Niko Chodor erhält Bergischen Kunstpreis  |  | Das Siegerwerk: Niko Chodor, creationdestruction, 2018 | |
Der Internationale Bergische Kunstpreis geht in diesem Jahr an Niko Chodor. Der 1992 in Düren geborene Künstler konnte sich mit seiner aktuellen Installation „creationdestruction“ gegen insgesamt 320 Bewerber durchsetzen, die durch Herkunft, Arbeits- oder Ausbildungsstätte einen Bezug zur Region des Bergischen Landes einschließlich Düsseldorf haben. Niko Chodor beendete heuer nach sieben Jahren sein Studium an der Kunstakademie Düsseldorf bei Tal R, Stefan Kürten, Trisha Donnelly und Dominique Gonzalez-Foerster. Er darf sich nun über ein Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro freuen.
Die sechsköpfige Jury des 72. Internationalen Bergischen Kunstpreis begründet ihre Wahl: „Mit seiner Installation ‚creationdestruction‘ verarbeitet der Künstler Niko Chodor biografische subjektive Erfahrungen während seines Studiums an der Kunstakademie Düsseldorf. Texte, die ihn in der Zeit beeinflusst haben, werden ebenso verarbeitet wie visuelle Strukturen, die in seinem Werk eine Rolle spielten. Niko Chodor erstellt mit seiner Arbeit ein Archiv, das in den nächsten Jahren kontinuierlich ergänzt wird und somit in die Zukunft weist. Ein Lautsprecher fungiert als Performer und vermittelt Texte. Er steht vor einem reduziert gerasterten Wandaufkleber, der variabel auf Wänden unterschiedlichster Architekturen zum Einsatz kommt und irgendwann vernichtet wird. Das endliche Werk verbindet Architektur, Zeichnung und Sprache und vermittelt zwischen Vergangenheit und Zukunft, realem Ort und Fiktion.“
Die Verleihung der jährlich ausgeschriebenen Auszeichnung der National-Bank findet heuer am 28. September in Solingen statt. Gleichzeitig eröffnet das dortige Kunstmuseum seine Internationale Bergische Kunstausstellung. Die Exponate umfassen neben der Installation von Niko Chodor auch Arbeiten von Wulf Aschenborn, Johannes Bendzulla, Dorothee Clara Brings, Katharina Busch, Catherina Cramer, Hakan Eren, Isabelle Heske, Christoph Knecht, Pia Krajewski, Robin Merkisch, Michael Müller, Franca Scholz, Caner Teker, Heiko Tiemann sowie der Künstlergruppe Tobias Hohn und Stanton Taylor. Viele der Teilnehmer haben an der Kunstakademie Düsseldorf studiert und sind bereits mit überregionalen Ausstellungen hervorgetreten; unter den Künstler gibt es aber auch noch unbekannte zu entdecken. Die Besucher der Schau, die Einblick in das Kunstschaffen der Region geben will, können über den Publikumspreis bestimmen, der mit 1.500 Euro dotiert ist und zum Ende der Ausstellung von der Stadt-Sparkasse Solingen verliehen wird.
Die diesjährige Jury bestand aus Thomas A. Lange, dem Vorsitzenden des Vorstandes der National-Bank AG, Eva Birkenstock, Direktorin des Kunstvereins für die Rheinlande und Westfalen in Düsseldorf, Gesa Hüwe, Kuratorischen Assistenz im Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Yilmaz Dziewior, Direktor des Museums Ludwig in Köln, Gisela Elbracht-Iglhaut, Stellvertretenden Direktorin des Kunstmuseums Solingen, und dem Fotografen Robert Pufleb aus Düsseldorf. Der Internationale Bergische Kunstpreis ging bisher unter anderem Vera Leutloff, Julia Kröpelin, Andreas Bee, Sven-Ole Frahm, Yukako Ando, Stefan Ettlinger und im letzten Jahr an Morgaine Schäfer. |