Markus Lüpertz enthüllt Beethoven-Skulptur in Wien Markus Lüpertz hat in Wien eine seiner Beethoven-Skulpturen enthüllt. Die etwa 2,70 Meter hohe Bronzeplastik entstand in Vorbereitung auf den 250. Geburtstag Ludwig van Beethovens im Jahr 2020 und steht nun auf dem Beethovenplatz am Konzerthaus gegenüber Caspar von Zumbuschs Beethovendenkmal von 1880. Ziel des Künstlers ist es, eine andere Sicht auf den Komponisten zu ermöglichen, den er als „einen der größten Meister überhaupt“ ehrt. „Ich habe versucht, die Problematik des Künstlers, seine Schwierigkeiten, seine Taubheit, seine Problematik als Mensch in gewissem Sinne, in einem Werk darzustellen“, beschrieb Lüpertz seine Arbeit bei der Enthüllung am Montag.
Entstanden ist ein Beethoven-Kopf mit typisch zerzauster Frisur, hinter dem eine zweite Figur sitzt. Diese blickt mit einem großen Kopf nach oben, der mitsamt des Oberkörpers bunt bemalt ist. Ein Lorbeerkranz zeichnet das Haupt besonders aus. Dem Korpus fehlen beide Arme und ein Bein. Die vorhandenen Körperteile sind teils tief gefurcht und mit Dellen versehen, wohl ein Hinweis Lüpertz’ auf die von ihm angesprochenen Schwierigkeiten im Leben des Komponisten. Genie und Wahnsinn scheint der Künstler bei dieser Darstellung von Beethoven zusammen zu legen.
„Ich kann nur hoffen, dass in irgendeiner Art und Weise angenommen und verstanden wird, was wir vorhaben“, wünscht sich Lüpertz, dessen ähnliche Statue in Bonn, der Geburtsstadt des Komponisten, große Kritik nach sich zog. Er hoffe, „dass die Wiener mehr Verständnis haben als die Bonner“. In der Hauptstadt Österreichs ist sie jedenfalls als Dauerleihgabe bis zum Ende des Beethoven-Jahres 2020 zu sehen. Danach entscheidet der Kulturstadtrat, ob die Skulptur an diesem Standort bleibt oder ins erst kürzlich eröffnete Beethoven-Museum in Döbling überführt wird. |