Kunstpreis „junger westen“ geht an Max Leiß Der alle zwei Jahre verliehene Förderpreis „junger westen“ geht in diesem Jahr an Max Leiß. Er konnte sich mit seiner technoiden Installation „En garde“ aus einem zusammenklappbaren Aluminiumgestänge von 2016 gegen insgesamt 260 Bewerber durchsetzen. Der 1982 in Bonn geborene Künstler darf sich nun über 10.000 Euro und eine Ausstellung samt Katalog freuen. Werke 20 seiner Mitbewerber bereichern zudem die Schau, die ab Dezember in der Kunsthalle Recklinghausen zu sehen ist.
Die Jury erklärt ihre Wahl: „Max Leiß schafft höchst präzise Werke, die er in ein räumliches und inhaltliches Verhältnis zueinander setzt. In seinen Rauminstallationen etabliert er räumliche Beziehungen und damit auch ein imaginatives, zuweilen narratives Gefüge. Materialität und Form erinnern uns an eine Dinglichkeit, die wir aus unserem alltäglichen Leben kennen. Ein blaues Stahlgerüst wird in unserer Vorstellung zur Rutsche, ein Fragment in der Wand trennt den Raum wie einen Hinterhof ab und realisiert eine Konstellation, die permanent Funktion evoziert. Unser Bedürfnis nach Nützlichkeit wird jedoch positiv enttäuscht: Das Werk verweigert sich einem konkreten Gebrauch zugunsten einer haptischen und gedanklichen Eigenständigkeit.“
Max Leiß studierte von 2006 bis 2012 an der Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe und 2010 an der École nationale supérieure des Beaux-Arts in Paris. Der in Marseille, Basel und im Oberammergau lebende und arbeitende Künstler stellte unter anderem im Aargauer Kunsthaus, der Kunsthalle in Mulhouse und der Städtischen Galerie in Karlsruhe aus. Heuer erhielt Leiß schon den erstmals ausgeschriebenen Kalinowski-Preis der Staatlichen Akademie der bildenden Künste in Karlsruhe.
Der Kunstpreis „junger westen“ wird seit 1948 als Förderpreis für Bildende Kunst vergeben. Er erinnert an die 1948 in Recklinghausen gegründete Künstlergruppe „junger westen“ und wurde unter anderem Karl Otto Götz, Emil Schumacher und Gerhard Richter zuerkannt. Zum Wettbewerb zugelassen sind Künstler mit deutschem Wohnsitz, die nicht älter als 35 Jahre sind. Die Auszeichnung war in diesem Jahr für Plastik, Installation und Skulptur ausgeschrieben. Der Förderpreis wird am 3. Dezember in der Kunsthalle Recklinghausen an Max Leiß verliehen. Parallel wird die Ausstellung eröffnet, die bis zum 4. Februar 2018 zu sehen ist. |