Berliner Kunstszene lädt zur Art Week  |  | Lee Bul, Willing To Be Vulnerable, 2015/16 | |
Morgen beginnt die siebte Berlin Art Week. Bis zum Wochenende lädt die Berliner Kunst- und Kreativszene zu Ausstellungseröffnungen, Kunstmessen, Preisverleihungen, Künstlerfilmen und zahlreichen Sonderveranstaltungen ein. Ein umfangreiches Programm und eine bunte Mischung aus bekannten Namen und neuen Entdeckungen erwarten die Besucher. Im Zentrum stehen zwei große Kunstmessen auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Tempelhof: Die 2017 gegründete „Art Berlin“, hervorgegangen aus der „Art Berlin Contemporary“, wartet mit 120 Galerien aus 21 Ländern auf. Außerdem bietet sie Platz für 28 kuratierte Projekte einzelner Künstler, die dort eine umfassendere Bühne als üblich erhalten sollen. Eine Neuheit in diesem Jahr ist der „Salon“, hier bringt der Kurator Tenzing Barshee Künstler von mehreren Galerien in einem Gemeinschaftsstand zusammen. Die kleinere Schwester „Positions Berlin Art Fair“ vereint weitere 73 Galerien aus 32 Nationen unter ihrem Dach. Die dort präsentierten Kunstwerke sind auf Relevanz und Aktualität ausgerichtet und laden zum Entdecken neuer Positionen ein.
In diesem Jahr konnten außerdem wieder zahlreiche private Sammlungen und Projekträume für die Berlin Art Week gewonnen werden. Christian Boros etwa präsentiert seine rund 700 Arbeiten umfassende Kollektion zeitgenössischer Kunst im ehemaligen Reichsbahnbunker Friedrichstraße. Das Projekt „Sonntag“ erschafft in wechselnden Privatwohnungen bei sonntäglichem Kaffee und Kuchen eine Soziale Plastik, in der es Künstler und Betrachter zusammenführt. Sozialer Austausch zwischen Kunst, Wissenschaft und Publikum ist auch das Anliegen der „Spektrum art science community“, die am Freitagabend zu einer Performance lädt.
Zudem beteiligen sich die zahlreichen öffentlichen Institutionen und Ausstellungshäuser Berlins: Zu den Höhepunkten der Art Week gehört eine umfassende Werkschau der koreanischen Künstlerin Lee Bul, mit der die neue Gropiusbau-Direktorin Stephanie Rosenthal ihren programmatischen Einstand gibt. Rebecca Horn zeigt mit Kurator Alexander Ochs in der weitgehend leergeräumten St. Hedwigs-Kathedrale ihre raumgreifende Installation „Glutkern“, und der Hamburger Bahnhof widmet sich mit Agnieszka Polska der letztjährigen Gewinnerin des Preises der Nationalgalerie. Gleich am Mittwochabend eröffnet die Deutsche Bank mit der Schau „The World on Paper“ ihr neues Ausstellungshaus Palais Populaire Unter den Linden. Es soll ein innovatives Forum für Ausstellungen, Konzerte, Lesungen, Sport-Workshops und digitale Erlebniswelten werden.
Die Art Week Berlin läuft vom 26. bis zum 30. September. Weitere Informationen zum Programm und den teilnehmenden Häusern sind online unter www.berlinartweek.de abrufbar.
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