Eliza Douglas in Wiesbaden Der Nassauische Kunstverein in Wiesbaden richtet Eliza Douglas noch bis Anfang Juli eine Personale aus und präsentiert zwei neue Gemäldeserien der Frankfurter Künstlerin: „My Gleaming Soul“ und „I am a Fireball“. In beiden Folgen beschäftigt sich die 1984 in New York City geborene Malerin, die an der Städelschule bei Monika Baer, Willem de Rooij und Amy Sillman studiert, mit dem Menschen. Während er bei „My Gleaming Soul“ jedoch fragmentiert auftaucht, tritt er dem Betrachter in „I am a Fireball“ als nackte junge Männer gegenüber. In „My Gleaming Soul“ von 2016 stehen die die Hände der Künstlerin im Mittelpunkt, manchmal auch ihre Füße oder beide Gliedmaßen. Der Köper ist jedoch eliminiert. Stattdessen wachsen aus den Gelenken bunte Farbbahnen, die zu einer reinen grafischen Malerei mit impressionistischer Strichführung mutieren und sich ornamental über die Leinwand ausbreiten. Douglas verbindet hier figurative und abstrakte Malerei, gestische und dekorative Lesbarkeit.
Anders in der in diesem Jahr entstandenen Serie „I am a Fireball“. Hier sehen die jungen Männer mit freiem Oberkörper meist im Profil von der Seite den Betrachter direkt, aber mit ausdrucksloser Miene an. Sie befinden sich in Räumen, denen jegliches persönliche Detail fehlt, die aber gleichzeitig zu geschmackvoll eingerichtet sind, als dass sie bürokratisch wirkten. Dabei malt Eliza Douglas die Menschen, ohne sich für die Identität der Porträtierten zu interessieren. Stattdessen ist in einigen Werken die traditionelle Grammatik des Porträts umgekehrt: Eine Zimmerpflanze besetzt den Vordergrund eines Raumes, während das Bildnis des jungen Mannes im Hintergrund als Wandbild auftaucht; es erscheint selbst im imaginären Raum des Gemäldes flach.
Die Ausstellung „Eliza Douglas – My Gleaming Soul / I am a Fireball“ ist bis zum 2. Juli zu sehen. Der Nassauische Kunstverein hat dienstags von 14 bis 20 Uhr, mittwochs, donnerstags und freitags von 14 bis 18 Uhr sowie am Wochenende von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt regulär 5 Euro, ermäßigt 3 Euro.
Nassauischer Kunstverein Wiesbaden
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