Mönchengladbach im Fluxus-Luxus Das Museum Abteiberg in Mönchengladbach erwirbt die Sammlung und das Archiv von Erik und Dorothee Andersch, die das Paar aus Neuss seit den 1960er Jahren, oft in direktem Kontakt mit den jeweiligen Künstlern, aufgebaut hat. Nach der Silverman-Collection in den USA und dem Sohm-Archiv in Stuttgart gilt die Sammlung Andersch als wichtigste Kollektion zum Thema Fluxus-Kunst. Den Ankauf für das Museum Abteiberg unterstützten die Kulturstiftung der Länder, das Land Nordrhein-Westfalen, die Kunststiftung NRW und die Hans Fries-Stiftung. Markus Hilgert, Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder, sagte anlässlich der Neuerwerbung: „Ich freue mich außerordentlich, dass die Kulturstiftung der Länder einen Beitrag dazu leisten konnte, dass diese in Deutschland zusammengetragene, wichtige Dokumentation der Fluxus-Bewegung für das Museum Abteiberg erworben werden konnte, wo sie für die Öffentlichkeit und die Forschung zugänglich gemacht wird.“ Weiterhin betonte er den starken regionalen Bezug der Sammlung, der für die Förderentscheidung eine wichtige Rolle gespielt habe.
Namhafte Werke von Joseph Beuys und Dieter Roth, wie beispielsweise Roths Multiple „Portrait of the Artist as Vogelfutterbüste“ aus Schokolade, große Objektgruppen von Robert Filliou, George Brechts Steinarbeit „Void“, aber auch seltener gesammelte Künstler wie Takako Saito prägen das Profil der Sammlung. Daneben dokumentieren Kataloge, Flugblätter, Zeitschriften, Editionen, Schallplatten, Postkarten und Multiples die Ausstellungstätigkeit von Künstlern wie Al Hansen, George Maciunas, Yoko Ono, Wolf Vostell und Robert Watts. Der Archivbestand zeigt außerdem den intensiven Austausch der europäischen und US-amerikanischen Avantgarde auf. Die Demokratisierung der Kunst zieht sich als Leitmotiv durch die Sammlung, die Fluxus als intermediäre Kunstform zwischen Bildender Kunst, Musik, Poesie und Aktion facettenreich widerspiegelt. Die Übergabe an das Museum Abteiberg ist gewissermaßen ein weiterer Schritt in diesem Sinne. |