Afrikanische Keramik für München  |  | Azolina MaMncube Ngema, Gefäß, 20. Jahrhundert | |
Die Neue Sammlung, das staatliche bayrische Designmuseum in München, darf sich über eine Schenkung und Dauerleihgabe von mehr als 1.300 Objekten afrikanischer Keramik freuen. Die Arbeiten stammen aus der Sammlung Franz Herzog von Bayerns, der sie seit den 1960er Jahren zusammengetragen hat. Die Werke kommen aus unterschiedlichen Regionen Afrikas mit einem Schwerpunkt in der Gefäßkeramik des 19. und 20. Jahrhunderts. Laut Mitteilung des Museums gelte diese bisher wenig bekannte Sammlung dank ihres Umfangs, der Auswahl und Qualität als eine der international bedeutenden ihrer Art. Hierbei handelt es sich um die zweite Transaktion zwischen den beiden Parteien. Schon vor zwanzig Jahren erwarb das Museum zwölf Jugendstilkeramiken aus der Sammlung des Wittelsbachers.
Die afrikanischen Keramiken bestechen mit der Vielfalt ihrer teils abstrakten, teils figurativen Formensprache. Es sind Gegenstände des alltäglichen Gebrauchs und Ritualgefäße. Franz Herzog von Bayern erklärt seine Beweggründe: „Gerade die Verbindung zum Design und damit zur Keramik aus dem Umkreis der europäischen Kultur scheint mir für die afrikanischen Stücke zu einer interessanten und neuen Sicht neben dem rein wissenschaftlichen Interesse zu führen.“
Angelika Nollert, Direktorin der Neuen Sammlung, betont: „Die Schenkung und Dauerleihgabe afrikanischer Keramik bilden eine wichtige Erweiterung unserer Sammlung und einen bedeutenden Zuwachs unseres außereuropäischen Bestandes.“ Im Sommer 2019 soll der neue Bestand erstmals in der umfangreichen Ausstellung „Anders gesehen. Afrikanische Keramik aus der Sammlung Herzog Franz von Bayern“ präsentiert werden. Ziel der Schau ist die Kontextualisierung der Arbeiten im Vergleich mit zeitgleichen Werken anderer Länder.
Die Neue Sammlung – The Design Museum besitzt eine gezielt auf internationale Keramik ausgerichtete Kollektion. Zum Bestand zählen über 5.000 Unikatkeramiken und etwa 10.000 Industriekeramiken. Der Schwerpunkt liegt auf Europa, darunter Deutschland, England, Frankreich oder Skandinavien. Hinzu kommen Werke aus Asien mit China, Japan und Korea sowie Arbeiten aus den USA. |