 Nominierten bestimmte eine Fachjury vier Preisträger*innen. Das Wettbewerbsthema lautete „Zuhause“  Bilder von Häusern und Menschen

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 |  | Mona Schulzek hat den Vonovia Award für Fotografie 2019 gewonnen | |
Am vergangenen Donnerstag fand in der Hamburger Halle 424 in der Nähe der Deichtorhallen die Preisverleihung des insgesamt mit 42.000 Euro dotierten Vonovia Award für Fotografie statt. Der jetzt zum dritten Mal verliehene Preis gehört damit zu den höchstdotierten Fotopreisen in Deutschland. Vergeben wurden vier Auszeichnungen, drei in der Hauptkategorie „Beste Fotoserie“ sowie ein Preis in der Kategorie „Beste Nachwuchsarbeit“. Beworben hatten sich über 340 Fotografinnen und Fotografen. Insgesamt mehr als 4.000 Fotografien wurden eingereicht. Für die Shortlist wurden dann 33 Kandidaten ausgewählt. Der Preis stand wieder unter dem Thema „Zuhause“, was bei der Wohnungsgesellschaft Vonovia, mit über 480.000 verwalteten Wohneinheiten nach eigenen Angaben der größte private Vermieter Deutschlands, naheliegt.
Der Jury gehörten in diesem Jahr Peter Bialobrzeski (Professor für Fotografie an der Hochschule für Künste in Bremen), Peter Bitzer (Geschäftsführer der Agentur laif), Martin Brockhoff (Fotograf), Anna Gripp (Chefredakteurin der Zeitschrift Photonews), Peter Piller (Professor für Freie Kunst an der Kunstakademie Düsseldorf), Daniel Riedl (Mitglied des Vorstands von Vonovia), Linn Schröder (Professorin an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg) und Ingo Taubhorn an (Kurator im Haus der Photographie in den Deichtorhallen Hamburg). Zur Gewinnerin kürten sie Mona Schulzek. Die 1992 in Moers geborene Künstlerin, die nach einem 2017 abgeschlossenen Studium der Fotografie jetzt Freie Kunst bei Gregor Schneider und Peter Piller an der Kunstakademie Düsseldorf studiert, erhielt den 1. Preis in der Hauptkategorie „Beste Fotoserie“. Ihre Arbeit „Ottomane“ zeigt opulente Räume, die – vom Boden bis zur Decke – komplett mit Orientteppichen unterschiedlichster Formate ausgekleidet sind. Ihr künstlerisches Interesse, so Schulzek, gelte „dem Raum und dessen Verwandlung zur bildhauerischen Plastik“. Ebenfalls wichtig ist der Künstlerin jedoch auch der Teppich als ornamentales Artefakt und Spurenträger von Familiengeschichte; werden Teppiche doch häufig von Generation zu Generation weitergegeben oder vererbt. Der Hauptpreis ist mit 15.000 Euro dotiert.
Mit dem zweiten Platz und 12.000 Euro wurde der Berliner Bastian Thiery, Jahrgang 1990, für seine Serie „Humpelfuchs“ von 2017/18 ausgezeichnet. Der an der Ostkreuzschule für Fotografie in Berlin und am ICP in New York ausgebildete Bastian Thiery nahm die nächtliche Begegnung mit einem humpelnden Stadtfuchs zum Anlass, diesem zu folgen und sich von ihm zu verborgenen Orten und Kiezbewohnern in Berlin-Neukölln führen zu lassen. Seine eher narrativ-experimentierfreudige Annäherung an das Wettbewerbsthema überzeugte die Jury.
Den 3. Preis und 10.000 Euro nahm der 1964 geborene Kölner Fotograf Theodor Barth entgegen, der an der Fachhochschule Bielefeld ausgebildet wurde. Barth dokumentiert in seiner in Schwarz-Weiß gehalten Serie „Auf der Kohle“ die Zerstörung des Dorfes Manheim im nordrhein-westfälischen Braunkohlegebiet Garzweiler. Seine Aufnahmen sind mit der Drohne entstanden. Sie präsentieren die bereits weitgehend zerstörten Überbleibsel von aufgegebenen Häusern, Gärten oder Spielplätzen aus der Vogelperspektive. Vom Zuhause der früheren Bewohner sind nur mehr verfallende Überreste zu erkennen.
Der Preis für die „Beste Nachwuchsarbeit“ ging an die 1992 in Wien geborene, heute in Hamburg lebende Fotografin Marlene Hoberger, die zur Zeit noch an der Hamburger Hochschule für Angewandte Wissenschaften studiert. Geehrt wurde sie für ihre Serie „Leere Tage“. Sechs Monate lang hat sich die Fotografin immer wieder unter die Bewohner*innen eines Altenpflegeheims gemischt und deren Alltag, die räumliche Situation und die wenigen Erinnerungsstücke, die sie aus ihrer Wohnung in ihr wohl letztes Zuhause mitnehmen durften, dokumentiert. Der Nachwuchspreis ist mit 5.000 Euro dotiert und richtet sich an Fotograf*innen, die bei der Einreichung unter 26 Jahre alt sind.
Insgesamt zeichnete sich das Teilnehmerfeld des diesjährigen Vonovia Award für Fotografie durch eine hohe Professionalität und Ernsthaftigkeit aus. Wohlfühlästhetik, Behaglichkeit und Hygge-Gefühl, wie sie gerne von Wohn- und Architekturmagazinen propagiert werden, bleiben bei diesem Wettbewerb außen vor.
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award.vonovia.de | |
14.10.2019 |
Quelle/Autor:Kunstmarkt.com/Nicole Büsing & Heiko Klaas |  |
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 |  | Weitere Inhalte: Gesamt Treffer 25 | Seiten: 1 • 2 • 3
 Kunstsparten (1) • Stilrichtungen (1) • Berichte (2) • Variabilder (17) • Künstler (4) |  | •  | Kunstsparte: Fotografie
|  | •  | Stilrichtung: Zeitgenössische
Kunst |  | •  | Bericht: At Home and Abroad
|  |  | •  | Bericht:
Preisträger des Vonovia Award stehen fest |  | •  | Variabilder:  Mona Schulzek, Ottomane, 2016 |  | •  | Variabilder:  Bastian Thiery, Humpelfuchs, 2017/18 |  |  | •  | Variabilder:  Bastian Thiery, Humpelfuchs, 2017/18 |  | •  | Variabilder:  Bastian Thiery, Humpelfuchs, 2017/18 |  | •  | Variabilder:  Marlene Hoberger, Leere Tage, 2018/19 |  |  |
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 Theodor Barth, Auf
der Kohle, 2018/19 |  | |  |  |  |  |  | 
 Marlene Hoberger,
Leere Tage, 2018/19 |  | |  |  |  |  |  | 
 Vonovia Award für
Fotografie 2019 für
Theodor Barth |  | |  |  |  |  |  | 
 Vonovia Award für
Fotografie 2019 für
Bastian Thiery |  | |  |  |  |  |  | 
 Marlene Hoberger,
Leere Tage, 2018/19 |  | |  |  |  |  |  | 
 Mona Schulzek,
Ottomane, 2016 |  | |  |  |  |  |  | 
 Vonovia Award für
Fotografie 2019:
Jury und Preisträger |  | |  |  |  |  |  | 
 Bastian Thiery,
Humpelfuchs,
2017/18 |  | |  |  |  |  |  | 
 Marlene Hoberger hat
den Nachwuchspreis
beim Vonovia Award
für Fotografie 2019
erhalten |  | |  |  |  |  |  | 
 Bastian Thiery,
Humpelfuchs,
2017/18 |  | |  |  |  |  |  | 
 Bastian Thiery,
Humpelfuchs,
2017/18 |  | |  |  |  |  |  | 
 Mona Schulzek,
Ottomane, 2016 |  | |  |  |  |  |  | 
 Mona Schulzek,
Ottomane, 2016 |  | |  |  |
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