Beckmann teuerster Künstler in Deutschland Dass Max Beckmann der teuerste deutsche Künstler ist, gilt seit seinem Rekord vor 32 Millionen Pfund für das Gemälde „Hölle der Vögel“ von 1937/38, den Christie’s im Juni 2017 in London aufgestellt hat. Nun darf er sich mit einem weiteren Spitzenplatz schmücken: In der Auktion „Ausgewählte Werke“ bei Grisebach in Berlin war seine „Ägypterin“ aus dem Jahr 1942 so begehrt, dass sie am vergangenen Donnerstag von 1,5 Millionen Euro auf einen Zuschlag von 4,7 Millionen Euro kletterte. Das ist der höchste Preis, der bisher auf Versteigerungen in Deutschland für ein Gemälde erzielt wurde. Seit seiner Entstehung gehörte das geheimnisvolle Frauenportrait dem Kunsthistoriker Erhard Göpel und seiner Familie. Zusammen mit seiner Frau Barbara erstellte der Beckmann-Freund das Werkverzeichnis des Expressionisten. Nach einem minutenlangen Bietgefecht zwischen dreizehn Telefonbietern und vier Sammlern im Saal wanderte das wehmütige Bildnis für brutto 5,53 Millionen Euro in eine bedeutende Schweizer Privatsammlung.
Auch in der Auktion für Photographie gab es bei Grisebach einen neuen Rekordwert. Hier war ein Photogramm von László Moholy-Nagy aus seiner Zeit am Weimarer Bauhaus das heiß begehrte Objekt. Eine amerikanische Privatsammlung sicherte sich den Vintage von 1923/25 bei 390.000 Euro und zahlte mit Aufgeld 487.500 Euro. Auch für eine Fotografie wurde bisher in Deutschland noch nie so viel bewilligt. Insgesamt spülten die sieben Auktionen an vier Tagen ein Ergebnis von 23,5 Millionen Euro in die Kassen von Grisebach. |