Sol Calero gewinnt Publikumspreis in Berlin Sol Calero ist der Publikumsliebling der Shortlist-Ausstellung des Preises der Nationalgalerie in Berlin, die bis Sonntag zu sehen war. Die 1982 in Caracas geborene und in Berlin lebende Künstlerin wurde von 45 Prozent der abgegebenen Stimmen dank ihres „Amazonas Shopping Center“ zur Siegerin gewählt. Insgesamt besuchten 53.500 Menschen die Schau. Sol Calero interessiert sich in ihren hybriden Installationsräumen für die „lateinamerikanische Identität“ und die damit verbundenen kulturellen Codes. In ihrem Werk kombiniert sie Malerei und Skulptur. Die von ihr geschaffenen Orte dienen zudem als soziale Environments und Kontaktzonen.
Ihr „Amazonas Shopping Center“ erinnert an einen kunterbunten Friseursalon mit türkisfarbenem Boden, mosaikartig dekorierten Stufen, einer orangefarbenen und einer weißen Wand. Diese ist mit Spiegel samt breitem Rand bestückt, den grüne und orangefarbene Spritzer im Stil der Pop Art dekorieren. Auch die Friseurstühle durchzieht das Spielerische, da sie alle drei unterschiedlich gestaltet sind. In der Mitteilung der Nationalgalerie heißt es zu Sol Calero: „Ihr Ansatz ist von kunsthistorischem und kulturellem Wissen und einem breiten Spektrum an Verweisen durchdrungen – von Henri Matisse über die lateinamerikanische Avantgarde bis hin zur karibischen tropischen Moderne. Nach und nach sickern kulturelle Stereotypen aus ihrer exzessiven Bildsprache des ‚Tropischen‘, mit der sie nicht gegen, sondern vielmehr durch das kulturelle Vokabular des Klischees arbeitet.“
Den 9. Preis der Nationalgalerie sprach die Jury Agnieszka Polska zu. Sie nahm ihn im Oktober 2017 in der Nationalgalerie im Hamburger Bahnhof – Museum der Gegenwart in Berlin entgegen und darf sich im Herbst 2018 auf ihre Einzelausstellung samt Publikation freuen. |